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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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hatte viel Zeit, um zu lernen, sie zu kontrollieren und zu verwenden. Aber nichts, was ich fand oder lernte, hat gereicht, den Fluch des Dämonenprinzen aufzuheben. Mein alter Freund blieb eine Kreatur. Ich bilde mir ein, dass er tief drinnen weiß, wer ich bin.
    Aber nach allem, was ich gelernt habe, wäre ich immer noch glücklich damit gewesen, nichts weiter als ein Einsiedler zu bleiben. Ein einsamer Mann, endlich frei von Pflicht und Verantwortung. Aber die Bauern kamen immer wieder zu mir, suchten meine Hilfe und meinen Rat, weil jeder weiß, dass Eremiten und Magiebegabte immer weise sind. Sie erzählten mir von den Veränderungen am Hof und im Land und wie König Harald alles, wofür wir gekämpft hatten, durch seine dumme Unnachgiebigkeit wegwarf. Also habe ich meine Maske aus Färberwaid und Lehm angelegt, meine Stimme und meine Haltung verändert und bin in die Waldburg zurückgekehrt. Niemand erkannte mich. Niemand hat den Mann erkannt, der einst König war. Ich war fast enttäuscht. Ich kam zurück, um zu versuchen, etwas zu bewegen, das Land ein weiteres Mal zu retten, als der Schamane.“ Er lächelte Falk kühl an. „Ich wusste immer, wenn jemand meine Tarnung durchschauen würde, dann du. Ich wusste immer, du würdest die größte Gefahr für meine Pläne sein.“
    Die Kreatur reagierte auf die wachsende Wut in der Stimme des Schamanen, brüllte und sprang dann vorwärts, direkt auf Falk zu. Auf irgendeiner Ebene kannte der verzauberte Astrologe seinen alten Feind noch. Der Schamane schrie ihm zu, er solle anhalten, aber die Kreatur stürzte sich auf Falk und streckte die schrecklichen Klauen vor sich aus. Falk schwang meisterhaft auf einem Fuß herum, das Schwert in der Hand, und schnitt die Kreatur mitten aus der Luft. Die schwere Klinge brach durch die Rippen der Kreatur und drang tief in ihre Flanke. Die Kreatur krachte zu Boden und versuchte schreiend und um sich tretend immer noch, Falk zu erreichen, während Blut aus ihrer Seite strömte und aus ihrem knurrenden Mund spritzte. Falk riss sein Schwert los und stieß es der Kreatur ins Herz, und die Klinge sank bis zur Hälfte in den sich hebenden und senkenden, missgebildeten Körper. Der Schamane und die Kreatur schrien gemeinsam auf, dann verkrampfte sich die Kreatur und starb. Der Schamane taumelte vorwärts, während Falk sein Schwert herauszog und ungerührt auf sein Opfer hinabsah.
    „Die Bezahlung für eine alte Schuld“, sagte er fast bösartig. „Für all den Schaden und das Böse, das Ihr angerichtet habt, Herr Astrologe.“
    Die Gestalt der Kreatur zitterte und krümmte sich, schrumpfte zusammen, Knochen krachten und Gelenke knackten, als sie wieder ihre alte, menschliche Gestalt annahm. Ihr Fluch war endlich auf die einzige mögliche Weise gebrochen, durch ihren Tod. Der Schamane stand über ihm, und niemand konnte hinter dem Waid und dem Lehm sein Antlitz sehen.
    „Du hast ihn in seiner Jugend nicht gekannt“, sagte er schließlich. „Er war damals gut und zuverlässig. Er hätte ein Hexer sein können, aus eigener Kraft ein großer Mann, aber er hat es aufgegeben, um für mich da zu sein, weil ich ihn brauchte. Jeder von euch wäre damals stolz gewesen, ihn zu kennen. Er ist nur vom Weg abgekommen. Das kann den Besten von uns passieren.“ Er schüttelte langsam den Kopf, beschwert von einer großen Mattigkeit des Körpers und des Herzens. „Keine Tränen. Mir sind die Tränen schon lange ausgegangen.“
    „Warum hast du Harald ermordet?“, fragte Falk. „Warum hast du deinen eigenen Sohn ermordet?“
    Der Schamane blickte ihn an. „Das fragst du, während du dastehst und das Blut meines alten Freundes von deinem Schwert tropft? Ich habe Harald aus dem gleichen Grund getötet, aus dem du das hier getan hast. Weil es erforderlich war.“ Er sah hinüber zu Felicity, die steif auf dem Thron saß, betäubt vom Schock und von einer Antwort, die sie nicht erwartet hatte. „Er war unwürdig, Felicity. Er konnte oder wollte nicht sehen, dass die Welt sich veränderte; und er wollte oder konnte sich nicht mit ihr verändern. Er war entschlossen, ein absoluter Herrscher zu sein, selbst als klar war, dass die Zeit für solche Dinge vorbei war. Er war bereit, das Land in einen Bürgerkrieg oder Schlimmeres zu stürzen, nur damit er König sein konnte. Er musste Recht haben, koste es, was es wolle.“ Der Schamane seufzte matt. „Das Letzte, was ich je von Harald erwartet hätte. Er hat Politik immer viel besser verstanden als
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