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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe
Autoren: Ki-Ela Stories
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hinüber.
    „Okay“, sagt sie nur und schaut sich wieder aufmerksam um, als wir das Parkhaus verlassen.
    „Wie war denn die Anreise?“, erkundige ich mich höflich.
    „Ganz schön“, antwortet sie. „Aber auch sehr lang.“
    „Wie lang?“
    „Fast vierzehn Stunden“, sagt sie und prompt unterdrückt sie ein Gähnen.
    „Sie können sich ja erstmal etwas hinlegen.“
    „Oh nein, das ist schon okay“, lächelt sie dann und wirkt etwas verlegen. „Ihre Frau sagte, ich kann ein Zimmer in Ihrem Haus beziehen?“
    „Ja, das ist möglich, wenn Sie das möchten. Ich kann Ihnen aber auch über einen Makler eine kleine Wohnung suchen lassen, die Miete müssten Sie aber dann natürlich selbst bezahlen.“
    „Das ist logisch“, aus den Augenwinkeln kann ich erkennen, dass sie nickt. „Aber erstmal ist das mit dem Zimmer eine gute Lösung, ich bin ja auch in der Probezeit.“
    ‚Oh ja’ , denke ich böse. ‚Und ich sehe noch nicht, dass du länger bleibst.’

    „Ein schönes Haus“, sagt sie freundlich, als wir an unserer Villa ankommen.
    „Danke .“
    ‚Wie nett’ , grummelt es in mir. ‚Immerhin hat das ‚Haus’ schlappe vier Millionen Euro gekostet’.
    Dann fällt mir aber ein, dass sie ja vorher wohl auch bei einer wohlhabenden Familie gearbeitet hat.
    ‚Vielleicht waren das ja schottische Schlossbesitzer?’ , denke ich in einem Anflug von Neid.

    Petra hat uns schon entdeckt und öffnet die Türe. Ich kann an ihrer Miene erkennen, dass die Aufmachung unseres neuen Kindermädchens sie auch etwas verblüfft.
    „Herzlich Willkommen, Miss Ó Briain“, begrüßt sie sie dann.
    „Dankeschön, Frau…“, Heather stutzt und schaut mich ein bisschen hilfesuchend an.
    „Petra Geiger“, stelle ich sie ihr vor.
    „Sie können mich Petra nennen.“
    „Okay Petra“, lacht Heather freundlich.
    Es klingt witzig, wie Heather Petras Namen ausspricht, ich muss grinsen und hole das Gepäck unserer Nanny aus dem Auto.
    „Ich muss wieder in die Kanzlei . Gegen 19.00 Uhr bin ich da und würde dann gerne essen.“
    „Alles klar“, antwortet Petra, anschließend verschwinden die beiden Frauen im Haus, nicht ohne dass Heather mir noch einmal fröhlich zuwinkt.
    Etwas überrumpelt winke ich zurück, dann schüttele ich selbst den Kopf über mich.

    „Und, wie ist das neue Kindermädchen?“, mein Kollege Werner schaut mich neugierig an und lässt sich in einen Sessel in meinem Büro plumpsen.
    Ich stöhne laut auf. „Frag nicht…“
    „Wieso? Erzähl doch mal“, er runzelt die Stirn.
    „Was soll ich denn erzählen?“, fahre ich ihn an.
    „Na! Alter, Größe, Gewicht, Proportionen – lässt sich mit ihr was anfangen?“, Werner wackelt anzüglich mit den Augenbrauen.
    „Glaub mir, das würdest du nicht wollen“, Werner hält das mit der ehelichen Treue ungefähr so wie ich und was das angeht, weiß ich, dass er absolut verschwiegen ist.
    „Warum?“, hakt er nach. „Zu alt?“
    „Nein, das wohl nicht. Sie ist 22, sieht aber au s wie ein flippiger sechzehnjähriger Teenager“, antworte ich ihm. „Außerdem hat sie rote Haare.“
    „Naturrot? Schon nachgeguckt?“
    Jetzt wird es mir aber zu blöde. „Ich habe sie vielleicht gerade mal eine halbe Stunde gesehen. Aber JA, ich denke, dass es ihre natürlich Haarfarbe ist. Und damit ist sie erstens vom Aussehen her nicht mein Fall und zweitens weißt du ganz genau, dass ich nichts mit Angestellten anfange!“
    „Ist ja gut, was regst du dich denn so auf?“, Werner hebt beschwichtigend die Hände.
    „Weil sie mir jetzt schon auf den Nerv geht“, sage ich dann etwas ruhiger. „Entschuldige, aber sie ist total merkwürdig. Und sie passt absolut nicht zu unserer Familie.“
    „Dann schmeiß sie doch nach der Probezeit raus“, mein Kollege zuckt nur mit den Schultern.
    „Nichts anderes hab ich auch vor !“

    Heute kann ich zum Glück pünktlich Feierabend machen. Ich will auf jeden Fall dabei sein, wenn die Kinder gleich das erste Mal ihr neues Kindermädchen kennenlernen. Und ich bin natürlich gespannt, wie sie auf sie reagieren werden.
    Jessica wird vor neun Uhr nicht zuhause sein und es wird wohl an mir sein, Nele und Ben ins Bett zu bringen.

    Als ich die Haustüre aufschließe, kommt mir schon ein verführerischer Duft in die Nase und mein Magen meldet sich laut zu Wort. Vor lauter Hektik habe ich heute nur frühstücken können und ich hoffe doch sehr, dass das Essen wirklich gleich fertig ist.

    „Hallo Alexander“, tönt es mir
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