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Ungezogen

Ungezogen

Titel: Ungezogen
Autoren: Lindsay Gordon
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weit. Größtenteils, weil er so verständnisvoll war. Er sagte mir, dass ihm das überhaupt nichts ausmache - dass er es verstehe, weil er ebenfalls ständig geil sei. Und das zeigte er mir, da er bei seinen Worten offenbar nicht anders konnte, als mit der Hand über die Beule in seiner ordentlich gebügelten Hose zu rubbeln.«
    Meine Fingernägel graben sich jetzt in seinen Unterarm. Inzwischen grinst er beinahe, doch ich kann es ihm nicht verdenken. Er scheint dem Zustand, in dem ich mich befinde, ebenfalls sehr nahe zu sein - äußerst erregt und voller Verlangen, nicht mehr nur herumzustehen. Ich will ihm sagen, dass er bei mir für weiche Knie sorgt, doch er ist Autor. Das hätte viel zu abgedroschen geklungen.
    »Ich weiß noch genau, wann ich wieder hart wurde: kurz bevor er kam, und als ich erkannte, dass er vorhatte, auf mich abzuspritzen. Inzwischen drückte er sich schon gegen mein Bett, und ich konnte nicht aufhören, ihm dabei zuzusehen. Er machte es völlig anders als ich - jeder Griff war eher eine Drehung, und er packte auch viel fester zu. Er ließ seinen Daumen über die Eichel gleiten, sodass er seinen eigenen Saft oben und den Schwanz entlang verteilte. Mir war es fast peinlich, dass ich auf so oberflächliche und banale Weise masturbierte. Ich konnte mir nicht erklären, wie er dadurch, dass er mich beobachtet hatte, erregt werden konnte, aber es schien ihm zu gefallen. Er stöhnte meinen Namen, als er kam, und sagte, dass er das alles verdammt heiß fand.«
    »Hat es dir gefallen?«
    »Dass jemand es für heiß hielt? Ja. Es war mir egal, welchem Geschlecht er angehörte - ich wollte nur jemanden haben, der mich ficken wollte. Und das tat er. Natürlich war er anfangs etwas schüchtern - wir waren nur zwei Jungs, die einander aushalfen. Mehr war das nicht. Aber das ist schwer zu vermitteln, wenn du mit dem Saft eines anderen Kerls bedeckt bist und er dir anbietet, es dir zu besorgen.«
    »Aber es hat dir nichts ausgemacht.«
    »Kein Stück. Es gibt nichts Besseres, als zum ersten Mal einen feuchten Mund rund um deinen Schwanz zu spüren, um deine Neigungen erkennen zu können. Ich glaube nicht, dass meine neu ausgerichtet werden mussten. Ich habe mich schon immer für alles interessiert.«
    Noch nie hat das Wort alles so schmutzig geklungen. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass seine Wangen gerötet sind und an der Art, wie er mir den Rücken streichelt. Er steht kurz davon, seinen erkennbar steifen Schwanz an meinem Bein zu reiben.
    Aber das ist okay, denn ich würde diesen am liebsten gleich in die Hand nehmen.
    »Und, hat er es getan?«, frage ich.
    »Was?«, hakt er nach, obwohl er genau weiß, was ich meine. Mir ist klar, dass er nur will, dass ich es ausspreche.
    »Hat er deinen Schwanz gelutscht?«
    »Lauter«, fordert er mich auf.
    »Lass es mich leise sagen, dann lutsche ich deinen Schwanz vielleicht auch.«
    Meine Klitoris schwillt an und prickelt, als ich seine Reaktion darauf sehe - sie ist genau so, wie ich es erhofft habe. Er schließt kurz die Augen, und sein Gesicht erschlafft.
    »Ja, er hat meinen Schwanz gelutscht. Er hat es so gemacht, wie du es bei mir auch tun sollst, indem er zwischen meinen Beinen kniete und hungrig die Hände über meinen Körper gleiten ließ.«
    »Du willst, dass ich gierig nach dir bin?«
    »Ja, und wie. Bist du das, Linnie? Möchtest du meinen Schwanz in deinen Mund nehmen und daran saugen, bis ich mich nicht mehr zurückhalten kann, bis ich mich auf deine Zunge ergieße und jeder hier hört, wie ich deinen Namen stöhne?«
    Ich bin sehr kurz davor, ja zu sagen. So kurz davor, dass ich mich mit Gewalt in die Realität zurückholen und mich daran erinnern muss, wo wir sind und dass ich nicht so ein Mensch bin. Er ist es vielleicht, ich bin es jedoch nicht. Definitiv nicht.
    Noch nicht.

***
    Der letzte Schritt passiert in einer Bibliothek. Offenbar halten wir uns immer an Orten auf, an denen es Menschen und Bücher gibt, und nicht dort, wo wir stattdessen sein sollten. Im Bett bei mir zu Hause. In irgendeinem Bett. Irgendwo, nur nicht hier.
    Er hat es mit Absicht getan. Dass ich im Buchladen von ihm abgerückt bin, hat er sich zu Herzen genommen, und jetzt will er mir beweisen, dass ich falsch gelegen habe. In der letzten Woche haben wir uns nur an keuschen Orten getroffen, bis mein Körper derart summte und mein Kopf voller Bilder war, von denen ich bis dato nicht einmal wusste, dass sie mich anmachen. Er und ein gesichtsloser Typ. Er, wie er
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