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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller
Autoren: Craig Robertson
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und die Jets. Und einander berühren. Über ein bisschen knutschen und fummeln ging es nie hinaus, aber das fand ich okay.
    Natürlich wollte ich mehr. Dreimal pro Nacht kam ich fast um vor Verlangen, weil ich an dieses Mehr dachte. Jedes Mal, wenn ich sie anschaute, heizte mir der Gedanke daran ein. Aber so lief es eben nicht. Ich liebte sie. Ich respektierte sie. Wenn sie warten wollte, würde ich warten. Weiß Gott, sie war das Warten wert.
    Sie hatte so eine ganz besondere Art, mir direkt in die Augen zu blicken, als wäre ich die tollste Erfindung seit
Menschengedenken. Im Grunde wirkte es schüchtern, fast als würde sie denken, dass ich ihren Blick nicht bemerkte. Manchmal legte sie die Hände unglaublich sanft auf meine Wangen und küsste mich ganz, ganz vorsichtig auf den Mund. Sinnlich nennt man das wohl. Sinnlich.
    So sinnlich, dass ich einmal in meine Unterhosen kam, als sie einfach nur mein Gesicht zwischen den Händen hielt und mich auf diese Art küsste.
    Natürlich wollte ich immer noch mehr. Die anderen Jungs fragten mich, ob wir es machten, und ich sagte Nein. Ihr Gelächter war mir egal. Sie würden es ganz bestimmt tun, meinten sie, was ich nicht bezweifelte, aber hier ging es um etwas anderes. Um etwas, das ihren Horizont sprengte.
    Ich erklärte ihnen, dass ich sie respektierte. Da lachten sie noch mehr.
    Dann, als unsere Beziehung vier Monate alt war, wollten wir zu einer Feier, zu der ich es nicht rechtzeitig schaffen konnte, weil ich vorher ein Fußballspiel hatte. Also entschieden wir, dass sie zuerst allein hingehen und ich so schnell wie möglich nachkommen würde, nach dem Duschen und Umziehen. 119 Clelland Avenue. Ich erinnere mich genau an die Adresse, obwohl ich nicht mehr weiß, wer die Party eigentlich geschmissen hat.
    Das Haus stand am äußeren Rand einer geschwungenen Kurve, rechts und links der Tür erhoben sich hohe Fichten. Bis heute höre ich noch das Knirschen des Schotterwegs unter meinen Schuhen. Ich klopfte an die Tür, obwohl ich wusste, dass es Zeitverschwendung war, denn aus den Fenstern dröhnte ohrenbetäubende Musik.
Madonna, volle Kanne. Schon komisch, an was man sich so erinnert.
    Nach ein paar Minuten drückte ich die Tür auf und marschierte rein. Überall Jugendliche, die meisten davon kannte ich zumindest vom Sehen.
    Erst konnte ich sie nicht finden. Ich versuchte es in der Küche und bei den verschiedenen Grüppchen, die zusammengedrängt herumstanden. Ein paar Kids riss ich für einige Sekunden von ihren Drinks los und fragte sie, ob sie wüssten, wo meine Freundin war. Ein Mädchen schüttelte den Kopf, ein Typ lächelte und zuckte die Schultern. Dann meinte einer, sie wäre oben.
    Ich bahnte mir einen Weg durch die Leute auf der Treppe. Sie lachten, knutschten, tranken. Das Gekicher überhörte ich wohl. Sonst hätte ich die Tür vielleicht nicht einfach so geöffnet.
    Da war sie.
    Nackt. Und aufgespießt auf ein achtzehnjähriges Sackgesicht namens Toni Di Rossi.
    Ich weiß nicht, was schlimmer war. Sie so zu sehen. Wie sie sich auf ihm räkelte. Wie sie den Kopf zurückwarf, wie ihr Haar nach hinten flog. Zuhören zu müssen, wie sie ihn um mehr anbettelte, um eine härtere Gangart. Oder zu wissen, dass ich den Rückweg durch dieses Haus antreten musste, mit brennenden Ohren, mit tiefrotem Gesicht, mit offenem Mund und dem Salzgeschmack meiner eigenen Tränen auf den Lippen. Jedes einzelne Arschloch würde mich auslachen.
    Diese verdammte Schlampe.
    Vielleicht hatte ich die Tür sehr leise geöffnet, vielleicht
hatte sie einfach nicht hingehört. Jedenfalls wusste sie nicht, dass ich dort stand.
    Aber er wusste es. Er entdeckte mich, er sah mich an. Und rammte sein Teil immer weiter in sie hinein. »Gefällt dir die Show?«, fragte sein Arschlochgrinsen. »Oh ja, die Kleine ist gut«, sagte sein Arschlochgrinsen, »die will es so richtig.«
    Ich konnte mich nicht bewegen. Nur zuschauen. Ich schaute zu, wie sie seinen Schwanz in sich hineintrieb. Ich lauschte ihrem versauten Flüstern.
    Doch das Schlimmste war, dass es mich anmachte. Dass es mich anmachte, meine Freundin nackt zu sehen. Zum ersten Mal. Man erniedrigte mich, wie ich es mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht hätte ausmalen können; das Mädchen, das ich liebte, betrog mich vor meinen eigenen Augen – und ich konnte nur daran denken, wie großartig ihre Brüste waren. Ich hatte einen Ständer. Hätte sie mich früher bemerkt, hätte sie vielleicht aufgehört, aber als sie mich dann
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