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Und kein Ende (German Edition)

Und kein Ende (German Edition)

Titel: Und kein Ende (German Edition)
Autoren: Leo Permann
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Familie. Ich kenne Hedi schon aus der Schulzeit. Und ihr Mann ist ein ganz tüchtiger. Der ist auch so beim Sport engagiert. Mein Vater hat schon Hedis Mutter damals geholfen bei ihren Schwierigkeiten mit ihrem Grundstück. Er war ja der Anwalt der Armen. Der Friedensrichter. Alle Menschen aus dem Dorf, die sich keinen Anwalt leisten konnten sind immer zu ihm gekommen, weil er so ein schlauer Mann war. Hedi hat noch vier Buben. Das sind alles gestandene Männer. Friedrich kennst Du ja. Da hast Du aber ein ganz sauberes Mädchen Dir angelacht. Also da muss ich Dir nur gratulieren. Die Hedi, so was“. Das war nun die Ansprache meine Mutter zu diesem Thema.

 
    Ihre Telefonnummer hatte ich schon am nächsten Tag, aber ich traute mich nicht anzurufen.

 
    „Nächste Woche findet ein Udo Jürgens Konzert in der Stadthalle statt. Magst Du Udo Jürgens?“
    „Ja es geht so“ antwortete ich meinem Onkel.
    „Du könnest vor und nach dem Konzert Schallplatten verkaufen und hättest natürlich freien Eintritt.“
    „Kann ich auch jemanden mitnehmen?“
    „Ja“
    „Gut, das geht klar mit nächsten Donnerstag“ sagte ich meinem Onkel.

 
    Jetzt hatte ich einen triftigen Grund bei ihr anzurufen. Ich kam ohne viel Umschweife zum eigentlichen Thema und sie konnte sich zuerst nicht so richtig entscheiden.
    „Ich weiß noch nicht ob ich da Zeit habe.“
    Ich versuchte es an den drei darauf folgenden Tagen und hatte dann schließlich eine Zusage.
    „Ich hole Dich am Donnerstag um halb sieben ab“

 
    Mit dem grün-weißen Firmenbus fuhr ich bei ihr vor. Ich klingelte und ihre Mutter stand in der Tür. Sie machte einen sympathischen Eindruck. Ich begrüßte sie höflich.
    „So Du bist also der Lehrling von meinem Sohn Friedrich“
    „Ja. Ist ihre Tochter da?“
    „Ja, sie ist gleich fertig“

 
    Sie trug eine dunkle Hose und einen hellen Pullover. Ich geleitet sie zum Wagen und öffnete ihr die Tür. Beinahe wortlos fuhren wir Richtung Stadthalle. Nullkommanichts hatte ich den Schallplattenständer am Eingang positioniert und so konnten wir die all die Besucher des Konzerts ausgiebig mustern. Ich jedenfalls. Bei ihr hatte ich eher das Gefühl, dass ihr das Alles nur peinlich war.
    „Bekommen wir dann auch noch Platz“ fragte sie, als sich die Halle zusehends füllte.
    „Ja, wir haben zwei Reservierungen in der ersten Reihe“ erwiderte ich nicht ohne Stolz.

 
    Das Licht in der Halle wurde schon abgedunkelt. Zwei Plätze außen rechts extra für uns. Der Vorhang öffnete sich:
    „Siebzehn Jahr, blondes Haar .....“ die Show begann.
    Obwohl ich kein Fan von Udo Jürgens war kannte ich doch alle seine Lieder. Sie schien eher auf die Remakes, ihre Lieblingstanzband,   zu stehen.
    Ich blickte am Anfang und Ende jedes Songs zu ihr hin, aber ihr Gesichtsausdruck verriet nur wenig.
    „Merci, Cherie .....“

 
    Als Zugabe wurden die neuen, etwas schmissigeren Titel gegeben.
    „Aber bitte mit Sahne ....“
    Und die schienen ihr etwas besser zu gefallen.

 
    Während des letzten Liedes verließ ich den Saal und baute flugs meinen Schallplattenstand wieder auf. Ich konnte sogar ein paar Scheiben   loswerden.
    „Können wir gehen?“
    „Ich muss noch warten, bis alle Menschen aus der Halle sind, aber das dauert bestimmt nicht mehr lange.“
    Sie wollte nach Haus, es war ja auch anstrengend gewesen. Ich brachte sie ohne Umweg nach Hause.
    „Bis demnächst. Gute Nacht“ ich gab ihr die Hand.
    Sie stieg aus und verschwand in der Tür.

 
    „Und wie war’s“ wollte meine Mutter wissen.
    „Na ja, ganz gut“

 
    Es war der zweiundzwanzigste April. Ich hatte allen Mut zusammen genommen und fuhr bei ihr vorbei. Ich klingelte aber keiner öffnete.
    „Da ist niemand da“ tönte eine Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um und sah aber niemand.
    „Die werden aber bald wieder kommen“
    Die Stimme kam aus dem geöffneten Fenster des Nachbarhauses aus dem sich eine ältere Frau gelehnt hatte.
    „Die Zwillinge haben heute Geburtstag. Ich würde einfach warten. Die beiden sind ja erst ein Jahr, die Feier wird bestimmt nicht so lange dauern.“
    Ich bedankte mich und stieg in den Käfer meines Vaters.
    Ich wartete und wartete als sie und ihre Eltern dann endlich die Straße entlang kamen. Ich stieg aus und ging auf sie zu. Begrüßte die Mutter und den Vater. Sie stand etwas überrascht daneben.
    „Du kannst ja noch ein klein wenig bei ihm bleiben, aber du kommst dann rein und ja nicht so spät“ sagte
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