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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde
Autoren: Pamela Palmer
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alles vorbereitet, hatte sie plötzlich den unerklärlichen Drang verspürt zu gehen. Zuerst hatte sie gedacht, es hätte etwas mit der seltsamen neuen Verbindung zu Tighe zu tun, und fürchtete schon, dass er sie brauchte. Deshalb hatte sie sich nicht dagegen gewehrt. Aber sobald sie vor der Tür stand, hatten sich ihre Füße bewegt, als hätten sie ein Eigenleben. Sie hatte gespürt , dass der Klon sie kontrollierte.
    Er war in ihr .
    Jetzt streckte er die Hände nach ihr aus und legte sie auf ihre Wangen. Als er sie mit einem Gesichtsausdruck ansah, den sie auch von Tighe kannte, liefen ihr eiskalte Schauer über den Leib. Er betrachtete sie, als wäre sie das kostbarste Wesen im ganzen Universum.
    »Was hast du mit mir gemacht?«, fragte sie noch einmal.
    Er verzog den Mund zu einem Lächeln, das sie erstarren ließ. »Ich habe dich zu meinem Schlüssel gemacht.«
    Sie wusste nicht, was er damit meinte. Und war sich ziemlich sicher, dass sie es auch gar nicht wissen wollte.
    »Ich sehe deine fragenden Augen, brave Delaney. Ein Schlüssel entsteht, wenn man einem Menschen ein wenig Dämonenbewusstsein einflösst. Und es wachsen lässt.«
    Sie starrte ihn an. » Du kontrollierst meinen Geist?«
    »Nein, nur ein kleines Stück von deinem Willen. Aber genug, um dich für den eigentlichen Zweck des Schlüssels zu benutzen.«
    Sie bebte innerlich vor Angst. »Und welcher ist das?«
    Ein eisiger Finger glitt ihren Nasenrücken hinunter. »Mir den Weg zu der dunklen Kraft der Erde zu öffnen. Ich brauche sie, um an die andere Hälfte meiner Seele zu kommen und den Hexenmeister zu finden, der mich geschaffen hat. Damit ich meine Kraft an diejenigen weitergeben kann, die versuchen, Satanan und die Dämonen aus der Klinge zu befreien.«
    Ihre Augen funkelten widerwillig. Selbstverständlich würde sie ihm nicht helfen! »Du kannst sie nicht aus der Klinge befreien. Das können nur die Krieger.«
    »Eine Zeitlang war das so, ja. Aber die dunklen Kräfte wachsen, und diese Zeiten sind nun vorbei.« Der Klon trat zurück und deutete auf den Felsen hinter ihr. »Entblöße deine Brust, Delaney, und leg dich in die Mitte des Pentagramms.«
    Ihr wurde eiskalt. Ihr Geist schrie entsetzt auf. Aber ihr Körper gehorchte. Sie zog das T-Shirt aus, löste den BH und legte sich mit dem Rücken auf den kalten Stein, mitten hinein in den Stern, der mit blauer Farbe dorthin gemalt war.
    Als sie zu den Wolken hinaufsah, die an dem dunklen Himmel schimmerten, rief sie über ihren Geist und über ihr Herz nach Tighe. Sie ließ ihre ganze Liebe in die Verbindung einfließen und konnte ihre Angst und ihr Entsetzen nicht verbergen, dass sie nun an seinem Tod mitwirkte und nichts dagegen tun konnte.
    Als der Klon auf sie hinabblickte, glaubte sie in ihrer Verzweiflung ganz kurz, Tighe sei gekommen. Aber dann sah sie eine gefährliche Klinge aufblitzen und wusste, dass der Albtraum noch lange nicht vorüber war. Sie stand vielmehr erst an seinem Anfang.
    Als er das Messer in ihre Brust stieß und sie aufzuschlitzen begann, hallte ein Schrei durch ihren Kopf und bohrte sich wie ein eiskalter Dolch in ihr Gehirn. Aber aus ihrem Mund war kein Ton zu hören, kein Geräusch erschütterte ihr Trommelfell. Der Klon hatte sie vollkommen unter Kontrolle.
    Er ließ das Messer weiter hinuntergleiten und hinterließ unter jeder Brust einen Schnitt, so als würde er ein Muster zeichnen. Sie tauchte in eine Welle aus Schmerz ein, aus der es kein Entrinnen gab. Blut lief seitlich an ihrem Körper hinunter. Der Schrei in ihrem Kopf tönte weiter und weiter.
    *
    Tighe hob den Kopf und stieß ein wildes Brüllen aus, das Wut und Leid ausdrückte.
    Tighe? Das war Lyons Stimme.
    Tighe stieß wieder gegen einen Baum und taumelte weiter blind durch den Wald, sein Fell war von den Draderbissen blutig. Er ist mit ihr auf dem Fels der Göttin. Er will mit ihrer Hilfe an die finsteren Kräfte herankommen. Um meine Seele ganz zu stehlen und Satanan zu befreien.
    Zum Teufel. Kannst du sie erreichen?
    Eine unbändige Wut packte seinen Tigerkörper und trieb ihn vorwärts durch den Wald. Erst, wenn ich diese verdammte Vision losgeworden bin!
    Wir kommen so schnell wir können .
    Das Blut mischte sich mit Schweiß, aber er folgte weiter dem Ton von Delaneys Angst.
    Er schnitt sie auf.
    Er musste sich von dieser Vision befreien!
    Hör auf zu fressen, du Mistkerl. Lass mich aus deinem Kopf . Aber er sah, wie der andere mit dem Messer … ein Pentagramm schnitt. In ihre Brust .
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