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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe
Autoren: Ki-Ela Stories
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Ich setze mein professionellstes Lächeln auf und gehe auf sie zu.
„Miss Heather Ó Briain?“
Ihre Augen weiten sich und ein Strahlen huscht über ihr Gesicht.
‚Sie hat eine komische Augenfarbe’ , schießt es mir durch den Kopf. So ein Mischung zwischen Grün und Blau, ich hab so was noch nie gesehen.
Und sie hat ein paar Sommersprossen, was mich jetzt auch nicht wirklich wundert. Doch mein Blick bleibt an ihrem Mund haften, sie entblößt perfekte, makellose weiße Zähne und sie hat sehr volle Lippen.
„Alexander Laurin?“, fragt sie mich freundlich.
Der englische Akzent ist nicht zu überhören, ihre Stimme klingt aber ganz angenehm. Sehr warm, ein bisschen rau.
‚Wie war das nochmal mit dem Nichtrauchen?’
„Ja, der bin ich“, antworte ich dann freundlich. „Hatten Sie hatten eine angenehme Reise?“
Ich hoffe, sie erzählt jetzt ein bisschen, damit ich mich an ihren Anblick gewöhnen kann. Wir sehen bestimmt sehr merkwürdig nebeneinander aus, ich in meinem maßgeschneiderten Anzug neben dieser – äh, sagen wir mal, eher flippiger gekleideten Person.
„Ja, es war okay“, nickt sie mir lächelnd zu und greift nach ihrer Tasche. Meine Kinderstube meldet sich zu Wort und ich komme ihr zuvor.
„Ich mach das selbstverständlich“, sage ich und deute dann auf den Rucksack und die Gitarre. „Soll ich das auch nehmen?“
„Nein, das geht schon. Nett von dir…“
‚Hoppla! Seit wann duzen wir uns denn? So geht das nicht!’
„Es wäre mir recht, wenn wir beim ‚Sie’ bleiben würden!“
„Oh, Entschuldigung“, lacht sie mich dann an, aber es wirkt nicht so, als ob ihr das wirklich peinlich wäre. „Herr Laurin“, nickt sie mir dann hoheitsvoll zu.
‚Macht die sich jetzt lustig über mich? Das wäre ja wirklich ein Ding’, knurrt es in mir.
„Sagen Sie ‚Alexander’ und ‚Sie’“, murmele ich dann mürrisch. „Können wir uns darauf einigen?“
„Sure“, grinst sie.
‚Freche Kröte’ , motzt es in mir innerlich, dann steuere ich den Ausgang des Bahnsteiges an.
    „Kommen Sie“, sage ich nur knapp.

3

    Während wir schweigend zu dem Parkhaus gehen, in dem ich mein Auto abgestellt habe, sieht sie sich interessiert im Bahnhof um. Ich nutze die Gelegenheit, um sie noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Sie ist wirklich keine Schönheit, das war mir ja auch vorher schon klar. Überhaupt habe ich noch nie eine Rothaarige getroffen, die mir gefallen hätte.
    Aber ob diese junge Dame hier meiner Frau gefallen würde? Ihre äußere Erscheinung ist doch sehr gewöhnungsbedürftig, ob sie immer so rumläuft? Ich darf gespannt sein, ob Jessica etwas dazu sagen wird.
    Doch als hässlich kann man sie auch irgendwie nicht bezeichnen. Sie ist dezent geschminkt, jedenfalls gehe ich davon aus, denn sie hat schwarze Wimpern und dunkle Augenbrauen, die werden ja wohl bearbeitet worden sein – oder gefärbt. Ihre Haarfarbe ist jedenfalls echt, da bin ich mir sicher.
    Ansonsten hat sie aber keinerlei Schminke im Gesicht, sie wirkt sehr natürlich. Wieder etwas, was so in totalem Gegensatz zu Jessica steht, denke ich amüsiert.
    Meine Frau braucht immer Ewigkeiten im Bad, würde nie ohne perfektes Styling aus dem Haus gehen und ihre Frisur liegt auch immer, als käme sie gerade vom Friseur. Nie würde sie mit so einem Tuch auf dem Kopf herumlaufen. Seit Jessica durch eine Fernsehserie jetzt auch etwas bekannter geworden ist, vermutet sie sowieso, dass alle Welt nur sie anstarrt und hinter jeder Hecke ein Paparazzi lauert.
    Manchmal nerven mich diese Allüren schon sehr, aber dafür ist es natürlich auch schön, mit einer bekannten Persönlichkeit verheiratet zu sein.

    Wir erreichen meinen Wagen und wieder huscht ein Grinsen über das Gesicht meiner Begleiterin.
    „Was ist?“
    „Ein schönes Auto“, nickt sie mir zu.
    „Danke“, antworte ich skeptisch und öffne den Kofferraum des BMWs. Ich stelle ihre Tasche hinein und sie legt den Rucksack und die Gitarre dazu.
    „Ich fahre Sie jetzt zu unserem Haus. Es liegt in Rodenkirchen“, erkläre ich ihr. „Unsere Haushälterin wird Ihnen dann alles zeigen. Die Kinder werden heute Abend vorbeigebracht.“
    „Oh, sie sind noch gar nicht da?“
    Ich schaue kurz zu ihr hinüber, sie wirkt ein bisschen enttäuscht.
    „Nein. Meine Frau und ich müssen bis heute Abend arbeiten. Außerdem dachten wir, so können Sie sich ein bisschen eingewöhnen und von der Fahrt erholen“, ich schiele noch einmal zu ihr
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