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...und wenn Du auch die Wahrheit sprichst

...und wenn Du auch die Wahrheit sprichst

Titel: ...und wenn Du auch die Wahrheit sprichst
Autoren: Julia Arden
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unter.«
    »Wa. . . was?« stotterte Tanja jetzt endlich. »Was hast du gesagt?«
    Michaela hielt Tanja ihr Handy hin. »Willst du Jana anrufen und sie fragen?«
    Tanja schluckte. »Nein. Das meine ich nicht. Sagtest du . . .« –  dass du mich liebst?
    »Ja, den Irrtum der letzten Wochen haben wir Vanessa zu verdanken«, wiederholte Michaela, die meinte, das wäre der Grund für Tanjas Ungläubigkeit.
    Doch Tanja schüttelte den Kopf. »Nein, den haben wir uns selbst zu verdanken, vor allem mir«, sagte sie leise. »Ich hätte mit dir reden sollen.« Ihre Stimme zitterte, als sie weitersprach. »Aber es ist so schwer, wenn man glaubt, die andere will nichts von einer wissen.«
    O Gott, wie dumm sie gewesen war! Wie hatte sie ernsthaft glauben können, Vanessa und Michaela wären wieder zusammen? Nur auf Vanessas Aussage hin! Das war das schlimmste. Sie wusste doch, dass Vanessa nicht zu trauen war. Aber in dem Moment in Michaelas Wohnung hatte sie nicht darüber nachgedacht.
    Und später, Tanja? Später hättest du doch deinen Verstand mal wieder einschalten können! Anscheinend war sie unfähig, klar zu denken, wenn es sich um Michaela handelte. Aber es war auch nicht leicht, Vertrauen in einen Menschen zu setzen, der sie so enttäuscht hatte.
    Michaela kam jetzt um den Schreibtisch herum zu Tanja, blieb vor ihr stehen, strich vorsichtig über Tanjas Wange, wo eine Träne ihre Spur hinterlassen hatte. »Ja, ich weiß. Mir ging es doch genauso«, flüsterte Michaela.
    Tanja umarmte sie. Minutenlang hielten sie einander einfach nur fest, ohne zu sprechen. Bis Tanja fragte: »Was wollen wir in Zukunft machen, wenn so was wieder passiert?«
    »In Zukunft?« Michaelas Herz schlug schneller vor Aufregung. »Heißt das, du . . . wir . . .«
    »Das heißt, ich will meine Freundin wiederhaben«, sagte Tanja. Sie löste sich von Michaela.
    »Oh.« Michaela schluckte. »Ja, sicher.« Betroffen stand sie da. Sie hatte gehofft . . . aber in der Tiefe ihres Herzens konnte Tanja ihr eben doch nicht verzeihen. Der Bruch zwischen ihnen war zu tief. Trotz aller Gefühle für sie lehnte Tanja ihre Liebe ab. Mehr als eine Freundschaft würde es zwischen ihnen nicht geben. Sei froh, dass Tanja wenigstens dazu bereit ist. Michaela seufzte kaum hörbar. »Das will ich auch«, sagte sie etwas unglücklich.
    Tanja entging die Enttäuschung in Michaelas Stimme nicht. Sie schmunzelte, als sie fragte: »Wirklich?«
    »Ja, natürlich«, bestätigte Michaela. Das war immerhin besser, als Tanja überhaupt nicht zu sehen. Sie würde zu allem ja sagen, nur um Tanja nicht wieder zu verlieren, kaum dass sie sich wiedergesehen hatten.
    »Du lügst.« Tanja tat betrübt. »Schon wieder.«
    »Was?« Michaela kämpfte gegen den Kloß in ihrem Hals. Was hatte sie jetzt wieder falschgemacht? »Aber nein! Wirklich nicht, Tanja.« Michaela war der Verzweiflung nahe. »Natürlich möchte ich deine Freundin sein. Du weißt doch, dass ich immer nur vor einem Angst hatte: dich zu verlieren! Warum glaubst du mir nicht?«
    Michaelas fragender, verwirrter Blick ließ Tanja sanft lächeln. »Ich will nicht glauben, dass du nur meine Freundin sein willst«, flüsterte Tanja mit zärtlicher Stimme. Ihr Gesicht näherte sich langsam Michaelas. »Ich will jedenfalls viel mehr als das. Ich liebe dich. Das weißt du doch.« Tanjas Lippen legten sich weich auf Michaelas Mund. »Und wenn ich mich nicht verhört habe, liebst du mich auch.«
    Ungläubig fragte Michaela: »Ja, aber . . . verzeihst du mir denn?«
    »Wie fühlt es sich denn an?« fragte Tanja schelmisch und küsste Michaela erneut.
    »Absolut himmlisch«, seufzte Michaela.
    Sie versanken in einem Kuss, der sie alles um sich herum vergessen ließ.
    Ein lautes Räuspern ließ sie aufschrecken. »Störe ich?« Elvira Erling stand im Raum, lächelte versteckt.
    »Oh. Elvira, äh . . . nein, natürlich nicht.« Tanja schaute sie verlegen an.
    Elvira Erling lachte. »Sieht mir aber ganz danach aus.«
    »Sind Sie Doktor Erling?« fragte Michaela.
    »Ja.«
    »Ich bin Michaela Dietz. Ich . . . komme wegen des Vorstellungsgesprächs . . . eigentlich.«
    »O ja. Ich muss mich entschuldigen. Ein Irrtum in der Verwaltung. Die Stelle ist schon besetzt.« Elvira hob bedauernd die Hände, setzte sich in ihren Sessel hinterm Schreibtisch, schmunzelte. »Aber zufällig weiß ich, dass die junge Frau neben Ihnen eine Assistentin braucht. Vielleicht fragen Sie sie, ob da was zu machen
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