Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition)
Autoren: Casey Kingsley
Vom Netzwerk:
schloss kurz die Augen, als müsse er sich in Erinnerung rufen, dass Megan mit Recht so reagierte. Er atmete hörbar aus.
    „Okay!“ Er hob entwaffnend die Arme. „Dann schlaf ich wohl unten auf der Couch.“
    Er machte kehrt, wirkte sogar geknickt. Megan tat es schon fast wieder leid, dass sie so hart reagiert hatte.
    „Kenny?“
    „Hm?“ er drehte sich hoffnungsvoll zu ihr um.
    „Was ist denn nur mit uns passiert? Es war doch mal ganz anders…“
    Er zuckte nur mit den Schultern, wirkte geknickt, fast hilflos.
    Sie wusste, dass er so betrunken war, dass er sich morgen früh bestimmt an kein Wort mehr erinnern würde, das sie hier sprachen.
    Dennoch wagte sie einen letzen Versuch.
    „Gibt es irgendetwas, das ich tun könnte? Um es zu ändern? Um dich glücklich zu machen? Ich meine, du trinkst so viel und du wirkst so bedrückt…“ Ihr standen die Tränen in den Augen.
    Er stand auf der Türschwelle und sah sie lange an.
    „Du willst mich glücklich machen?“ fragte er dann. „Du könntest mir öfter mal einen blasen.“ Er fing an zu lachen, seine betrunkene, dreckige Lache. Er machte kehrt und ging nach unten, während sie ihren Tränen freien Lauf ließ.
     
    Etwas zehn Minuten später schlich Jake sich in ihr Schlafzimmer. Er legte sich hinter sie, zog sie in seine Umarmung, ganz fest und doch so zärtlich und beruhigte mit seiner bloßen Anwesenheit so sehr, dass sie nach wenigen Minuten aufhörte zu weinen.
    „Du hast es gehört…“ schluchzte sie.
    Er nickte.
    „Es war das Schönste, was du je gesagt hast über mich. Vorhin. Im Auto.“
    „Nein.“ Sagte er leise und sie meinte ihn lächeln zu hören. „Ich habe noch viel schönere Dinge über dich gesagt. Nur warst du da nie dabei.“
    Megan drehte sich auf den Rücken, um ihn anzusehen und er stützte sich auf seinen Ellbogen, war nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Sie konnte sich vorstellen, dass er mit Hank und Charlie über sie sprach, sonst gab es nicht wirklich jemanden, dem e r sich hätte anvertrauen können, ohne dass Ken davon Wind bekäme.
    Er strich ihr zärtlich und nachdenklich durchs Haar.
    „Ich liebe dich, Megan.“ Flüsterte er heißer.
    Sie schluck te, doch als sie den Mund öffnete um ihm etwas zu entgegnen, legte er seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. Er küsste ihre Wange, strich weiterhin durch ihr Haar, bis sie immer müder wurde.
    Die Müdigkeit ließ ihre Augen immer schwerer werden. Sie spürte noch, wie er sie fest in den Arm nahm und ihr einen letzten Kuss auf die Wange gab, bevor er nach unten ins Wohnzimmer ging um seinem Bruder Gesellschaft zu leisten.
    Und bevor sie einschlief, war ihr letzter Gedanke, wie unmöglich es war, dass sie ihn schon jetzt vermisste, kaum dass er das Zimmer verlassen hatte und wie sehr sie sich nach ihm sehnte, nach seinen Armen, seinen Küssen, nach seiner Stimme und seinem Geruch.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    32
                 
                                                                         
    Montag, 19 .Juli 2010
    Vergebung
    Megan 23, Ken 30, Jake 27
     
    Als Megan und Jake an diesem Tag von der Arbeit nachhause fuhren, freute sie sich wie ein kleines Kind darauf mit ihm in den Pool zu gehen.
    Mittlerweile fühlte sie sich fast wohl im Wasser und der Gedanke, dass sie die anderen Jungs irgendwann damit überraschen würde, wenn sie mal wieder an den See gingen, spornte sie zu Höchstleistungen an.
     
    Jake hatte gestern und am heutigen Tag nicht viel mit ihr gesprochen, zum einen weil sie kaum Gelegenheit dazu gehabt hatten, es gab so viel zu tun auf der Ranch, zum anderen war plötzlich eine Anspannung und Schüchternheit zwischen ihnen aufgekommen, nachdem er ihr Samstagnacht seine Liebe gestanden hatte.
    Sie waren nur abends für kurze Zeit ungestört gewesen bevor einer der anderen Jungs vorbeikam und diese Zeit hatten sie genutzt um Megan das Schwimmen beizubringen.
    Bei der Arbeit warfen sie sich hin und wieder Blicke zu, aber Jake war dort zurückhaltend, als müsse er aufpassen, wer sie zusammen sah. Und an den Tagen, an denen er ihr eindeutige Blicke zuwarf, war sie generell die Stärkere und ignorierte ihn.
    Auch wenn sie in den letzten Tagen vorgaben freundschaftlich miteinander umzugehen, so wussten sie beide dennoch, dass eine reine Freundschaft zwischen ihnen niemals möglich sein würde. Zu groß war die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher