Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
Vom Netzwerk:
flexibel, ja, wir können bei der mentalen Selbstregulation unser eigener Arzt und mehr noch unser eigener Gestalter sein und individuelle Programme für unseren Autopiloten schreiben. Dazu müssen wir aber wissen, wie wir die im Menschen verankerte Fähigkeit zur Veränderung für uns nutzen können. Wir müssen herausfinden, welche Faktoren in unserer Umgebung uns bei der Zielerreichung zuträglich sind und bei welchen wir eingreifen müssen, damit sie uns bei der Erreichung unseres Ziels nicht mehr im Wege stehen. Und wir müssen die Faktoren unserer Persönlichkeit analysieren, damit wir wissen, wie wir die jeweiligen Stärken unserer Psyche nutzen.
    Ich werde versuchen, im Laufe des Buchs auf beide Fragestellungen einzugehen. Denn wie der Urvater der Sozialpsychologie, Kurt Lewin, schon in den zwanziger Jahren richtig argumentierte: Menschliche Motivation (und damit Selbstregulation) ist nur dann zu verstehen, wenn wir beides, die Persönlichkeit und die Situation, untersuchen.
    Anders als manche Motivationstrainer, die vieles aus dem Bauch heraus machen, oder die wachsende Menge an Selbsthilfeliteratur möchte ich Sie an der reichhaltigen Wissenschaft teilhaben lassen, die bisher noch nicht in einer für viele verständlichen Form zusammengefasst wurde. Ich werde versuchen zu ergründen, wie wir Menschen unser Leben meistern und was uns tatsächlich zu Meistern unseres Verhaltens macht. Vom Beginn der Zielsetzung über die Verfolgung, das Erreichen und die Bewertung des Resultats regieren verschiedene psychologische Prinzipien, von denen ich berichten möchte. So wie die Selbstregulation des Körpers kein Mirakel mehr ist – weil wir beispielsweise wissen, welche Faktoren für einen gut funktionierenden Stoffwechsel verantwortlich sind –, kann auch die sozialpsychologische Forschung mittlerweile mit einem guten Verständnis über motivationale Faktoren aufwarten. Ich bin davon überzeugt, dass Sie sich mit diesem Wissen Ihr eigenes Selbstmotivationsprogramm gestalten können. Je mehr man von allgemeinen innerpsychischen Vorgängen versteht, desto besser kann man sie auf sich und auch auf andere anwenden. Ähnlich wie ein Koch aus dem Verständnis der allgemeinen Vorgänge beim Kochen eigene, völlig neue Rezepte kreieren kann, können Sie sich mit Hilfe des Verständnisses allgemeiner innerpsychischer Prozesse selbst neu erfinden – oder auch entscheiden, so zu bleiben, wie Sie sind. Und Sie können mit diesem Wissen andere motivieren und Ihr Umfeld so verändern, dass Sie (noch) besser durch den Alltag navigieren.
    Alles, was ich Ihnen hier berichten werde, beruht auf wissenschaftlicher Forschung und nicht auf einer bloßen Meinung, die ich zu diesem Thema habe. Und so müssen wir es auch hinnehmen, dass sie manchmal recht unangenehme Ergebnisse zu Tage fördert. So werde ich zum Beispiel zeigen, dass an manchen sogenannten Willensakten kein freier Wille beteiligt ist. Ich werde Ihnen beweisen, dass Selbstbetrug gesund sein kann und dass wir uns gegen bestimmte Einflüsse von außen nicht wehren können, selbst wenn wir mittlerweile verstehen, wie sie zustande kommen. Ich werde die Rolle des positiven Denkens und des Lobs für die Motivation durch wissenschaftliche Experimente belegen, auf der anderen Seite jedoch zeigen, wie wirksam negatives Feedback in bestimmten Situationen sein kann. Und ich werde vorführen, wie manches Lob die eigene Motivation abschwächt. Ich werde versuchen, Ihnen diese Forschung so gut wie möglich näher zu bringen, und will dies so tun, wie ich es in meinem Buch über Vorurteile, der Kleinen Einführung in das Schubladendenken, getan habe: möglichst verständlich, ohne dabei zu stark zu vereinfachen, und anhand vieler Beispiele.
    In den nächsten Kapiteln stelle ich Ihnen nun die zehn Prinzipien der Selbstregulation vor, die mir am relevantesten erscheinen. Diese Prinzipien sind nicht voneinander zu trennen – denn genauso wenig wie sich die Selbstregulation des Körpers allein durch die Funktion des Herzens beschreiben lässt, basiert Selbstregulation auf einem einzigen Faktor. Legen wir los! 1
    1 Der ein oder andere Fachkollege mag eines streichen oder hinzufügen wollen, aber für sie ist dieses Buch auch nicht bestimmt. Sie seien auf meine wissenschaftlichen Veröffentlichungen verwiesen.

Prinzip 1
    Stabilität und Veränderung:
Auf gutem Weg
oder besserem Abweg?
    Von der unbewussten Liebe zu Käsebroten und automatischem Suppenlöffeln. Warum das Stabile an unserer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher