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Unsterbliche Versuchung 2

Unsterbliche Versuchung 2

Titel: Unsterbliche Versuchung 2
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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herkommt? In dem Zustand?“
Neugierig musterte ich Tomas Gesichtszüge, die von einer Emotion zur nächsten rasten.
Wir sahen uns tief in die Augen, während diese Frau "Schatzi“ rufend im rechten Bibliotheksflügel verschwand.
„Sie … sie schmeckt bestimmt besser als ich“, flüsterte er und presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Ungläubig zog ich die Augenbrauen hoch.
„Du … wirfst mir deine Frau zum Fraß vor?“
„Sie ist nicht meine …“, protestierte er fast tonlos. „Ich will sie gar nicht.“
„Schatz? Was … was tust du denn da?“ In ihrer Stimme schwang der vibrierende Klang der Erschütterung mit, die sie erfasst hatte, als sie uns auf dem Boden entdeckte.
Ich erhob mich schnell und zog den Kerl hinterher.
„Ich eh … bin auf ihn drauf gefallen.“ Ich verzog das Gesicht zu einem dümmlichen Grinsen und deutete auf die Hacken meiner Stielettos. Mir war klar, dass sie mir kein Wort glaubte. Mit abfälliger Miene musterte sie mein verstaubtes Outfit und schnüffelte.
„Ist die Nutte von Bob? Hat er sie für dich bezahlt?“
Nutte? Ein erstaunlich heftiges Grollen hallte durch den Raum. Toma warf mir einen beunruhigten Blick zu.
„Das ist wirklich das Allerletzte. SIE sind das Allerletzte!“ Fuchtelnd deutete sie auf mich. „Suchen Sie sich gefälligst einen anständigen Beruf und nehmen sie ihre Griffel von meinem Verlobten!“ Wütend stellte sie sich neben ihren Schatz und richtete sein Hemd. „Das ist so typisch für Bob, dass dieser Bastard dir billige Schlampen schickt. Er kann mich nicht leiden.“ Sie schniefte und starrte mich funkelnd an. Fortwährend strichen ihre Hände durch sein Haar, über seine Schultern und richteten sogar den Sitz seiner Hose.
„Verpissen Sie sich endlich!“, schrie sie jäh und holte aus. Die zierliche Hand sauste auf mein Gesicht nieder. Ich rührte mich nicht, schenkte ihr nur einen düsteren Blick und wartete voller Genugtuung auf ihren Schrei.
Ihre Handwurzelknochen brachen mit einem Geräusch wie aufplatzende Maiskörner. Sofort wich das Blut aus ihrem Gesicht. Leider schrie sie nicht. Die junge Frau reagierte überhaupt nicht. Sie umklammerte nur ihre anschwellende Hand und starrte mit aufgerissenen Augen in mein Gesicht. Schulterzuckend wandte ich mich ab. Ich griff Toma ins Genick und zog ihn schwungvoll auf mich zu. „Schade, dass du so ein Feigling bist“, flüsterte ich und strich mit den Lippen über seine Ohrmuschel. Ein Schaudern erfasste seinen schmalen Körper. Ich nutzte die allgemeine Verwirrung und den Schockzustand seiner Verlobten, um von seinem Mund zu kosten. Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn ich war wirklich versucht ihm meine Zunge in den Mund zu schieben. Seine weichen, sinnlichen Lippen waren das perfekte Gegenstück zu meinen. Es fühlte sich einfach vollkommen an, auch wenn er den Kuss nicht erwiderte. Nur widerwillig löste ich mich von ihm. Wirklich zu schade, dass er ein Schlappschwanz war. Er wäre eine niedliche Abwechslung gewesen.

Wann ich angefangen hatte, an meinen Fingernägeln zu knabbern, wusste ich nicht. Mich nervte der Zustand, mit diesen ungeraden, abgenagten Dingern regelmäßig an meinen halterlosen Perlstrümpfen hängen zu bleiben. Gerade feuerte ich ein weiteres Paar in den Mülleimer und sofort steckte der Daumen wieder zwischen meinen Lippen.
So aufgekratzt, wie ich war, wunderte es mich, dass ich in der Lage gewesen war, einen perfekten Lidstrich hinzubekommen, ohne dabei in den Spiegel zu sehen. Momentan ertrug ich meinen Anblick nicht.
Ich hatte mich verändert.
Meine Augen waren es! Sie funkelten. Das taten sie für gewöhnlich nie. Sie waren einfach nur grasgrün und stumpf. Aber seit zwei Wochen funkelten sie, strahlten etwas Tiefgründiges aus, das ich nicht verstand. Wäre ich sterblich gewesen, hätten man es als Lebensfreude bezeichnen können. Aber, Herr im Himmel, ich war von der Sterblichkeit so weit entfernt, wie ein Blauwal von einem Landgang.
Ich wühlte in der Kommode nach einem weiteren Paar Strümpfe. Unterdessen wanderten meine Gedanken ganz von allein zu dem blöden Bibliothekar, der mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Die Tatsache, dass ich total vergessen hatte, ihm die Erinnerung an unser Zusammentreffen zu löschen, stieß mir sauer auf. So etwas war mir auch noch nie passiert.
Nun verbrachte ich jede Nacht damit, diesen Idioten ausfindig zu machen. Dabei war ich mir nicht einmal sicher, dass ich nach so langer Zeit noch in der Lage
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