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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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eine höchst effiziente Zielerreichung. Weil viele Aspekte der Zielverfolgung dabei unbewusst ablaufen, bemerken wir häufig gar nicht mehr, welche ungeheure Leistung wir tagtäglich vollbringen. Selbst Misserfolge stecken wir oft schnell weg.
    Vor allem unser Gedächtnis bewährt sich als konstruktiver Bewerter und Umbewerter unserer Geschicke und Missgeschicke und wirkt damit im Unbewussten motivierend. Weil wir Hedonisten sind – mit anderen Worten, weil wir gerne positiv über uns denken –, verändert unser Gedächtnis häufig klammheimlich und ohne unser Zutun unsere Erinnerungen und sogar unsere Biografien – freilich zu unseren Gunsten. Natürlich ärgert uns ein Computercrash, aber genauso schnell haben wir ihn häufig auch wieder vergessen. Selbst das miese Bewerbungsgespräch, bei dem wir den Job nicht bekommen haben, streichen wir irgendwann aus unserem Gedächtnis, denken immer weniger an den geliebten Menschen, der uns vor die Tür gesetzt hat, ja wir entlieben uns sogar. Und die schlechten Noten im Sport? Gehören doch längst der Vergangenheit an. Und wenn wir uns doch erinnern, so erscheint uns manches Ereignis, das man als peinlich verbuchen könnte, im Nachhinein in einem vorteilhaften Licht: Der Liebhaber war nicht der Rede wert, außerdem waren wir gar nicht so verliebt – und an den Sportnoten war sowieso der grässliche Sport-»Pädagoge« schuld. Je länger ein Ereignis zurückliegt, umso selbstwertdienlicher sind unsere Erinnerungen. Unser Autopilot filtert, selektiert, und hübscht unser Selbst gerne etwas auf, denn so wie jede Fluglinie einen meist angeflogenen Flughafen hat, steuert auch unsere Psyche vor allem auf ein Ziel zu: dass wir uns wertvoll fühlen. Ich werde auf diese Form der Selbstregulation in Prinzip 2 zurückkommen und Ihnen in Prinzip10 verraten, was es mit dem »wertvoll« auf sich hat.
    Die Tatsache, dass wir imstande sind, negative Ereignisse generell gut wegzustecken und Hindernisse zu bewältigen, ist nicht trivial. Im Gegenteil, es ist wichtig für unsere Motivation, denn wenn wir dauernd an unsere Misserfolge denken würden, bekämen wir vor lauter Grübeln und Angst vor weiteren Fehlern kaum noch etwas auf die Reihe. Unser Autopilot scheint negative Erinnerung weitgehend zu umschiffen. Ebenso erfolgreich manövriert er uns bravourös an paradiesischen Schlangen und lockenden Sirenen vorbei und unterstützt so unsere Selbstkontrolle. Wir wollen schlank sein und gesund leben und bleiben angesichts der Quarksahneschnitte beim Konditor oft standhaft. Wir wollen langfristige Beziehungen und lassen uns deshalb nicht mit dem erstbesten attraktiven Menschen ein. Wir suchen nach friedfertigen und konstruktiven Lösungsmöglichkeiten, und zwar selbst dann, wenn aggressives Verhalten die einfachere oder gar lustvollere Option wäre. Was passiert da psychologisch? Und wie können wir die Arbeit, die unsere Psyche da leistet, wertschätzen und unterstützen? Um dies zu erforschen, sind insbesondere Situationen interessant, in denen wir uns nicht beherrschen können und unsere Ziele nicht erreichen.
    Auto- oder Bruchpilot?
    Die Tatsache, dass wir generell gut im Leben klarkommen, heißt nicht, dass wir völlig frei von Fehlern sind. Natürlich gelingt es uns nicht immer, unsere Ziele zu erreichen. Manchmal schaffen wir es nicht, ein negatives Erlebnis schlichtweg aus dem Gedächtnis zu streichen, manchmal grübeln wir viel zu viel, lassen uns ablenken, nehmen uns etwas vor – und dabei bleibt es dann. Wie oft begegne ich Studenten, die mir strahlend versichern, sie würden ihren Aufsatz pünktlich abgeben, und wie oft treffe ich sie zum vereinbarten Zeitpunkt wieder, kleinlaut und mit einer ansehnlichen Menge von Entschuldigungen im Gepäck, weil sie doch nicht rechtzeitig fertig geworden sind.
    Abgesehen von unserer jeweiligen Persönlichkeit haben wir alle unsere schwachen Momente und machen Fehler. Manchmal essen wir eine ganze Tüte Gummibärchen auf einmal leer oder nehmen die Zigarette, die uns der sympathisch lächelnde Herr anbietet, einfach an. Brabbeln bei einem One-Night-Stand Liebesschwüre – und schämen uns hinterher in durchwühlten Kissen. Warum ist es so, dass uns gelegentlich ein falsches Wort heraus- oder sogar die Hand ausrutscht? Warum grübeln wir über ein Problem oder einen Verflossenen ewig nach und kommen manchmal nicht zu Potte? Wenn wir tatsächlich unbewusst unsere Ziele erreichen, wenn wir quasi einfach nur unseren Autopiloten anstellen
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