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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft
Autoren: Rosemary Laurey
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wird zusehends besser.«
    Heathers Erinnerungsvermögen war nach dem Kampf mit Laran zurückgekehrt. Gab das vielleicht Anlass zur Hoffnung, dass er tot sein könnte? Wollte sie die Verantwortung auf sich nehmen, ein lebendes Wesen umgebracht zu haben? Nun gut, ein untotes Wesen. »Sag Heather, wie aufregend ich das alles finde, und bitte, Adela, sei heute Abend bei mir.«
    »Hab ich das nicht versprochen? Ich habe seit deinem Anruf ohne Unterbrechung telefoniert und eine Telefonkette aufgebaut. Sag mir die Zeit, und wir sind alle gemeinsam in Gedanken bei dir.«
    »Hier geht der Mond um halb zehn Uhr auf. Wie ist das dann bei euch?«
    »Wir richten uns nach eurer Zeit, Darling. Wir schließen die geballte Kraft unserer Gebete zusammen.«
    »Ich danke dir, Adela, von ganzem Herzen.«
    »Na, hoffentlich haut’s hin.«
    Hatte Adela eine Vorstellung vom Ausmaß dieser Krise? Doch, ja! Adela wusste Bescheid. Angela – als Elizabeth sah sie sich noch nicht ganz – schwieg nach dem Telefonat minutenlang einfach vor sich hin. Tom und Gwyltha blieben im Schlafzimmer; sie hatten Verständnis für ihr Bedürfnis, allein zu sein. Draußen war es schon dunkel. Etienne war jetzt sicher schon aufgestanden. Sie stellte sich ihn und Toby im Wohnzimmer sitzend vor und wünschte sich, sie säße auch sicher in der South Audley Street und müsste nicht hinaus in die Finsternis.
    Tom stand kurz davor, loszuknurren. Angela hatte partout darauf bestanden, alleine zum Haus dieser alten Hexe zu gehen. »Gwyltha und ich sind eigens hierhergekommen, um dich zu begleiten«, insistierte Tom, wobei er versuchte, nicht allzu verärgert zu klingen.
    »Ich weiß, aber ich glaube auch, dass mit zweien von eurer Sorte der Bogen doch überspannt ist.«
    »Sollte es Probleme geben «, sagte Gwyltha, »verschwinde ich natürlich sofort, Angela, aber ich teile Toms Bedenken. Wir begeben uns in Gefahr.«
    Natürlich hatten sie vor zu fahren. Megs Wegbeschreibung war klar genug, nicht dagegen, was sie erwartete. Hinter Angelas äußerer Ruhe spürte Tom ihre Ängste und Zweifel. Die hatte vielleicht Nerven. Ein mit einem Messer bewaffneter Straßenräuber war für ihn kein Problem. Einem Maschinengewehr konnte er sich stellen, ohne viel mehr zu riskieren als ein zerrissenes Hemd. Aber ein ganzer Kreis von Hexen! Tom sah Gwyltha im Rückspiegel an. Sie wirkte so gelassen und heiter wie vor einem Spaziergang über eine Frühlingswiese oder ihre geliebten Moore. Dabei hatten sich vielleicht längst magische Kräfte gegen sie verschworen. Sie musste sich doch Sorgen machen. Das war lächerlich und irgendwie, so schien es, auch ihre einzige Hoffnung.
    Meg wohnte, wie sich herausstellte, in einem kleinen Reihenhaus, das sich von Dutzenden anderer zu beiden Seiten der Straße nur durch die orangefarbene Eingangstür unterschied. Von drinnen hörte er die Herzgeräusche dreier Sterblicher. Zahlenmäßig ein ausgeglichenes Verhältnis, sollte es Ärger geben. Tom betätigte den Türklopfer in Form eines Löwenkopfs, der gleiche, wie er den Eingang seines Hauses schon seit Jahrhunderten zierte, nur kleiner. Was Türklopfer betraf, hatte die Alte Geschmack.
    »Sie!« Das war mehr eine Feststellung, kein Willkommensgruß.
    »Meg.« Angela trat nach vorne. »Sie haben mich eingeladen, gemeinsam mit Ihnen das Vollmondritual zu begehen.«
    Meg nickte und lugte durch den zehn Zentimeter breiten Spalt hinter der Sicherheitskette hervor. »Ich habe dich eingeladen, und deinen Freund da vielleicht auch, aber wer ist das?« Ihre funkelnden Augen zeigten nach links auf Gwyltha.
    Hatte es jemals irgendjemand gewagt, die Kolonieführerin als »das« zu titulieren?
    »Lassen Sie mich bitte rein, Meg, und ich werde alles erklären. Wir brauchen dringend Ihre Hilfe, wirklich.«
    Meg bat Angela herein, ließ aber die anderen auf der Eingangstreppe stehen. Nicht dass ihn das gekümmert hätte. Nicht im Geringsten. Einzig und allein Gwylthas »Warte, Tom« hielt ihn davon ab, das Haus zu stürmen.
    »Sie könnten ihr alles Mögliche antun«, murmelte er.
    »Gar nichts tun sie. Sie unterhalten sich. Hör auf, vor dich hin zu brummeln und sperr die Ohren auf, dann hörst du es.«
    Schöne Unterhaltung! Angela erzählte ihre Lebensgeschichte. Ihr musste doch klar sein, dass dies Sterbliche waren. Noch ein Viertelstunde, und es würde ein unscheinbarer grauer Wagen vorfahren und sie ins nächste Irrenhaus verfrachten. Nur über seine Leiche. Drei Minuten später öffnete sie die
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