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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller
Autoren: Craig Robertson
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Großmutter für ’nen Zehner verhökert, und wahrscheinlich hätte er sie davor auch noch gefickt.«
    »Um Himmels willen! Geht’s vielleicht ein bisschen leiser? Du kannst doch gar nicht wissen, ob er Becca betrogen hat.«
    »Ach ja? Kann ich nicht? Dein lieber Jonathan hätte notfalls auch den Fußboden beim Friseur gerammelt. Das weißt du ganz genau. Und glaub ja nicht, er hätte es nicht bei mir versucht.«
    »Was?«
    »Werd erwachsen, David. Natürlich hat er es bei mir versucht. So wie der drauf war, wär ich ja beleidigt gewesen, wenn er es nicht versucht hätte.«
    »Aber du hast doch nicht …?«
    »Ach, hau doch ab.«
    »Ist das ein Nein?«
    »Du hättest gar nicht erst fragen sollen.«
    »Nein, natürlich nicht, du hast Recht.«
    »Es ist ein Nein.«
    »Okay.«
    Pause.
    »Glaubst du, dass …?«, fing sie dann wieder an.
    »Was?«
    »Glaubst du, dass es vielleicht Becca war?«
    »Was??«

    »Oder dass sie jemanden beauftragt hat? Ich würd’s verstehen. Wenn du dich aufführen würdest wie er, würd ich dich auch umbringen lassen.«
    »In Gottes Namen, Gillian!«
    »Ich mein ja nur. Das darfst du übrigens ruhig als Warnung auffassen. Es hat mir nie gefallen, wie oft ihr zwei zusammen zum Rotary gegangen seid.«
    »Gill …«
    »Ach, halt die Klappe. Die Nächste links!«
    Irgendetwas an der Nacht bringt die Leute dazu, sich zu öffnen. Wahrscheinlich der Alkohol. Man fährt mit einem Wildfremden hinter dem Steuer durch die Dunkelheit, es ist, als würde man mit einem Spiegel sprechen. Aber manchmal wünschte ich mir wirklich, sie würden einfach mal die Fresse halten.
    Als ob es die Stadt selbst wäre, die einem zuflüstert. Ein pausenloses, paralleles Geplapper, wie die Stimmen im Kopf eines Wahnsinnigen.
    »Wie lang haste noch? Musste morgen wieder ran? Machste das schon lang? Meine Frau hat mich verlassen. Ich hasse meine Arbeit. Haste von diesem Mord gehört? Für wen biste? Viel zu tun heut Nacht? Ich warte jetzt schon eine ganze Stunde auf das verdammte Taxi! Haste gesehen, was mit diesem Anwalt passiert ist? Schlimme Nacht, was? Wie lang biste schon unterwegs? Scheiß Wetter. Mörderischer Verkehr, oder? Haste von diesem Mord gehört? Haste von diesem Mord gehört? Haste von diesem Mord gehört?«
    »Viel zu tun heut Nacht?«

5
    In der Schule kannte ich ein Mädchen. Jill Hutchison.
    Meine erste Liebe.
    Ich weiß, es ist ein Klischee, aber so war es nun mal. Ich fühlte es zum ersten Mal, und es erwischte mich voll. Ich kapierte nicht, was da mit mir passierte. Jedes Mal wenn ich sie sah, drehte sich mir der Magen um, und ich konnte nicht mehr klar denken. Ich stotterte, stockte, grinste, der Schweiß brach mir aus, das Blut schoss mir ins Gesicht. Ich konnte die Sätze nicht mehr richtig aneinanderreihen. Gerade dann, wenn ich mich unbedingt klar ausdrücken wollte, sonderte ich vollständigen Schwachsinn ab.
    Zuerst wusste ich nicht, was es war, und als ich es dann herausfand, war ich nicht sehr beeindruckt. Wenn das die sogenannte Liebe sein sollte, durften sie ihre tolle Liebe behalten. Doch ich konnte einfach nichts dagegen tun. Ich kapierte nicht, was da mit mir passierte, aber es war ziemlich offensichtlich, warum es passierte.
    Sie war umwerfend. Schön. Intelligent. Süß und witzig. Sie verdrehte mir den Kopf. Langes, glattes schwarzes Haar, feurige braune Augen. Ihr Lächeln brachte mich um den Verstand.
    Erst nach drei Jahren wagte ich es, mich mit ihr zu verabreden, und als sie Ja sagte, traute ich meinen Ohren kaum. Am Ende der Physikstunde stolperte ich zufällig
absichtlich in sie hinein, so dass wir ins Gespräch kamen, und dieses eine Mal kamen die Wörter mehr oder weniger so aus meinem Mund, wie ich es beabsichtigt hatte. Als die dreiminütige Unterhaltung zu Ende war, hatte ich sie gefragt, ob sie sich Top Gun anschauen wollte. Mein ursprünglicher Plan war gewesen, 9½ Wochen vorzuschlagen, aber das war mir dann doch zu riskant. Wahrscheinlich war es besser so, denn Mickey Rourke und Kim Basinger hätten den falschen Eindruck erwecken können. Mit Tom Cruise war ich auf der sicheren Seite.
    Im Kino behielt ich meine Hände bei mir und meinen Verbaldurchfall unter Kontrolle. Offensichtlich lief es gar nicht schlecht, denn am Schluss gab sie mir einen Kuss und meinte, wir sollten wieder mal miteinander ausgehen.
    Ich war fünfzehn und der glücklichste Kerl der Welt. Kino, Partys, Spaziergänge. Ihr Zimmer, manchmal auch meins. Gemeinsam Prince hören, die Thompson Twins
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