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Ungeplant (German Edition)

Ungeplant (German Edition)

Titel: Ungeplant (German Edition)
Autoren: Melanie Hinz
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voneinander und schauen zur Seite.
    Aus der Nähe betrachtet ist sie noch hübscher. Geduldig sucht sie die Aufmerksamkeit des Barkeepers, doch der schaut die ganze Zeit in die entgegengesetzte Richtung. Sven hebt einmal den Arm und schon blickt der Typ auf. Mit einem Fingerzeig deutet er ihm, dass ihr Getränk auf seinen Deckel geht.
    Verwundert dreht sie sich zu uns.
    „Das wäre nicht nötig gewesen.“
    Sie hat eine überraschend tiefe Stimme für so eine zarte Person.
    „Da bin ich anderer Meinung“, sagt Sven.
    „Daniela“, stellt sie sich vor und streckt uns ihre schmale Hand hin. Sven nimmt sie und sieht ihr länger als normalerweise angemessen in die Augen. Auch er stellt uns vor und ich fasse mir ein Herz und umarme sie kurz. Frauen tun so etwas, oder?
    Mit einem Arm um Svens Hüfte hake ich den Zeigefinger in den Bund seiner Hose ein. Hoffentlich wirkt es nicht zu besitzergreifend, aber irgendwie muss ich mich an ihm festhalten.
    „Bist du mit Freunden hier, Daniela?“, fragt Sven mit einem vielsagenden Lächeln. Nun hat er auch seine Hand auf meine Hüfte gelegt und drückt, für Ausstehende nicht sichtbar, leicht zu. Seine Art zu sagen: ‚Alles ist gut. Ich bin bei dir.‘.
    „Bin ich. Wir wollten gerade in den nächsten Club weiterziehen.“
    „Was hältst du davon, mit uns noch ein bisschen privater weiterzufeiern?“, fragt Sven neben mir. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. So direkt kenne ich ihn nicht.
    Daniela sieht abwechselnd zu ihrer Gruppe von Freunden und wieder zu uns.
    „Ist das okay, wenn ich kurz rüber gehe und mich verabschiede? Seid ihr dann noch hier?“
    „Selbstverständlich. Keine Eile.“
    Sven streicht ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, während ich mich kaum bewegen kann vor lauter Aufregung.
    Sie nimmt ihr Glas und geht wieder zu ihrer Gruppe. Mit dem Blick zu uns unterhält sie sich mit einer jungen Frau, deren Grinsen immer breiter wird. Scheinbar spricht sie über uns.
    „Ich muss pinkeln.“
    Hektisch winde ich mich aus Svens Griff und will mich gerade auf den Weg zu den Toiletten machen, als er mich am Arm zurückhält.
    „Du hast nicht vor zu flüchten?“
    Er ist nicht so selbstsicher, wie er sich vor Daniela gibt.
    „Nein, ich muss wirklich.“
    Das ist zwar keine Lüge, aber trotzdem eine gute Gelegenheit, für einen Moment durchzuatmen und zu reflektieren, was gleich wahrscheinlich geschieht. Es ist mir nicht egal, wenn Sven andere Frauen berührt, aber irgendwie scheint es das Richtige, um seine Abreise für uns beide leichter zu machen.
     
    Als ich den Waschraum wieder verlasse, wartet Daniela auf mich. Sie lehnt an der gegenüberliegenden Wand neben einem Zigarettenautomaten.
    „Hey.“ Unsicher bleibe ich mit einem guten Abstand vor ihr stehen.
    „Hey.“ Lächelnd winkt sie mich zu sich.
    „Klär mich mal auf. Ist das wirklich in Ordnung für dich? Und worum geht es bei dieser ganzen Sache?“
    Sie verliert keine Zeit, mich an sich zu ziehen und mir über die Arme zu streicheln.
    Mein ganzer Körper wird von einer Gänsehaut überzogen und meine Nippel stellen sich auf.
    „Es ist okay für mich. Es war meine Idee. Er ist mein bester Freund. Wir sind kein Paar. Morgen geht er für ein Jahr nach Australien“, rattere ich nervös runter und muss dabei einige Male schlucken, um nicht loszuheulen. Sven verlässt mich. Für ein ganzes Jahr.
    „Ein Abschiedsgeschenk also?“
    Ich nicke.
    „Dann wollen wir dafür sorgen, dass es für ihn unvergesslich wird.“
    Mit einer irritierenden Gelassenheit lehnt sie sich vor und streicht ihre Finger über meinen Hals und zum Ansatz meiner Brüste. Drei Kerle, die so aussehen, als wären sie einem Video von 50 Cent entsprungen, laufen an uns vorbei und pfeifen anerkennend.
    „Melina?“, flüstert sie und legt einen Arm um meine Taille. Sie presst ihre kleinen, festen Brüste an mich. Ein ungewohntes Gefühl, im Gegensatz zu einem harten Männerkörper. Meine Handflächen werden feucht und ich traue mich kaum, zu atmen. Schlaff hängen meine Arme an den Seiten herunter, als würden sie nicht zu mir gehören.
    „Melina?“
    Ich habe vergessen, dass sie mich vor wenigen Sekunden schon einmal angesprochen hat und ich darauf noch reagieren muss.
    „Hm?“ Mehr kann ich gerade nicht erwidern.
    „Schließ die Augen“, bittet sie mich und fährt mit ihren Fingerspitzen über meine Lider, wie bei einem Baby, dass man zum Einschlafen bewegen will. Zögerlich komme
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