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Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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glücklicherweise jeden aufdringlichen Mann losgeworden, ohne dass er sich aufgrund seines gebrochenen Stolzes wie ein wütender Berserker auf mich gestürzt hatte, um mich zu skalpieren.

Mir gelang es kaum, Dan ins Gesicht zu sehen. Ich schämte mich zutiefst für meinen Ausraster. Schließlich tat ich es doch und biss die Zähne fest zusammen. Er sah grässlich aus.
„Ich habe noch irgendwo Kosmetiktücher“, murmelte ich und wühlte in meiner Handtasche.
„Yen.“
Ich ignorierte ihn.
„Damit kriegen wir dein Gesicht sauber.“
„Yen.“
„Wo sind diese verdammten Dinger?“, grummelte ich höchst verärgert.
„Yen!“
Ich steckte den Arm bis zum Ellenbogen in meine Handtasche, darauf bedacht, Dan einfach zu überhören. Er streckte die Hand aus, griff nach meinem Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Plötzlich war da dieser verdammte Kloß in meiner Kehle, der immer weiter anschwoll. Ich schluckte schwer. „Was?“
„Hast du das ernst gemeint?“
„Natürlich! Diese Tücher kriegen das hartnäckigste Mascara weg.“
Er verdrehte die Augen. „Das meinte ich nicht.“
„Halt mal still.“ Ich zupfte mehrere Tücher aus der Verpackung, beugte mich vor und begann seine Nase abzutupfen.
„Du willst mit mir kommen?“ Er sah mich mit diesem durchdringenden Blick an, der mir schwer zu schaffen machte. Am liebsten hätte ich mich heulend in seine Arme geworfen. Zehn Minuten stummer Trauer hatten für gewöhnlich immer ausgereicht, wenn ich Toma in Flagranti erwischte. Vermutlich hätte ich zwanzig Minuten deprimiert auf dem Rücksitz hocken müssen, um auch die Erinnerung an seinen verletzenden Lachanfall zu dämmen.
Anstatt zu antworten, zuckte ich nur die Schultern und wischte weiter in seinem Gesicht herum.
„Bist du okay?“
„Selbstverständlich.“ Ich lächelte breit. „Und jetzt zieh dich aus.“
Seine Augenbraue fuhr mit beeindruckender Geschwindigkeit nach oben. „Bitte?“
Mir wurde klar wie sich das angehört haben musste. Wieder wurde ich rot und deutete nur knapp auf sein vollgeschmiertes Baumwollhemd. „Ich habe seit Tagen nichts mehr getrunken und der Blutgestank, der daran haftet, macht mich wahnsinnig. Also BITTE, zieh das Hemd einfach aus.“
„Die Hose auch?“ Mir entging nicht, dass er schelmisch grinste.
Dieser Typ war echt unfassbar. Gerade hatte mein Freund meinen Heiratsantrag abblitzen lassen, und zum Dank seiner unwillkommenen Sorge, hatte ich Dan k.o. geschlagen. Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen und dieser Mann hatte nichts Besseres zu tun, als zu flirten, obwohl ich ihm innerhalb kürzester Zeit die Nase gebrochen und den Kopf zerbeult hatte.
„Tu mir den Gefallen und beweg deinen Arsch einfach nach vorn. Bevor ich es mir anders überlege und hier und jetzt aus diesem verdammten Wagen aussteige.“
Nachdenklich musterte er mich. Genervt erwiderte ich seinen Blick. „Bitte, Dan“, knurrte ich „Mach einfach mal was ich dir sage und fahr.“
Er knöpfte sich das Hemd auf und schob es betont langsam über seine Schultern. Wie ich bereits erwähnte war der Rücksitz nicht besonders groß, ich hätte nur meinen Arm ein bisschen ausstrecken müssen, um ihn zu berühren. Angeregt nagte ich an meiner Unterlippe herum und starrte seinen äußerst attraktiven Oberkörper mit unverhohlener Neugier an. Rasch knüllte Dan das Hemd zusammen, nahm die schmutzigen Kosmetiktücher, wickelte das Jackett um die ganze Schose und kletterte aus dem Auto. Wenige Augenblicke später schloss sich die Heckklappe mit einem Knall. Mein Chauffeur bekam einen fetten Pluspunkt von mir, weil er sofort einstieg und, nachdem er die mickrigen Reste des Airbags mit einem verdammt großen Messer abgeschnitten hatte, den Wagen startete - Es war immer ein Risiko in einem Haus voller Vampire unbewaffnet umher zu laufen, besonders dann, wenn man für einen arbeitete, der wahnsinnig schnell aus der Haut fuhr. Zwar wusste der sterbliche Dan, dass er sich kaum wehren konnte, aber es war nachvollziehbar, dass ein solcher Gegenstand eine gewisse innerliche Ruhe hervorrief. Ein weiterer Bonuspunkt kam hinzu, weil Dan in der nächsten Stunde die Klappe hielt. So hatte ich genügend Zeit mich ausgiebig selbst zu bemitleiden.

Der Blutentzug bekam mir überhaupt nicht gut.
Wie ausgetrocknet musste mein Gehirn bereits sein, dass ich einerseits Rotz und Wasser hätten heulen können, mich aber andererseits zusammenreißen musste, um meine kribbelnden Finger nicht nach diesem entblößten Oberkörper
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