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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Harald auf den Thron kommt, und ich habe es auf die einzige mögliche Weise beendet. Jetzt ist er tot, das Land ist sicher, und ich werde in den Wald zurückgehen und wieder ein Eremit sein. Lasset uns beten, dass meine Pflicht mich nie wieder hierher führt.“
    „Wozu?“, fragte Falk. „Um wieder zu töten? Wen würdest du diesmal ermorden, wenn dir nicht gefällt, wie die Dinge laufen? Lamento? Felicity? Stephen? Du hast dich nicht verändert. Du denkst immer noch, Macht gehe vor Recht.“
    „Ich habe vielleicht meinen Thron aufgegeben, aber ich habe immer noch Verantwortung“, sagte der Schamane erzürnt. „Ich hätte gedacht, gerade du würdest verstehen, was Pflicht bedeutet. Geh mir aus dem Weg. Ich gehe.“
    „Nein“, sagte Falk. „Ich kann dich nicht gehen lassen.“
    „Was willst du tun, Rupert? Mich ermorden wie den Astrologen? Kannst du deinen eigenen Vater ermorden? Ich habe meinen Sohn ermordet, und es hat mich fast vernichtet. Keiner von euch versteht, was es mich gekostet hat zu tun, was ich getan habe. Meine blutige Pflicht zu tun.“
    Es begann zu regnen, mitten am Hof. Große, schwere Regentropfen fielen aus dem Nichts, immer schneller, und bildeten rasch eine schlanke, blaue Gestalt aus lebendigem Wasser. Sie sah sich um, und ihr feuchter Mund formte ein zögerndes, sanftes Lächeln. Sir Vivian trat vor, kniete nieder und beugte das Haupt vor ihr.
    „Vivian?“, fragte Cally, eine Hand am Schwertgriff.
    „Sir Vivian?“, fragte Felicity unsicher. „Wer ist diese … Person?“
    Sir Vivian sah hinauf in das friedliche, nasse Gesicht, und sie nickte. Sir Vivian erhob sich und wandte sich dem Thron zu. „Dies ist die Herrin vom See, Majestät. Ein Elementar, das sich um den Geist einer toten Frau herum gebildet hat. Sie ist der Geist des Landes, unsere uralte Mutter, die sich durch die nasse Erde bewegt, die Kraft, die das grüne Leben wachsen lässt und uns alle ernährt.“
    Der Schamane bewegte sich langsam vorwärts, und alle Stärke und Anmaßung war aus seinem Gesicht verschwunden. Die Herrin drehte sich zu ihm um, und er blieb abrupt stehen und sah in ihr Gesicht, unfähig, sich weiter zu nähern. „Oh Gott“, sagte König John leise. „Du bist es wirklich. Eleanor …“
    Schock und Sprachlosigkeit ergriffen den gesamten Hofstaat, als alle wie betäubt die Herrin vom See anschauten.
    „Königin Eleanor?“, fragte Chance.
    „Mutter?“, fragte Falk.
    „Ja“, sagte die Herrin mit einer Stimme wie ein schillerndes Rinnsal und lächelte sie alle an wie eine Segnung. „Zumindest war ich das. Eleanor ist vor langer Zeit gestorben, und das, was von einer uralten Vergänglichen namens Herrin vom See übrig war, ist mit ihrem Geist verschmolzen, damit sie fortdauern konnte. Ich bin jetzt die letzte Vergängliche in der Welt der Menschen, und da die Träumerei verschwunden ist, werde ich verblassen, wenn die Magie verschwindet.“
    „Mutter“, sagte Falk. Er ging auf sie zu, doch die Herrin hielt ihn mit einem liebenswürdigen, aber bestimmten Blick auf.
    „Deine Mutter ist tot. Ich bin jetzt die Herrin vom See. Der Geist des Landes. Ich erinnere mich an dich, aber ich muss jetzt jedermanns Mutter sein.“ Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Schamanen, der unter ihrem Blick erzitterte. „Ich bin hier, um dich abzuurteilen. Wer hätte dazu ein besseres Recht als die Frau, die deine Gattin war, die Königin zu deinem König und die Mutter des Mannes, den du ermordet hast?“
    Der Schamane sank vor ihr auf die Knie, und Tränen liefen über sein Gesicht, hinterließen dicke Spuren im Lehm und im Waid. „Oh Gott, Eleanor, ich habe unseren Sohn getötet, und ich habe auch dich getötet, durch meine Eifersucht. Ich denke, ich habe vielleicht alles in mir getötet, was gut und ehrbar war. Ich bin nicht der Mann, den du kanntest, Eleanor, den du geheiratet hast. An meinen Händen klebt so viel Blut, nicht einmal alles Wasser der Welt könnte sie je wieder reinwaschen.“
    „Das zu entscheiden liegt bei mir“, sagte die Herrin vom See. „Wirst du ein Urteil von mir akzeptieren?“
    „Ich würde mir das schlagende Herz aus der Brust reißen und es dir geben“, sagte Johne. „Tu, was du tun musst. Ich verdiene es.“
    „Du hast ein schreckliches Verbrechen begangen“, sagte die Herrin. „Für dich gibt es nicht den Frieden von Urteilsspruch und Strafe und den Balsam der Bestrafung. Stattdessen verurteile ich dich dazu, im Land zu schlummern, in meiner Umarmung, und
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