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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig
Autoren: Kirsty McKay
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seid ihr alle bestimmt ganz schön ausgehungert.«
    Der Witz geht voll daneben. Ich sterbe vor Peinlichkeit. Alice stöhnt auf und Smitty zwinkert mir mitfühlend zu.
    Meine Mutter fährt fort, ohne etwas zu merken. »Bitte lasst euch versichern, dass euch hier nichts passieren kann und Besucher nicht zugelassen sind.« Sie lächelt. »Weder private noch staatliche. Ihr dürft alle hierbleiben, bis wir beschlossen haben, welches weitere Vorgehen am meisten Sicherheit verspricht. Schottland bleibt weiterhin abgeriegelt, aber der Rest des Vereinigten Königreichs ist nach wie vor nicht betroffen. Teile von Northumbria sind als Zwischenzone eingestuft worden, aber England ist wohl vor der Seuche geschützt.« Sie macht eine Pause. »Eure Familien sind alle in Sicherheit. Wir haben uns erlaubt, das zu überprüfen, sobald wir eure vollständigen Personenangaben hatten.«
    Alice fängt an zu weinen, Pete lacht. Ich sehe zu Smitty. Er starrt zu Boden und nickt stumm. Ich hatte mir noch gar keine Gedanken um ihre Familien gemacht; ich bin zu sehr mit meinem eigenen Familiendrama beschäftigt gewesen.
    »Ihr werdet in Kürze selbst Verbindung mit ihnen aufnehmen können.« Meine Mutter ist sichtlich zufrieden, dass diese Neuigkeiten so viel Anklang finden. »Wir wollen hoffen, dass diese Situation bald endet, und wir werden vordringlich dafür sorgen, dass ihr sicher nach Hause kommt, sobald sich bestätigt, dass euer Gesundheitszustand stabil ist.«
    Smitty sieht auf. »Was darauf hinausläuft, dass Sie bestimmen, wann wir nach Hause fahren, und nicht wir?«
    Meine Mutter blinzelt. »Genau das. Aber dabei geht es eben unter anderem auch um eure Sicherheit.« Sie tritt an die Tür, die unter Deck führt. »Aber damit wollen wir uns nicht länger aufhalten – ich denke, es wird Zeit, dass ich euch jemanden vorstelle, der euch darüber viel mehr erzählen kann als ich. Die meisten kennen sie schon.«
    Damit trommelt sie ein Klopfzeichen auf das Holz.
    Die Tür geht auf und Martha gleitet ins Zimmer.

Kapitel
 
27
  Ich springe auf und weiß nicht, ob ich zum Angriff übergehen oder weglaufen soll. Anscheinend hat Martha diese Wirkung jedes Mal auf mich, wenn sie einen Raum betritt.
    Pete hoppelt neben mir herum. »Was läuft denn hier? Im Krankenhaus … da haben wir Ihren Ring gesehen, in dem ganzen Blut auf dem Fußboden.«
    Martha seufzt und lächelt ihn wohlwollend an. »Es tut mir leid, wenn ich euch allen einen Schrecken eingejagt habe.«
    Wie viele angeblich gestorbene Leute wollen denn noch wieder auftauchen? Wenn es so weitergeht, zieht meine Mutter gleich einen Vorhang zurück und mein Vater kommt zum Vorschein, wie er mit Elvis und Michael Jackson eine Jamsession hinlegt.
    »Smitty«, sagt meine Mutter. »Das hier ist Dr. Martha Wagner. Die anderen haben dir bestimmt erzählt, dass sie im Krankenhaus von ihr betreut worden sind?«
    Smitty nickt. »Das haben sie erwähnt, ja.«
    Meine Mutter bedenkt ihn mit ihrem wärmsten Lächeln. »Sie leitet diese Einrichtung. Sie nimmt uns freundlicherweise hier auf, bis … das alles vorbei ist.«
    Nun ist Martha an der Reihe, uns anzustrahlen. »Ich bin froh, euch alle hier zu haben. Anna hat während ihrer Zeit in Cambridge bei mir studiert und wir haben bei Xanthro viele Jahre zusammengearbeitet. Sie hat sich bestimmt ab und zu gewünscht, dass ich sie nie angeworben hätte.« Beide kichern kurz, als wären wir hier auf einer lustigen Cocktailparty.
    »Moment mal … nicht so schnell!« Ich bin immer noch nicht bereit, mich wieder hinzusetzen. »Sie waren im Krankenhaus, Sie haben für Xanthro gearbeitet. Sie haben mir weisgemacht, dass meine Mutter tot wäre. Sie haben uns im Stich gelassen, als die Zombies ausgebrochen sind, und Ihretwegen sind wir beinahe gefressen, erschossen, ertrunken, von einem untoten Vogel totgepickt und von einem Xanthro-Hubschrauber gerammt worden.« Ich schaue die anderen an. »Spinne ich oder was?« Ich sehe wieder Martha an. »Gehören Sie damit nicht zum Feind?«
    Sie hebt ihre schmalen Hände. »Ich muss mich bei euch für alles Mögliche entschuldigen.« Sie wendet sich an meine Mutter. »Und bei dir auch, Anna.« Sie kommt mit diesem hypnotischen gleitenden Gang auf mich zu und hält mir ihre Hände hin, damit ich sie ergreife. Als ich nicht reagiere, seufzt sie. »Ich habe dir erzählt, dass deine Mutter tot ist, weil ich das Risiko minimieren wollte, dass man bei Xanthro begreift, dass du ihre Tochter bist. Und ich versichere
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