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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen
Autoren: Rosemary Laurey
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sie damit sagen, ja, ich mach’s. »Ich glaube, er weiß Bescheid, Sam, zumindest ahnt er was, aber er versteht es nicht.«
    Sam legte die Stirn in Falten. »Ich dachte, wissen und verstehen wäre das gleiche. Irgendwie.«
    »Hab ich auch gedacht, Sam«, sagte Michael. »Aber ich versteh’s nicht. Ich hab gesehen, wie sie sich verwandelt hat, zumindest ihr Gesicht und ihre Hände, aber sie hat sich nicht so verwandelt wie dein Vater und dieser andere Mann. Der andere Vampir vielmehr – stimmt doch, oder?«
    Antonia sah aus, als wäre ihr danach zumute, ein paar Mal so richtig schön entspannt durchzuatmen. Aber darauf würde sie wohl verzichten müssen. »Ja. Tom ist wie Justin ein Vampir. Was nun Elizabeth angeht, steht es mir eigentlich nicht zu, dir ihr Geheimnis preiszugeben, aber da sie sich selbst vor dir gezeigt hat, hat sie es dir in gewisser Weise auch schon selbst gesagt.« Sie hielt inne. »Elizabeth ist ein Ghul.«
    Stella biss sich auf die Lippen. Zu dumm, dass sie Sam nicht schon vor fünf Minuten weggebracht hatte! Michael starrte ins Leere, sein Kinn fiel ihm herunter, während die Augenbrauen hochschossen, und er demonstrierte, dass Gestaltwandler in der Lage waren zu hyperventilieren. »Ein Ghul!« Er wurde sogar laut, so geschockt war er. »Ein Ghul! Diese lebenden Toten? Die verfluchten Sklaven von Vampiren?«
    »Überhaupt nicht!« Sam klang regelrecht verärgert. »Wie kannst du so was Dummes sagen? Sie ist nicht verflucht, und sie ist auch kein Sklave. Von niemandem.« Er schüttelte den Kopf, als staunte er darüber, wie dumm Erwachsene sein konnten. »Tom beschwert sich ständig darüber, dass sie nie zuhört und nie tun will, was er sagt. Das klingt nicht besonders nach Sklave, oder?« Er verschränkte die Arme und tippte mit dem Fuß auf den Boden. Michael sollte sich lieber in Acht nehmen, oder er würde es mit Sam zu tun bekommen.
    Michael nahm sich die kleine Standpauke letztlich sehr zu Herzen. »Tom? Der zweite Vampir? Der mit deinem Vater ankam?«
    »Genau«, sagte Sam. »Du kennst meinen Vater?«
    »Ja, Sam. Wir haben uns vor zwei Nächten kennengelernt. Ich war schwer verletzt, und er hat mir womöglich das Leben gerettet. Dafür bin ich ihm ewig dankbar.«
    »Musst du gar nicht. Er macht das ständig. Er ist Arzt.« Und wie stolz Sam auf ihn war!
    Stella musste einfach lächeln. Sam war stolz darauf, Justins Sohn zu sein, und sie war stolz, Justins Frau zu sein. Es drängte sie, Justin zu sehen, aber im Moment war Sam noch beschäftigt, und er würde die Angelegenheit möglicherweise besser erklären können als sie oder Antonia.
    »Aha.« Michael runzelte die Stirn und schüttelte gleichzeitig den Kopf. »Das heißt also, Sam, sowohl dein Vater als auch dieser Tom sind Vampire und können ihre Gestalt wechseln. Und Elizabeth ist ein Ghul. Aber hast du nicht gesagt, dass sie früher mal deine Babysitterin war?«
    »Klar, war sie auch, als wir noch in Columbus gewohnt haben und Mum in Dixies Vampirparadies gearbeitet hat. Jetzt brauche ich keinen Babysitter mehr.«
    Michael setzte sich. Gut. Sie war nicht allzu erpicht darauf, zu erfahren, ob Gestaltwandler in Ohmacht fielen, wenn sie geschockt waren oder zu viele unglaubliche Informationen auf einmal zu verdauen hatten. »Mit Sicherheit nicht«, sagte er mit einem bemerkenswerten Lächeln. Dann wandte er sich Stella zu, in seinen dunklen Augen lag ein fast vorwurfsvoller Blick. »Welche Mutter heiratet denn einen Vampir und lässt einen Ghul auf ihr Kind aufpassen?«
    »He!« Sam erhob seine junge Stimme, ehe sie überhaupt zu antworten versuchen konnte. »Wie kommst du dazu, so mit meiner Mum zu reden! Sie ist die beste Mum auf der ganzen Welt, und ich sage dir, welcher Art Mutter ich einen Vampirvater zu verdanken habe – einer Vampirmutter! Jetzt weißt du’s!«
    Der letzte Nachsatz klang fast schon ein bisschen unverschämt, aber da er nun ganz nahe herangekommen war und den Arm um sie legte, ließ sie es durchgehen.
    »Sie sind auch ein Vampir?«
    Stella hatte größtes Verständnis für seine Verwirrung. Immerhin war es noch gar nicht so lange her, da hatte sie selbst noch geglaubt, Vampire kämen nur in Mythen und Märchen vor. Aber verflixt, als Gestaltwandler sollte er das doch verstehen.
    »Hast du vielleicht was gegen Vampire?«, fragte Antonia mit ätzend scharfer Stimme.
    Wenn Michael auch nur halbwegs bei Verstand war, dann würde er sich seine Antwort jetzt gut überlegen.
    »Das ist es nicht, Antonia, und du
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