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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
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Das Schlimme war, dass ich sie immer noch liebte – und natürlich auch unseren kleinen Sohn.
     
    I ch hatte keine Wahl, deshalb stürzte ich mich in den nächsten Tagen in die Ermittlungen über den Bankraub und die Morde. Die Zeitungen und das Fernsehen brachten immer noch Sensationsgeschichten über den ermordeten Vater, das Kind und die Kinderfrau. Das Foto des dreijährigen Tommy Buccieri schien allgegenwärtig zu sein. Will der Mörder etwa, dass wir wütend sind, fragte ich mich.
    Sampson und ich verbrachten den Großteil des nächsten Tages mit der Suche nach Errol und Brianne Parker. Je mehr ich mich mit den Parkers beschäftigte – wobei das FBI mir half –, desto deutlicher wurde, dass sie offenbar ein Jahr lang in Maryland und Virginia kleinere Banken ausgeraubt hatten. Der Job in Silver Spring aber trug eine andere Handschrift. Wenn die Parkers auch hier die Täter gewesen waren, dann war irgendetwas geschehen, das ihre Methode verändert hatte. Dann waren brutale, herzlose Mörder aus ihnen geworden. Warum?
    Sampson und ich aßen gegen ein Uhr im Boston Market zu Mittag. Es war nicht unsere erste, nicht einmal die zweite Wahl, aber es war in der Nähe, und der Hüne hatte Hunger. Ich hätte auch ohne zu essen weiterarbeiten können, nicht aber mein Partner.
    »Meinst du, die Parkers sind auf einem Raubzug unterwegs?«, fragte er mich bei Hackbraten, Mais und Kartoffelpüree.
    »Wenn der Bankraub in Maryland tatsächlich auf ihr Konto geht, halten sie sich vermutlich irgendwo versteckt. Sie wissen, dass die Polizei sie sucht. Errol taucht manchmal nach South Carolina ab. Er ist leidenschaftlicher Angler. Kyle hat dort bereits FBI-Agenten postiert.«
    »Hast du je längere Zeit mit Errol verbracht?«, wollte Sampson wissen.
    »Hab ihn hauptsächlich bei Familientreffen gesehen. Aber soweit ich mich erinnere, ist er nur zu wenigen Feiern gekommen. Einmal bin ich mit ihm angeln gegangen. Wir haben Großmaul-Barsche und Katzenfische von zwei bis drei Pfund gefangen, und er hat sich gefreut wie ein kleines Kind. Maria hat Errol gemocht.«
    Sampson war noch mit seinem Hackbraten und der doppelten Portion Kartoffelpüree beschäftigt. »Denkst du noch viel an Maria?«
    Ich sank auf meinem Sitz zusammen. Ich war nicht sicher, ob ich jetzt darüber sprechen wollte. »Manches erinnert mich an sie. Besonders die Sonntage. Wir haben manchmal bis Mittag geschlafen und uns dann einen leckeren Brunch geleistet. Oder wir haben den Ententeich beim Fluss besucht. St. Tony's. Lange Spaziergänge im Garfield Park. Es ist traurig und verwirrend, John, dass sie so jung gestorben ist. Und es tut besonders weh, dass ich den Fall nie lösen konnte und ihren Mörder nie gefunden habe.«
    Sampson bombardierte mich weiter mit Fragen. Manchmal ist er so.
    »Ist bei dir und Christine alles in Ordnung?«
    »Nein«, gab ich zu, brachte die ganze Wahrheit aber nicht über die Lippen. »Sie kommt einfach nicht darüber hinweg, was Geoffrey Shafer ihr angetan hat. Und ich bin nicht einmal sicher, dass das Wiesel wirklich tot ist. Sind wir hier fertig?«
    Sampson grinste. »Meinst du das Essen oder mein Kreuzverhör?«
    »Komm, lass uns gehen und Errol und Brianne Parker finden. Wir lösen den Fall, und dann nehmen wir uns den Rest des Tages frei.«
     
    G egen sieben Uhr beschlossen Sampson und ich, zwecks Abendessens eine Pause einzulegen. Wir gingen davon aus, dass wir noch lange würden arbeiten müssen, wahrscheinlich bis nach Mitternacht. Der Fall lag nun einmal so. Ich fuhr nach Hause, um mit den Kindern und Nana Mama zu essen.
    Ich machte Nana Komplimente wegen ihrer Kochkünste, obwohl ich kaum etwas schmeckte. Die Probleme mit Christine hielt ich fest in mir verschlossen – was vermutlich nicht besonders klug von mir war.
    Sampson und ich hatten verabredet, uns gegen zweiundzwanzig Uhr zu treffen und ein paar Nachtschwärmer zu überprüfen, die nach Einbruch der Dunkelheit leichter zu finden waren. Um Viertel nach zehn fuhren wir wieder in meinem Wagen im Southeast Streife.
    Sampson entdeckte als Erster einen Bekannten, einen kleinen Drogendealer und Informanten namens Darryl Snow. Er hing mit seinen Jungs vor einer Bar mit Grill herum, die ständig den Namen änderte und deshalb jetzt »Ehemals« hieß.
    Wir sprangen aus dem Porsche und liefen schnell zu Snow hinüber, sodass es kein Entkommen für ihn gab. Wie immer war Darryl nach der neuesten Mode gekleidet: karmesinrote Nylonshorts über blauen Nylonhosen, Polo-Hemd,
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