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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig
Autoren: Kirsty McKay
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»Komm mit nach draußen, ein bisschen frische Luft schnappen, damit du wieder einen klaren Kopf bekommst.«
    »Was?« Alice sieht ihn an, als hätte er sie nicht mehr alle, und da würde ich ihr fast Recht geben – da draußen weht ein ausgewachsener Sturm. »Nein, ich will nicht …«
    Er marschiert trotzdem mit ihr zur Tür hinüber. »Komm, Alice. Ist besser so.«
    »Was machst du denn da?«, fragt sie ihn.
    »Hier entlang.« Er zieht die Schiebetür aus Glas auf.
    »Nein!«
    »He!« Smitty steht auf und geht auf Russ zu. »Sie will nicht.«
    »Tja. Zu schade.« Russ greift hinter sich und ich weiß sofort, was jetzt kommt. Er zieht eine Waffe. Ich erkenne sie. Es ist die Pistole, von der ich dachte, dass ich sie im Meer verloren hätte. »Und rate mal, was, Smitty? Du wirst auch mitkommen. Los jetzt, nach draußen.« Er richtet die Pistole abwechselnd auf Smitty und Alice. »Alle beide.«
    »Was … zum … Teufel?« Alice rührt sich kein Stück.
    »Keine Bewegung, ihr anderen!«, ruft Russ. »Denkt nicht mal dran.«
    »Boah«, sagt Pete, »das klassische Doppelspiel.« Er starrt Russ finster an. » Du hast mich gebissen, stimmt’s? Im Leuchtturm, während des Handgemenges mit dem Zombie. Du wolltest, dass die anderen dachten, ich hätte mich angesteckt. Und als das nicht funktioniert hat, hast du mich diese Stufen runter gegen Bobbys Pistole gestoßen.«
    Russ lacht glucksend. »Ich konnte nicht widerstehen, Petey-Puuh. Ich hab gedacht, du wärst mir auf die Schliche gekommen. Stellt sich raus, dass ich der Paranoide war.« Er sieht Mum an. »Tut mir leid, Anna. Die böse Fraktion zahlt deutlich besser als ihr, selbst wenn man dein scharfes Töchterlein mitrechnet. Alice wird mich begleiten. Danke, dass du unsere Vermutungen gerade bestätigt hast. Die Wahrheit ist, die Tests im Krankenhaus sind nicht ganz so eindeutig ausgefallen, wie man denken sollte. Wir wussten, dass eine der beiden eine Überträgerin sein könnte, aber nicht, welche. Also danke dafür, dass du mir die Mühe ersparst, sie beide mitzunehmen. Jetzt hab ich noch Platz für Smitty. Hübscher Bonus. Da werden meine Chefs ihr Glück kaum fassen können.« Er schenkt uns sein schönstes Nachbarsjungen-Lächeln, das mit den Grübchen.
    Und dann plärren die Sirenen los.

Kapitel
 
28
  »Bitte sagt mir, dass das der Feueralarm ist«, sagt Smitty.
    Russ lacht schallend und schüttelt den Kopf. »Nee, Kumpel, Pete hat Recht. Hat er meistens; ihr solltet auf ihn hören.« Er zwinkert mir zu. »Ich habe einen kleinen Brandsatz an die Tür der Quarantänestation gepappt. Gleich werden diese dreißig Kranken oder so nach oben stolpern und Hallo sagen.«
    »Russ, nein!« Mums Gesicht verzerrt sich.
    »Du meine Güte!«, keucht Martha.
    »So leid es mir tut, Ladys. Ich muss weiter.« Damit schiebt er Alice nach draußen. Smitty will sich wehren, aber Russ hält ihm die Pistole ins Gesicht und Smitty fügt sich. Sie treten aufs Außendeck und Russ knallt die Glastür zu.
    Mum läuft zur Gegensprechanlage und drückt einen Knopf.
    Russ lächelt ihr durch die Tür zu. Alice hat den Mund aufgerissen, sie ist voll am Schreien.
    Mum brüllt in den Hörer, während ich zum Aussichtsfenster laufe. Russ sieht mich ausdruckslos an; er hält Alice die Pistole an den Kopf. Ich erstarre.
    »Wo will er eigentlich hin?«, fragt Pete.
    »Zu einem Motorboot. Es gibt eines auf jeder Seite des Schiffes«, sagt Martha. »Er bugsiert sie da rein, dann lässt er es runter.«
    Wir sehen zu, wie sie an den Fenstern vorbeigehen und gegen den peitschenden Regen die Köpfe einziehen. Wir können nichts machen.
    »Es wird sie doch jemand bemerken, oder?«, frage ich meine Mutter.
    »Das nutzt auch nichts. Sie denken ja, dass Russ auf unserer Seite ist.«
    »Ja klar«, knurre ich. »Aber dass er zwei Teens eine Knarre ins Genick hält, könnte doch ein Hinweis sein, oder?«
    Etwas blitzt mir durchs Gehirn, eine Idee, eine Erinnerung …
    »Nur sechs.« Ich hab’s. »Es waren nur sechs Patronen.«
    Bevor irgendjemand nachfragen kann, reiße ich die Tür auf und schlittere über das rutschige Deck den dreien hinterher, die auf das Boot zustolpern, das über der Schiffsseite aufgehängt ist. Ich weiß, dass ich sechs Schuss abgefeuert habe. Einen auf die arme Ziege. Vier auf die Soldaten. Einen ins Leere, als ich ins Meer gefallen bin. Und ich weiß, dass es nur sechs Patronen gewesen sind. Also läuft Russ mit einer ungeladenen Waffe herum.
    Außer sie ist am Anfang schon
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