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Unser geraubtes Leben - Die wahre Geschichte von Liebe und Hoffnung in einer grausamen Sekte

Unser geraubtes Leben - Die wahre Geschichte von Liebe und Hoffnung in einer grausamen Sekte

Titel: Unser geraubtes Leben - Die wahre Geschichte von Liebe und Hoffnung in einer grausamen Sekte
Autoren: Ulla Froehling
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Jahr 2010 konnte Johannes Bechtloff sich nicht verzeihen, dass er in eine solche Abhängigkeit zu Schäfer geraten war, statt diesen früh zu durchschauen. Bis in die Neunzigerjahre führte die Colonia Dignidad immer wieder Prozesse gegen Einzelpersonen und Institutionen. Sie griff Flüchtlinge, Medien, Politiker, Amnesty International an. Trotz massiver Einschüchterungsversuche fand Johannes Bechtloff den Mut, für die Angegriffenen und gegen die Colonia Dignidad auszusagen. Noch in hohem Alter gab er ein ausführliches Interview für dieses Buch.
    Harry Friedrich gehört zur Freikirchlichen Gemeinde Groß Schwülper, die sein Großvater gegründet hatte. Er stand Schäfer von Anfang an kritisch gegenüber. Einige seiner Verwandten aber gingen mit nach Chile. Er stellte mir sein über Jahrzehnte gesammeltes Material über die Private Sociale Mission zur Verfügung.
    Ida Ritz heiratete 1966 und nahm den Namen Gatz an. Sie bekam zwei Söhne und arbeitete bis 1994 als Hebamme. Dass sie ihre Schwester nicht davon abhalten konnte, Schäfer nach Chile zu folgen, belastete sie schwer. 2001 reiste sie mit mehreren ihrer Schwestern nach Chile, um Gertrud zu besuchen. Die Reise entwickelte sich zu einer Art Entführung. Nach großen Anpassungsschwierigkeiten lebt Gertrud jetzt wieder in Deutschland. »Du wirst die Tür öffnen für die anderen«, sagte Ida zu ihr. Und so kam es auch.
    Mitte der Achtzigerjahre löste sich Hugo Baar von der Sekte, legte ein Schuldbekenntnis ab und sagte 1988 vor der Kommission des Deutschen Bundestages aus. Ida Gatz nahm Kontakt zu ihm auf, um über die dramatische Abschiedsszene im Treppenhaus zu sprechen und über den Druck, den er ausgeübt hatte. »Ich kann mich gar nicht daran erinnern«, sagte er.
    »Viele haben von Schäfer gelernt«, sagt Ida. »Auch Willi Georg, der später in Australien eine eigene Sekte aufmachte.«
    Was half ihr, sich von Schäfer zu lösen und nicht mit nach Chile zu gehen? Ida Gatz’ bemerkenswerte Antwort ist auf der Homepage zum Buch nachzulesen: www.unser-geraubtes-leben.de
    Ernst-Wolfgang Kneese lebte von 1957 bis 1966 unter Schäfers Einfluss. Nach seiner Flucht kämpfte er jahrzehntelang um Gerechtigkeit und Hilfe für die Opfer der Kolonie, um Aufarbeitung des geschehenen Unrechts und um Offenlegung der Täter im Hintergrund. Zusammen mit seiner Frau Heike Kneese gründete er 1997 den Verein Flügelschlag e.V. zur Unterstützung der Betroffenen. Gemeinsam sorgten sie für Aufklärungüber die Verbrechen der Colonia Dignidad, für anwaltliche Unterstützung in Chile und somit auch dafür, dass Paul Schäfer verfolgt, verhaftet, verurteilt und bestraft werden konnte. Dadurch bekamen die überlebenden Insassen der Villa Baviera die Chance auf ein menschenwürdiges Leben, in dem ihre Rechte respektiert werden. Dafür erhielt Ernst-Wolfgang Kneese 2008 das Bundesverdienstkreuz.
    Lilli V. lernte Paul Schäfer und seine Gruppe 1957 kennen. Sie kam nur auf Wochenendbesuch ins Jugendheim. Aber ihr Bruder ging mit nach Chile, wo er immer noch lebt. Ihr gutes Gedächtnis und ihre Fotos halfen mir sehr.
    Waltraud Schaffrik, geb. Schaak , und Bernd Schaffrik wurden 1962 in der Colonia Dignidad geboren. 2006 kamen sie nach Deutschland. Durch die erlittene körperliche und seelische Gewalt wurden sie arbeitsunfähig und sind frühberentet. Sie trugen viele wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse bei, da sie in einen destruktiven Kult hineingeboren wurden und jahrzehntelang abgeschottet von der Welt leben mussten. Besonders Bindungsforschern könnten sie viel erzählen. Bernd Schaffrik danke ich für seine detaillierten Schilderungen der Sicherungssysteme Schäfers, Waltraud Schaffrik für den Einblick in den Umgang mit Medikamenten in der Colonia Dignidad.
    Hussain Siam , der Junge, den Paul Schäfer auf dem Postamt in West-Jerusalem kennenlernte und den er dem Vater mit Lügen abschwatzte, lebt heute in den USA . Über das Internet nahm er Kontakt zu mir auf. Sein Sohn Jamil plant ein Buch über das Leben seines Vaters. Dann meldete sich auch der Vater Hussain, der sich in den USA – integrativ – Hugh nennt:
    Von: Hugh Siam
Gesendet: Donnerstag, 15. Oktober 2009 05:06
An: Ulla Fröhling
    Hello Ulla, wie geht’s diese Tage. Ich habe mich sehr gefreut dass mein Sohn Jamil hatdich kennengelernt … Auf jeden Fall ich freue mich auch, dass Du die Lumpen in Dignidad schon kennst, da ich glaube dass mein bester Freund Dir daruber erzahlt hat. Wie Du weisst Wolfgang hat
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