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Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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aus reiner Panik über meine Lippen gekommen war. Ich wollte Toma endlich an mich festtackern und der ganzen Welt beweisen, dass sich meine Sturheit gelohnt und ich ihn endlich zur Vernunft gebracht hatte.
Langsam ertrug ich das Geläster der anderen Vampire nämlich nicht mehr.
Doch war mir auch bewusst, dass mein Freund in diesem Falle anders tickte. Trotzdem konnte ich nicht umhin zu hoffen, dass Toma völlig überraschend „Ja“ sagen würde. In diesem Augenblick wünschte ich mir nichts sehnlicher.
Mein Verstand schalt mich eine Idiotin. Eben noch hatte ich mich meinem Chauffeur hingegeben und nun umklammerte ich eisern mein Handy und wartete darauf, dass mein Freund endlich etwas sagte.
Tomas Reaktion war alles andere als erfreulich.
Er lachte schallend.
Selten hatte ich mich so verletzt gefühlt, wie in diesem Augenblick.
Ich fiel in sein Lachen ein. Es klang schauderhaft unglaubwürdig, aber Toma war so laut, dass er es nicht bemerkte.
„Ehm … okay. Wir … wir sehen uns dann später“, flüsterte ich, weil ich meiner Stimme nicht mehr traute. Gott, ich stand kurz davor in Tränen auszubrechen.
„Ja, Baby, okay.“ Wieder prustete er. „Man, du hast mich echt zu Tode erschreckt, Yen. Ich dachte wirklich du meinst das ernst.“
„Wie kommst du nur darauf, Schatz?“ Das Gesicht zu einem halbherzigen Lächeln verzogen, legte ich auf.
Dan nahm mir ohne Gegenwehr das Handy ab. Hätte er es nicht getan, wäre es in hohem Bogen aus dem Auto an die nächste Häuserwand geknallt. Angestrengt schluckte ich den großen Kloß in meinem Hals herunter und wich seinem besorgten Blick aus. Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass sich ein Sterblicher um die Probleme eines Blutsaugers scherte. Herrgott nochmal. Ich war eine verdammt heiße Vampirin, unerschrocken, mutig und so beherrscht wie man eben nur sein konnte. Trotzdem zog mich dieser Idiot an seine blutverschmierte Brust. Wütend stieß ich ihn von mir. Er donnerte mit dem Hinterkopf so fest gegen das kugelsichere Seitenfenster, dass er das Bewusstsein verlor.
Schniefend schlüpfte ich aus den Pumps, zog die Knie an und schlang beide Arme fest darum. Ich schmollte. Was ich allerdings nur tat, wenn ich sicher gehen konnte, unbeobachtet zu sein.
Abwesend betrachtete ich Dans Haarschopf und schniefte leise.

Nach zehn Minuten rührte sich Dan immer noch nicht, also beschloss ich nachzuhelfen. Fehlte noch, dass er irgendein Trauma oder eine Gehirnerschütterung davon trug. Zögernd streiften meine Finger seine Haare, vergruben sich darin und strichen behutsam über seinen Hinterkopf. Bemüht hob er den Kopf. Speichel tropfte auf die Lederbezüge. Nuschelnd wischte er sich mit der linken Hand übers Gesicht.
Langsam beugte ich mich zu ihm runter, sog den Duft seines warmen Körpers tief in meine Nase und seufzte entschlossen. „Bring mich hier weg“, flüsterte ich und spürte die tiefe Traurigkeit, die meinem Herzen ziemlich zusetzte.

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Dan legte den Kopf auf die linke Schulter, seine Halswirbel knackten laut. Für gewöhnlich reagierten Männer, denen ich die Leviten las, mindestens mit einem zornfunkelnden Blick. Mein Boxsack hingegen blieb völlig ruhig, so als hätte er schon öfter Bekanntschaft mit dem unheilvollen Temperament der Unsterblichen gemacht.
Wobei ich doch erwähnen möchte, dass wir nicht so unsterblich sind, wie es sich anhören mag. Zu viel UV-Licht lässt uns sehr schnell altern. Wenige Minuten in der Dämmerung und wir lösen uns einfach in Staub auf. Allerdings hatte dieses genetische i-Tüpfelchen nur seinen Vorteil, wenn man weitaus älter war als ein Jahrhundert. Die jüngeren Generationen hingegen verpufften bereits binnen weniger Sekunden. Warum das so war und was man dagegen machen konnte, tüftelten irgendwo in Prag zwei Vampire aus, die behaupteten, dass dort die Unsterblichkeit Fuß gefasst hatte. Ich persönlich hielt nichts von diesen Ammenmärchen. Dracula zum Beispiel. Ein Mann der sich in eine Fledermaus verwandelt hatte, um schönen Jungfrauen das Blut auszusaugen. Etwas Verrückteres war mir nie wieder zu Ohren gekommen. Allerdings fuhren einige unzivilisierte Vampire tatsächlich auf diesen Jungfrauenkult ab.
Eine weitere Möglichkeit einen Vampir loszuwerden, war das allseits bekannte Kopf-ab. Ein perfekter Streich mit einer Klinge, gleich welcher Größe, bevorzugt im Fünfziggradwinkel ausgeführt, konnte einem Sterblichen in der Tat den Arsch retten, oder mir. Bis dato war ich
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