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Unser geraubtes Leben - Die wahre Geschichte von Liebe und Hoffnung in einer grausamen Sekte

Unser geraubtes Leben - Die wahre Geschichte von Liebe und Hoffnung in einer grausamen Sekte

Titel: Unser geraubtes Leben - Die wahre Geschichte von Liebe und Hoffnung in einer grausamen Sekte
Autoren: Ulla Froehling
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vieles gemacht und ist auch abgehauen aus der Dignidad in 1966, als ich auch abhaute und dann wurde ich gefunden von den Lumpen und dann wurde ich in das Gefangnis gelegt und immer wieder geschlagen und ich dachte dass ich bald sterbe … Na ja … also im Jahre 1966 wurde ich mit Gunter Reiss nach Nord Amerika Los Angeles geschickt und wurde alles mogliche versprochen aber nichts passierte. Sie hatten $ 100 für den ersten Monat September 1966 geschickt und ein paar Monate später habe ich sogar diese billige Summe nicht mehr gekriegt und only Allah weiss, was ich machen musste um genug Geld um mich zu versorgen. Dann kam der Hugo Baar und wollte was machen. Aber der hatte zuviel gelogen und ich habe ihn rausgeschmissen aus meinem Apartment und den Gunter auch …
    Naja vielen Dank für Deine Hilfe zu meinen Jungs Jamil und Ali. Ali ist verheiratet und hat einen kleinen schonen Sohnchen. Ich werde seine Bilder Euch zeigen wenn wir nach Deutschland kommen. Ich liebe meine Sohne Jamil und Ali und meine Tochter Janan sehr. Meine Tochter ist auch verheiratet und hat 2 jungs and eine Tochter, sie alle sind klein aber mit der Zeit werden sie gross. Sie ist verheiratet mit einem Palestinenser (Amerikaner), er ist sehr tüchtig und arbeitet auch mit Computern wie Janan (meine Tochter).
    Während des Mailwechsels schreibe ich Jamil, dem Sohn, dass ich in seinem Buch auch ein Kapitel darüber erwarte, was die Geschichte des Vaters für die ganze Familie bedeutet und was die Folgen für ihn als Sohn sind. Seine Antwort:
    Ja, mein Buch wird bestimmt ein persönliches Kapitel enthalten. Die Colonia-Dignidad-Erfahrung hat meinen Vater zweifellos fürs Leben gezeichnet, emotional, körperlich, und mental, und das war deutlich in der ganzen Zeit, die ich ihn kenne. Aber ich will nicht nur ein Buch schreiben über seinen posttraumatischen Stress und die anderen Folgen aus dieser Erfahrung. Transgenerationelles Trauma ist sehr interessant und ein Hauptmotiv für mein Buch. Was meinem Vater und Wolfgang und all den anderen geschah, geschah ja nicht nur ihnen, sondern es hatte auch Folgen für ihre Familien. Ein Palästinenser in einem Nazi-Camp, das ist eine sehr tragische und ironische Geschichte, finde ich.
    Zum ersten Mal hat er mir 1993 von seiner Geschichte erzählt, da war ich zwölf. Er hat mir sehr viele Details erzählt, und ich erinnere mich an alles, was er gesagt hat. Er ging damals durch eine schwierige Zeit wegen einer Trennung von meiner Mutter. Ich glaube, die emotionale Überlastung hat ihn irgendwie in Kontakt mit den Ereignissen in der Kolonie gebracht und er musste einfach Dampf ablassen. Immer noch erinnere ich mich ganz lebhaft an unsere Gespräche, seine Geschichten von Fluchtversuchen, wie er es schaffte zu entkommen, wie er vergewaltigt und fast zu Tode geprügelt wurde von den Nazis …
    Wir haben zusammen viele Sommer in Jerusalem verbracht, und ich habe meinen Großvater oft gesehen, während ich aufwuchs. In den Neunzigerjahren besuchte er uns sogar mal in Boston. Leider ist er 2004 gestorben. Er hat sich immer schuldig gefühlt und war traurig, weil er seinen Sohn nach Deutschland gehen ließ. 100
    Mehr Erinnerungen von Hugh/Hussain Sian auf der Homepage zum Buch: www.unser-geraubtes-leben.de
    Wertvolle Hinweise verdanke ich:
    Sonja Chevallier, Hamburg, Ärztin und Schriftstellerin, las stilsicher und fachkundig Korrektur, behielt den Überblick und befreite mich von vielen medizinischen und anderen Irrtümern.
    Dr. Dieter Maier, Frankfurt, Lateinamerikaexperte mit dreißig Jahren Rechercheerfahrung zur Colonia Dignidad. Ihm danke ich dafür, dass er dieses Manuskript Korrektur las und mich vor vielen Fallstricken – besonders den theologischen – bewahrte.
    Alle verbleibenden Fehler sind meine eigenen.
    Dr. Arne Hoffmann, Leverkusen, EMDR -Institut Deutschland, Peter Liebermann, Leverkusen, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, und Dr. Bernd Sonntag, Köln, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, erweiterten nachhaltig das Helfernetz für einige Rückkehrer aus der Colonia Dignidad.
    Helmuth Jipp, Hamburg, Medienanwalt: Wie immer, wenn es brennt. Renate Rennebach, Berlin, Mitglied der Enquete-Kommission »sog. Sekten und Psychogruppen« des Deutschen Bundestages, Vorsitzende der Renate-Rennebach-Stiftung für Opfer ritueller Gewalt, erhellte politische Hintergründe.
    Dipl.-Psych. Ulrich Wilken, Institut für systemische Studien e.V., Hamburg, begleitete zwei Jahre lang supervisorisch
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