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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe
Autoren: Ki-Ela Stories
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schon fröhlich entgegen, als ich die Küche betrete. Und das ist nicht die Stimme unserer Haushälterin.
    Heather steht mit Petra am Herd und spingst gerade in deren Kochtöpfe. Es ist ein ungewohntes Bild, die beiden ungleichen Frauen nebeneinander zu sehen. Petra ist Ende Vierzig und die flippige Heather könnte ganz locker als ihre Tochter durchgehen. Auch vom Typ her sind sie komplett unterschiedlich. Petra ist sehr konservativ und bieder – aber offensichtlich verstehen die beiden sich ganz gut.
    „Hallo“, begrüßt mich auch unsere Haushälterin freundlich. „Wir können gleich essen, die Kinder müssten jeden Moment hier sein. “
    „Hört sich gut an“, zwinkere ich Petra zu, dann schaue ich zu Heather. Sie hat sich umgezogen, hat zwar immer noch das Piratentuch auf dem Kopf, trägt aber jetzt ein rostfarbenes T-Shirt und eine Jeans. Die Farbe des Shirts und ihre Haarfarbe harmonieren gut, das fällt mir sofort auf. Und man sieht mehr von ihrer Figur. Sie ist schlank und eigentlich sind ihre Proportionen ganz okay.
    „Kommt Ihre Frau nicht zum Essen?“, fragt Petra weiter.
    „Nein, die Dreharbeiten dauern zu lange .“

    Dann tönt auch die Türklingel und ich gehe schnell zur Türe.
    „Hallo Papi“, Nele begrüßt mich als Erste und lugt schon neugierig an mir vorbei.
    „Hallo“, Ben streckt die Ärmchen nach mir aus und ich hebe ihn sofort auf meinen Arm.
    „Die beiden dürften müde sein, wir haben heute einen langen Spaziergang gemacht“, lächelt meine Schwiegermutter mir zu. Auch sie sieht immer aus wie aus dem Ei gepellt und trägt ein Designer-Kostüm.
    „Komm jetzt Susanne“, knurrt mein Schwiegervater aus dem Auto. Er hebt kurz die Hand zum Gruß, steigt aber nicht aus.
    „Herbert hat Hunger. Wir müssen los.“
    „Danke euch. Heute ist auch das neue Kindermädchen angekommen. Wir werden eure Hilfe nicht mehr so oft in Anspruch nehmen müssen.“
    „Wir tun das gerne, das weißt du doch“, verabschiedet sich meine Schwiegermutter.

    „Hedda da?“, fragt mich Ben dann.
    „Ja, sie ist da. Dann kommt mal rein .“
    Nele zieht sich hastig ihre rosafarbenen Schuhe aus und stürmt voran in die Küche.

    „Oh Hallo“, höre ich die fröhliche Stimme von unserer Neuen. „Du musst Nele sein.“
    „Ja“, kommt es schüchtern.
    Ich helfe Ben rasch, die Schuhe auszuziehen und gehe dann ebenfalls mit ihm zu den anderen.
    Meine kleine Tochter steht mit offenem Mund vor Heather und betrachtet sie neugierig, als käme sie von einem anderen Stern.
    „Und das ist bestimmt Ben“, strahlt Heather meinen kleinen Sohn an, der bei mir auf dem Arm ist und sie ebenso erstaunt mustert.
    „Ben, ja“, bringt er heiser hervor. „Bist du ein Pirat?“
    „Ich?“, Heather lacht ihm freundlich zu. „Nein, bin ich nicht. Aber ich fand das Tuch so schön“, mit Schwung reißt es sich Heather vom Kopf und reicht es meinem Sohn. „Bist du denn ein Pirat?“
    Man hört deutlich ihren Akzent, aber sie ist gut zu verstehen.
    „Nein“, Ben lächelt jetzt ganz verlegen und betrachtet staunend das Tuch, dann zeigt er auf ihre Haare. „Rot…“
    ‚YESS! Das ist Papas Sohn’ , jubiliert es innerlich in mir.
    „Du siehst aus wie Arielle“, stellt Nele dann fest. „Ich hab eine Arielle Barbie, die hat auch rote Haare.“
    „Aber ich habe keine Flossen, ich hab ganz normale Beine, schau“, Heather klopft sich auf die Oberschenkel, die in der Jeans eine ganz appetitliche Form haben. Überhaupt hat sie lange Beine, sie ist größer als Jessica.
    „Willst du meine Arielle mal sehen?“
    „Sehr gerne, sie ist bestimmt wunderschön“, strahlt Heather.
    „Aber vielleicht könnten wir das nach dem Essen machen?“, mische ich mich jetzt ein. Meine Kinder können sich nur schwer von Heathers Anblick losreißen, eigentlich müsste ich froh sein, dass sie sie zu mögen scheinen.
    Aber irgendwie gefällt mir das gar nicht…

    Heather hilft Petra, das Essen aufzutragen. Ich beobachte meine Kinder, die das neue Kindermädchen nicht eine Minute aus den Augen lassen. Vor allem die langen Haare haben es meiner Tochter angetan, das kann ich genau sehen.
    „Ich hoffe, du magst Schweinebraten ?“ Petra sieht Heather fragend an.
    ‚Na klasse, die duzen sich schon’ , denke ich grimmig, sage aber nichts dazu. Ich kann es den beiden ja schlecht verbieten.
    „Ich denke schon“, antwortet Heather freundlich.
    „Was essen Sie denn so am liebsten?“, frage ich sie scheinheilig. Man weiß ja, dass die
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