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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut
Autoren: Mary Janice Davidson
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bitte Ihr Telefon benutzen, um die Hotline anzurufen?«
    Mitchell streckte mir entschuldigend die Hände entgegen.
    »Ach je, wissen Sie, früher war das noch möglich, aber manche Leute haben unsere Hilfsbereitschaft ausgenutzt, also . . . «
    »Sie sagen mir also, dass ich die Hotline des Arbeitsamtes nicht von einem Arbeitsamt aus anrufen kann?«
    »Nun ja, technisch gesehen sind wir kein Arbeitsamt mehr. Das sagte ich ja bereits.«
    Ich begann mich zu fragen, ob sich ein Vampir betrinken könnte, und beschloss, es herauszufinden, sobald ich der bürokratischen Hölle entronnen wäre.
    »Und deshalb kann ich es Ihnen leider nicht erlauben.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Sorry.«
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    Ich zog meine Sonnenbrille ab, lehnte mich vor und durchbohrte ihn mit meinem bösen, untoten Blick. Ich fühl-te mich scheußlich dabei, aber ich war verzweifelt. »Ich.
    Muss. Ihr. Telefon. Benutzen.«
    »Nein!« Er griff nach dem Apparat und drückte ihn schützend gegen seine Brust. »Das ist nicht erlaubt!«
    Erstaunlich. Eigentlich hätte er jetzt, nachdem ich meine besonderen Vampirkräfte eingesetzt hatte, Wachs in meinen Händen sein sollen, aber sein Beamtenethos widerstand dem Bösen.
    »Sie müssen nach Hause gehen und den Anruf auf Ihre eigenen Kosten machen«, schnappte er.
    Ich stampfte zurück in den Warteraum. Empörend! Ich war nicht irgendeine dahergelaufene Untote, ich war die Königin der Vampire!
    »Vergessen Sie nicht, einen Fragebogen zur Kundenzu-friedenheit auszufüllen, bevor Sie gehen!«, rief Mitchell mir hinterher.
    Lieber Gott, töte mich. Jetzt sofort. Noch einmal, meine ich.
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    2
    Das leuchtende Blaulicht in meinem Rückspiegel hatte die übliche Wirkung auf mich: Erst schoss mein Adrenalinspie-gel in die Höhe, dann war ich verärgert. So schnell war ich nun auch wieder nicht gefahren. Und es war noch nicht einmal ein Streifenwagen, der mich anhielt, sondern ein stinknormaler Chrysler.
    Eine der zahlreichen Personen, die mir die Laune verderben konnten, stieg aus und kam auf meinen Wagen zu. Er stolzierte nicht langsam, wie die meisten Staatsbeamten, er rannte. Ich erkannte ihn sofort und stöhnte.
    Nick Berry. Detective Nick Berry, um genau zu sein, und der letzte Mensch, den ich jetzt sehen wollte. Im vergan-genen Frühjahr war es zwischen uns zu einem peinlichen Zwischenfall gekommen, und ich lebte in der ständigen Angst, dass er sich eines Tages daran erinnern könnte, dass ich tot wäre. Oder zumindest, dass er bei meiner Beerdigung gewesen wäre.
    Er ließ sich auf meinen Beifahrersitz fallen. »Hi, Betsy.
    Wie geht’s denn so?«
    »Du missbrauchst deine Amtsautorität – und das als vereidigter Diener des Gesetzes«, informierte ich ihn. »Ich bin nicht zu schnell gefahren.«
    »Ja, ja, schon gut. Hör mal, wo bist du neulich nachts gewesen?«
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    »Wann?«
    »Samstag.«
    Hoppla! »Zu Hause«, sagte ich und fragte mit gespielter Neugier: »Warum?«
    »Ich nehme nicht an, dass das jemand bestätigen kann?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Marc war im Krankenhaus und Jessica wahrscheinlich bei sich zu Hause. Wir waren an dem Abend nicht verabredet. Warum? Was ist denn los?«
    Nick lehnte sich zurück und streckte seine Beine im Müll auf dem Boden des Beifahrersitzes aus. Dabei konnte er sich glücklich schätzen, denn als ich noch feste Nahrung zu mir nahm, sah mein Auto noch viel schlimmer aus. »Du meine Güte, machst du deinen Wagen nie sauber? Wie viele Shakes trinkst du in der Woche?«
    »Das geht dich gar nichts an. Und jetzt geh und fang ein paar böse Jungs.«
    »Ich werde eine Tetanusspritze brauchen, wenn ich hier aussteige«, beschwerte er sich und trat mit der Stiefelspitze gegen eine leere 7UP-Dose.
    »Ernsthaft, Nick, was ist los? Ich meine, wenn du mir keinen Strafzettel schreibst . . . «
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist blöd.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Nein, so richtig blöd.«
    Während er noch nach Worten suchte, ließ ich meinen Blick über sein blondes Haar gleiten, seine Schwimmer-figur, seine feinen Gesichtszüge . . . Dann riss ich mich zusammen und sah wieder auf die Straße. Auf diese Weise waren wir schon einmal in Schwierigkeiten geraten. Ich 19

    war frisch auferstanden und unglaublich durstig gewesen.
    Er war gerade verfügbar gewesen – also hatte ich sein Blut getrunken und er den Verstand verloren. Für eine ganze Weile. Sinclair hatte sich der Sache annehmen müssen. Bis heute wusste ich nicht, woran – wenn überhaupt – Nick sich
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