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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)
Autoren: Lee Child
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ich.
    Springfield entgegnete: »Standardmunition der Army. Sie werden begeistert sein. Wahrscheinlich spielen sie den Medien eine Hülse zu.«
    »Fahnden sie noch immer nach mir?«
    »Das können sie nicht. Es würde ihrer Darstellung widersprechen.«
    »Revierkämpfe«, sagte ich.
    »Die Sie allem Anschein nach gerade gewonnen haben.«
    Sansom fragte: »Wo ist der USB -Stick?«
    Ich sah zu Jacob Mark hinüber. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Er sagte: »Geht schon.«
    Ich sagte: »Sie werden einiges zu hören bekommen.«
    Er sagte: »Okay.«
    Ich setzte mich im Bett auf, was überhaupt nicht wehtat. Offenbar hatten sie mich mit Schmerzmitteln vollgepumpt. Ich zog die Knie an, machte ein Zelt aus der Bettdecke, hob das Papiernachthemd hoch und warf einen Blick auf die Wunde. Konnte sie natürlich nicht sehen, da ich von den Hüften bis zum Brustkorb in einem dicken Verband steckte.
    Sansom sagte: »Sie haben gesagt, Sie könnten uns bis auf fünf Meter hinbringen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht mehr. Seither ist viel Zeit vergangen. Wir müssen auf Koppelnavigation zurückgreifen.«
    »Klasse! Sie haben von Anfang an Scheiß erzählt. Sie wissen nicht, wo er ist.«
    »Wir kennen den ungefähren Ablauf«, sagte ich. »Sie haben fast drei Monate lang geplant und sind in der letzten Woche an die Ausführung gegangen. Sie haben Peter entführt, um Susan mit ihm zu erpressen. Sie ist von Annandale hergefahren, hat in einem vierstündigen Stau festgesessen – sagen wir von neun Uhr abends bis ein Uhr morgens – und war erst kurz vor zwei in Manhattan. Ich nehme an, dass sich genau feststellen lässt, wann sie den Holland Tunnel verlassen hat. Von dort aus müssen wir zurückrechnen, damit wir wissen, wo genau sie um Mitternacht im Stau gestanden hat.«
    »Was nützt uns das?«
    »Weil sie den USB -Stick um Mitternacht aus dem Autofenster geworfen hat.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil sie bei ihrer Ankunft kein Handy bei sich hatte.«
    Sansom sah zu Lee hinüber. Lee nickte. Sagte: »Schlüssel und Geldbörse. Das war alles. Auch nicht in ihrem Wagen. Das FBI hat eine genaue Liste angelegt.«
    Sansom sagte: »Nicht jeder hat ein Handy.«
    »Richtig. Und dieser Kerl bin ich. Der weltweit einzige Mann, der kein Handy besitzt. Aber jemand wie Susan muss eines gehabt haben.«
    Jacob Mark sagte: »Sie hatte eines.«
    Sansom fragte: »Und?«
    »Die Hoths haben ein Ultimatum gestellt. Sehr wahrscheinlich Mitternacht. Susan ist nicht aufgekreuzt, also haben sie ihre Drohung wahrgemacht – und das auch bewiesen. Sie haben Susan ein Foto aufs Handy geschickt. Vielleicht einen kleinen Videofilm von Peter auf der Steinplatte. Schlag Mitternacht hat Susans Leben sich dramatisch verändert. Sie hat hilflos im Stau gestanden. Das Mobiltelefon in ihrer Hand ist ihr plötzlich schrecklich und widerwärtig erschienen. Sie hat es aus dem Fenster geworfen. Und den USB -Stick gleich hinterher, als Symbol für all ihr Leid. Handy und USB -Stick liegen noch irgendwo im Müll neben der I-95. Das ist die einzig mögliche Erklärung.«
    Keiner sprach.
    Ich sagte: »Wahrscheinlich auf dem Mittelstreifen. Susan dürfte unbewusst auf der Überholspur geblieben sein, weil sie’s eilig hatte. Wir hätten das Handy anpeilen können, aber dafür dürfte es jetzt zu spät sein. Sein Akku ist bestimmt leer.«
    Schweigen im Raum. Nur das Summen und Piepsen der medizinischen Geräte.
    Sansom sagte: »Das ist verrückt. Die Hoths müssen gewusst haben, dass sie den USB -Stick nicht mehr bekommen würden, sobald das Foto gesendet war. Sie haben ihr Druckmittel aus der Hand gegeben. Susan hätte geradewegs zur Polizei fahren können.«
    »Zwei Antworten«, sagte ich. »In gewisser Beziehung waren die Hoths verrückt. Sie waren Fundamentalisten. Sie konnten in der Öffentlichkeit ihre Rolle spielen, aber darunter haben sie alles in Schwarz und Weiß gesehen. Ohne Abstufungen. Eine Gefahr war eine Gefahr. Mitternacht war Mitternacht. Und ihr Risiko war minimal. Sie haben Susan von einem Mann beschatten lassen. Er hätte sie daran gehindert, zu den Cops zu gehen.«
    »Von wem?«
    »Von dem zwanzigsten Mann. Ich glaube nicht, dass er versehentlich nach Washington geraten ist. Bestimmt hat er in Istanbul kein Flugzeug verpasst. Das war eine späte Umplanung. Sie haben plötzlich gemerkt, dass sie jemanden in Washington brauchten. Oder eher jenseits des Flusses, in einer der Schlafstädte des Pentagons. Also ist der zwanzigste Mann direkt
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