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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe
Autoren: Ki-Ela Stories
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bin gespannt, wie das neue Kindermädchen mit den beiden umgehen wird. Nele kann unglaublich zickig und bockig sein, und Heathers Vorgängerin Linda war bei den Kindern sehr beliebt.
‚Vielleicht ist sie ja schneller weg, als du gucken kannst’ , beruhige ich mich selbst. Ich kann mir einfach nicht helfen, diese Heather behagt mir nicht. Sowas gibt es ja, dass Jemand Einem von Anfang an unsympathisch ist. Aber noch hab ich ja nichts in der Hand, außer diesem unbestimmten Gefühl in der Bauchgegend, was das neue Kindermädchen angeht.

„Alexander?“, die Stimme meiner Frau lässt mich aufhorchen.
Sie steht hinter dem Liegestuhl und lässt ihre Hände über meinen Oberkörper gleiten.
„Sei nicht böse“, haucht sie in mein Ohr und beginnt mich zärtlich zu küssen.
Ich schließe die Augen und genieße ihre Streicheleinheiten.
„Ich bin sicher, sie wird ihre Sache gut machen“, flüstert Jess weiter.
Ich greife nach ihren Armen und ziehe sie zu mir auf meinen Schoß.
„Wehe nicht“, sage ich gespielt knurrig, dann küsse ich Jessica leidenschaftlich.
Zu meinem Glück geht meine Frau genauso fordernd auf meine Küsse ein.

Wie war das nochmal? Bis die Kinder kommen, war ja noch etwas Zeit…

2
    „Hallo Papi!“, das helle Stimmchen meines Sohnes reißt mich aus meiner Konzentration.
Nach dem zärtlichen Zwischenspiel mit meiner Frau musste ich noch ein paar Unterlagen für die Kanzlei bearbeiten. Da ich ja leider morgen dieses Kindermädchen abholen muss, will ich ein bisschen vorarbeiten.
„Hallo, mein Schatz…“
Ben kommt zu mir und klettert auf meinen Schoß. „Machst du da?“, fragt er mich und deutet mit seinem Fingerchen auf den Laptop.
„Papa muss noch ein bisschen arbeiten“, erkläre ich ihm und sehe, dass er enttäuscht ist. Sonntag ist normalerweise der einzige Tag, an dem ich ein wenig Zeit für die Kinder habe, aber heute ist das nicht drin.
„Wann kommt Linda wieder?“, er schaut mich hoffnungsvoll an.
„Schatz, Linda ist in eine andere Stadt gezogen. Sie kommt nicht mehr wieder“, ich sehe meinen Sohn und streichele ihm über die dunklen Haare. „Aber morgen kommt ein neues Kindermädchen und die passt dann auf euch auf.“
„Linda soll kommen“, beharrt er und guckt dabei so bittend, dass ich am liebsten nach München gefahren wäre, um Linda persönlich wiederzuholen.
„Das geht leider nicht, Ben“, ich tippe ihm mit dem Finger auf die kleine Stupsnase. „Aber die Neue ist bestimmt auch ganz nett. Sie heißt Heather.“
„Hedda…“, wiederholt Ben.
‚Das war ja klar, dass die Kinder den Namen nicht richtig aussprechen werden’ , denke ich gehässig.
„Nein, Ben. Heather“, wiederhole ich. Ich deute mit dem Finger auf meinen Mund und zeige ihm, wie man das ‚TH’ ausspricht. Ein paar Mal wiederhole ich den Namen, was aber nur zur Folge hat, dass mein kleiner Sohn anfängt zu kichern.
’Na, wenigstens ist er nicht mehr traurig wegen Linda.’
„Ich muss jetzt wieder was tun“, behutsam schiebe ich ihn von meinem Schoß hinunter und Ben tippelt aus dem Arbeitszimmer.

Meine Tochter sehe ich erst zum Abendessen. Sie hat von meinen Schwiegereltern eine neue kleine Handtasche bekommen in knallpink. Ich muss zugeben, so langsam eine Aversion gegen diese Farbe zu haben. Ihr Zimmer ist rosa, für Barbies beginnt sie sich auch zu interessieren und diese komische Babypuppe hat scheinbar auch nur pinkfarbene Accessoires.
„Hallo Nele“, begrüße ich sie freundlich und gebe ihr einen Kuss auf die Lippen. Sie schmeckt nach Erdbeere und erst jetzt bemerke ich den – rosafarbenen – Lipgloss.
„Uh Nele, was ist denn das?“, frage ich sie entsetzt.
„Hat Oma mir geschenkt. Toll was?“
„Na, ich weiß nicht“, knurre ich nur, dann setze ich mich an den Tisch.
„Ist doch nur Lipgloss“, beruhigt mich meine Frau.
„Sie ist 6“, sage ich vorwurfsvoll.
„Findest du mich nicht schön?“, Nele schaut mich aus ihren blauen Kulleraugen treu an.
„Doch Schatz. Du bist wunderschön, aber du brauchst doch so was nicht. Dafür bist du noch zu klein.“
„Finde ich nicht“, beharrt sie und lässt sich von Petra, unserer Haushälterin und Köchin, Kartoffelpüree auf den Teller türmen.
Ich stöhne innerlich auf und schaue meine Frau an. Ich kann nicht verstehen, dass sie es zulässt, dass Nele schon so aufs Aussehen erpicht ist. Aber vielleicht ist das auch normal bei kleinen Mädchen? Keine Ahnung…

Nach dem Abendessen bringe ich mit
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