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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen
Autoren: Rosemary Laurey
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über die verwickelten Verbrechen und Entdeckungen der letzten paar Wochen erzählt hatten.
    »Dieses Kaff wird immer unheimlicher«, sagte Dixie. »Demnächst wird es noch zur Mordhauptstadt Großbritanniens, sodass man sich nach Columbus und der dortigen Verbrechensrate zurücksehnt.« Sie lachte kurz auf. »Vielleicht sollten wir in einem der nächsten Jahrzehnte ja wiederkommen, damit Kit hier mal für Recht und Ordnung sorgt.«
    »Wie geht’s ihm denn?«, fragte Tom. Diese Frage schob er schon seit Heathrow vor sich her.
    »Gut. Betätigt sich immer noch als Ein-Mann-Bürgerwehr, und zwischendurch hilft er mir im Vampirparadies. Außerdem hat er wieder zu schreiben begonnen.«
    Tom wäre beinahe ins Schlingern geraten. Nachdem er das Auto wieder auf Spur gebracht hatte, drehte er den Kopf nach hinten. »Was? Er hat doch seit Jahrhunderten kein Wort geschrieben!«
    »Die Zeiten sind vorbei. Er hat sich so aufgeregt über einen dieser Historienkrimis, die im England der Tudorzeit spielen, dass er beschlossen hat, eine eigene Reihe mit einer von ihm entwickelten Figur als Amateurdetektiv herauszugeben.«
    »Da bin ich mal gespannt! Bei ihm stimmen dann wenigstens die historischen Details.«
    Dixie nickte. »Genau das sagt er auch. Ab und an recherchiert er ein bisschen nach, um zu sehen, ob sein Gedächtnis noch auf dem Laufenden ist, und er hat einen Heidenspaß dabei. Daneben hat er auch ein paar Einakter geschrieben und bei Dramenwettbewerben eingereicht, hatte aber bis jetzt kein Glück. In einem Fall wurde ihm sogar gesagt, er solle sich ein anderes Pseudonym nehmen, da seine Arbeit sich nie und nimmer mit den Werken seines Namensvetters aus dem sechzehnten Jahrhundert messen könnte.«
    »Autsch!«, erwiderte Tom und zuckte zusammen. »Was für ein erbärmlicher Trottel! Ich wette, der Typ war ein gescheiterter Schriftsteller oder einer dieser Möchtegernschreiberlinge, die nie ein Werk zum Abschluss bringen. Wie hat Kit denn darauf reagiert?«
    »Er hat gelacht. Hat den Schrieb in den Kamin geworfen und mit einem scharfen Blick in Brand gesetzt. Ich war ziemlich von den Socken, weil ich gar nicht wusste, dass er das kann.«
    »Ist mir auch neu. Solche Tricks lernt man wohl erst mit zunehmendem Alter«, sagte Tom.
    »Ich hab ihm gesagt, er soll bloß die Finger davon lassen. Am Ende geht er her und fackelt so den nächsten Drogenschuppen ab. Das wäre viel zu riskant.«
    »Ich glaube, er hat’s unter Kontrolle, Dixie«, erwiderte Tom.
    »Wahrscheinlich, und wo wir schon beim Thema Kontrolle sind, ist das ein Verlobungsring an Elizabeth’ linker Hand?«
    »Ja!« Elizabeth drehte die Hand, um ihn ins Licht zu halten. »Hübsch, nicht wahr?«
    »Wann ist es denn so weit?«
    »Schon bald!«, sagte Tom, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
    Elizabeth rollte mit den Augen. Sie hatten erst letzten Abend darüber gesprochen. »Zur Sonnenwende. Die Zeremonie soll im Zaubergarten von Orchard House stattfinden, aber darin gibt’s noch einiges zu tun. Wir müssen zusätzliche Leute einstellen, da sich unser Gärtner erst von dieser Schussverletzung erholen muss.«
    Dixie stockte fast der Atem, aber sie war ja Vampirin. Sie glaubte jedenfalls, ihren Ohren nicht zu trauen. »Im Zaubergarten? Wo sie Christopher ermorden wollten?« Wie konnten die beiden nur!
    »Dixie, das ist ein heiliger Hain. Einer Kirche oder einem Tempel vergleichbar. Zwar wurde er durch Sebastian entweiht, aber ich habe fast täglich Salbei und Lavendel dort abgebrannt, um ihn zu reinigen. Und wenn wir dort unser Eheversprechen ablegen, bildet das den Höhepunkt und Abschluss dieses Prozesses der Reinigung und Neueinweihung.«
    Vielleicht. Sie dagegen würde diesen Ort immer mit der Erinnerung an Kits nackten, blasenübersäten Körper in Verbindung bringen; trotzdem wollte sie Elizabeth und Tom den Spaß an ihren Hochzeitsplänen nicht verderben. »Ihr hattet also bis jetzt einen guten Sommer?«
    »Bestens.« Elizabeth klang so glücklich. »Und wir sind nicht die einzigen, die sich trauen.«
    »Wer denn noch?«
    »Antonia.«
    »Antonia!« Die überzeugte Junggesellin Antonia. Nun würde sie nichts mehr überraschen. »Und wer ist der Glückliche?«
    »Lass dich überraschen«, sagte Tom feixend. »Eine legendäre Größe hier in der Gegend.«
    Vielen Dank, Tom. Erst ihr Interesse wecken und sie dann eiskalt auflaufen lassen! Sie hätte sich nicht damit zufrieden gegeben, hätte nachgehakt, aber er war gerade vor der Polizeiwache vorgefahren,
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