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Ungezogen

Ungezogen

Titel: Ungezogen
Autoren: Lindsay Gordon
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Strecke führt durchs Büro, an Getränkeautomat, Lift und Toiletten vorbei bis zur anderen Seite des Stockwerks. Nur ein kleiner Hopser an einem normalen Tag, aber heute erscheint mir der Weg wie der London Marathon. Immerhin habe ich die Gelegenheit, mit dem Hintern wie Marilyn Monroe zu wackeln. Das habe ich mir in irgendeinem Klatschblatt angelesen. Ich stelze einen Highheel-Fuß vor den anderen, dabei schwingt und platzt mein Hintern fast aus meinem unangebracht engen Rock. Die Vorstellung, dass er mir folgt und auf meinen Arsch starrt, ist so erregend, dass meine Nippel sich an der kratzigen Spitze meines BHs scheuern. Während wir das Büro verlassen, klicken meine Absätze auf dem blanken Fußboden. Ich mäßige mein Tempo, damit ich nicht wie eine Betrunkene torkele. Eine meiner Zeitarbeitskolleginnen kommt aus der Damentoilette und mustert uns beide verwundert von oben nach unten, bevor sie zurück ins Büro huscht.
    Die Tür der Kaffeeküche taucht vor mir auf. Ich drehe den Türgriff, lasse uns hinein und mache das Licht an. Es ist ein kleiner Raum mit Teppichboden und weißen Metallregalen an drei Wänden. Mr Morrell schließt die Tür, und ich bekomme Schnappatmung, als ich höre, wie er den Schlüssel im Loch herumdreht.
    »Dreh dich um, und sieh mich an«, befiehlt er. Er steht da, ein Sexgott in Nadelstreifen, die Arme verschränkt, an einem Finger baumelt der Schlüssel. Er steckt ihn in die Tasche und holt einen BlackBerry hervor. Völlig unaufgeregt schaltet er ihn aus.
    Offenbar habe ich oberste Priorität. Dringlichkeitsstufe.
    Was zum Teufel steht mir bevor? Was hat er mit mir vor?
    »Du trägst einen äußerst kurzen Rock«, bemerkt er. »Ich bin mir nicht sicher, ob er an deinem Arbeitsplatz angebracht ist.«
    »Oh ... sind Sie nicht?« Mein Sprachvermögen hat anscheinend eine kleine Frühstückspause eingelegt.
    »Ich werde dir eine Chance geben, Hannah. Du kannst nach Hause gehen, dich umziehen und mit einem längeren Rock zurückkommen. Oder ...«
    Die Pause ist lang genug, dass ich mich wundern kann, dass mein Herz noch weiterpocht.
    » ... du kannst ihn hier und jetzt ausziehen. Du hast die Wahl.«
    Oh, wie ich Entscheidungen hasse. Es kostet mich regelmäßig die Hälfte meiner Mittagspause, bis ich mich für einen Sandwichbelag entschieden habe. Nun, dies jedoch ist eine der leichteren Entscheidungen in meinem Leben. Die Stellung seines Kiefers und die Form seiner Augenbrauen sprechen Bände.
    Nervöse Finger lösen und öffnen den Reisverschluss meines Rocks, das enge Etwas von kohlschwarzem Flanell gleitet über meine Hüften auf den Boden, dabei lädt sich das Nylonfutter statisch an meinen Strümpfen auf.
    »Ganz schön mutig«, sagt er grinsend. »Ich mag das. Ich mag das sogar sehr.«
    Erst jetzt wird mir langsam bewusst, was ich hier abziehe. Ich stehe vor Morrell, meinem Boss, in meiner nuttigen Unterwäsche. In der Abteilungskaffeeküche. Einer kalten Kaffeeküche. Ich fahre mit den Händen nach unten, um die Gänsehaut auf meinen Schenkeln zu bedecken. Aber er schüttelt ungnädig den Kopf, stochert mit einem Finger in die Luft und gibt mir zu verstehen, dass ich mich drehen soll.
    Ich nehme meine Hände von den Beinen und vollführe eine langsame 360-Grad-Drehung. Ich trage ein durchsichtiges, schwarzes Höschen mit einem roten Bogen auf der Vorderseite.
    Es bedeckt kaum mehr als ein Tanga, ist hinten hoch ausgeschnitten. Das dünne Band aus Spitze läuft über meine Hüften, sodass meine Pobacken hauptsächlich unbedeckt sind.
    »Gut«, sagt er nach einer weiteren quälenden Pause. »Was meinst du, sollen wir dann mal anfangen?«
    »Anfangen?« Ich lache nervös.
    »Ich denke an die Lagerbestände hier. Warum zählst du nicht die Scheren in diesem Kasten und bringst mir dann ein Paar?«
    Diese Antwort hatte ich nicht erwartet.
    Auf dem falschen Fuß erwischt. Etwas Originelleres hätte ich ihm schon zugetraut. Aber ich gehorche, nehme mir die Scheren vor, und während ich neunzehn Paar zähle, fühle ich die ganze Zeit seine Blicke auf meinen Pobacken. Dann nehme ich das neunzehnte Paar Edelstahlschneider und reiche es ihm verlegen.
    »Hat dir niemand beigebracht, dass man sie mit dem Griff und nicht mit der Schneide anreicht?«, zischt er. »Bleib hier. Ich will mich vergewissern, dass sie in einwandfreiem Arbeitszustand sind.«
    Er greift zum obersten Knopf meiner weißen Arbeitsbluse, und dann - mir stockt der Atem - schneidet er ihn ab.
    »Hmmm«, sagt er und steckt
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