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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition)
Autoren: Casey Kingsley
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Gesicht tättowiert.
    Als Megan sich vorbeugte um den Song noch einmal zu spielen, winselte Jake auf „Oh nein, bitte hab Mitleid mit mir!“
    „Sind doch eh nur noch zwei Minuten bis zum Haus.“ Verteidigte Megan ihren Gute-Laune-Song lachend.
    Während sie schützend i hre Hände vor die Knöpfe des CD-Players hielt, versuchte Jake zum nächsten Song umzuschalten. Sie schlug ihm auf die Hände, während er vor Lachen kaum noch das Auto in der Spur behalten konnte.
    Um ihn abzulenken, piekste Megan ihm in die Hüfte, versuchte ihn zu kitzeln und Jake lachte laut mit seiner tiefen Stimme auf und zuckte zusammen, versuchte sich von ihr loszukämpfen.
    Aufs Fahren konnte er sich schon gar nicht mehr konzentrieren. Er bremste und gab Gas gleichzeitig, das Auto stoppte, heulte auf, fuhr ein paar Meter weiter und stoppte wieder.
    Zum Glück fuhren sie auf einer einsamen und selten befahrenen Straße.
    Jake schaffte es schließlich und schaltete um und genau in dem Moment hielt Megan es nicht mehr aus. Die letzten Tage ohne ihn hatten sich so leer und trostlos angefühlt, irgendwie überflüssig. Sie hatte sich nonstop Gedanken gemacht, über ihn, über sie beide, darüber was er dachte, wo er war. Und in diesem Moment, genau in diesem Augenblick, in dem sie lachten wie verrückt, miteinander Spaß hatten, sangen und miteinander rangelten, liebte sie ihn so sehr wie niemals zuvor. So sehr, wie sie niemanden sonst liebte oder jemals geliebt hatte. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände, beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn zärtlich.
    Sie erschrak selbst, in dem Moment, in dem sich ihre Lippen berührten, in dem Moment, in dem ihr bewusst wurde, was sie da tat. Vielleicht auch, weil Jake so sehr erschrak, dass er das Auto abwürgte und darüber hinaus die Musik vergaß.
    Sie riss die Augen erschrocken auf, schlug eine Hand vor den Mund und auch Jake hielt inne. Vorsichtig sahen sie fast gleichzeitig auf die Rückbank, wo Ken gerade aufwachte. Schnell drehte Megan sich wieder nach vorne, schloss bittend die Augen.
    Jake warf ihr einen Blick zu, den sie nicht deuten konnte , den sie nur spürte, von der Seite.
    Entweder wollte er ihr damit klar machen, wie gerne auch er sie küssen würde, dass nur die Umstände es einfach nicht zuließen oder aber sein Blick bedeutete „was zum Teufel tust du da, du hast dich doch eindeutig gegen mich entschieden und dein Freund, welcher zudem auch noch mein Bruder ist, liegt keinen halben Meter von uns entfernt auf der Rückbank!“
    Wie gesagt, sie war noch nie gut darin gewesen, ihn und seine Gedanken zu deuten.
    „Was tust du da, verdammt nochmal?“ brauste Ken hinter ihnen auf.
    Jake atmete tief durch, sie konnte sehen wie seine Wangenmuskeln zuckten.
    Hatte Ken den flüchtigen Kuss gesehen? Megan sah Jake mit großen Augen an. Sie wusste, es wäre besser gewesen in eine andere Richtung zu sehen, aber sie konnte den Blick nicht vom Bruder ihres Freundes abwenden, von seinen grauen Augen, die nach vorne auf die Straße starrten, von seinen starken Händen, die sie so oft schon berührt hatten in den letzten Wochen und doch nicht oft genug und die jetzt das Lenkrad umklammert hielten.
    Langsam drehte Jake sich zu ihm um, sah ihm direkt in die Augen. Megan schluckte die Nervosität hinunter.
    „Hast du im Knast das Fahren verlernt?“ Wäre er nicht betrunken gewesen, hätte er es nur als Witz gemeint, aber jetzt war er einfach nur wütend aus dem Schlaf gerissen worden zu sein.
    Megan konnte regelrecht die Erleichterung in Jakes Gesicht sehen, dass es nur darum ging. Auch Megan war erleichtert. Wie hatte sie sich so gehen lassen können, sie hatte Ken auf dem Rücksitz völlig ausgeblendet, überhaupt nicht mehr an ihn gedacht.
    „Halt verdammt nochmal die Fresse, du versoffener Sack.“ Sagte Jake plötzlich mit so viel Wut in der Stimme, dass Megan ihn schockiert ansah. Warum rastete er plötzlich so aus? Er sah aus, als hätte sich wochen- oder sogar monatelang etwas in ihm angestaut, das jetzt endlich zum Vorschein kam und förmlich in ihm explodierte. Sie beobachte seine zuckenden Wangen, seine blitzenden Augen und die Venen in seinen Armen, die stärker hervortraten als sonst, seine Hände zu Fäusten geballt.
    Ken setzte sich langsam auf, versuchte es zumindest.
    „Ach ja?“ Er ließ sich nicht gerne etwas von seinem Bruder gefallen, sofort war er hellwach. „Was ist dein Problem, Mann?!“
    Jake atmete einmal tief durch, sie sah, wie er mit sich kämpfte , wie es
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