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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis
Autoren: Mary Higgins Clark
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Krause setzte zu ihrer Ansprache an: »Euer Ehren, außerordentliche Dinge haben sich in den letzten fünfzehn Stunden ereignet. Richard Walker, der Sohn von Elaine Carrington, hat für die Morde an Susan Althorp, Jonathan Lansing und Grace Carrington ein Geständnis abgelegt. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen wegen dieser Verbrechen Anklage gegen Mr. Walker eingereicht, und die Anklageerhebung wird morgen unter Ihrem Vorsitz, Euer Ehren, stattfinden. Er hat ebenfalls gestanden, vor drei Tagen Alexandra Lloyd ermordet zu haben, deren Leiche im East River in New York City entdeckt wurde. Das New York Police Department hat wegen dieses Verbrechens eine Strafanzeige gegen ihn eingereicht.
    Euer Ehren – und ich möchte mich an dieser Stelle auch an Mr. Carrington wenden –, wir bedauern diesen groben Justizirrtum
zutiefst. Wir können uns einzig mit der Tatsache trösten, dass er aufgedeckt wurde, bevor weiteres Unrecht geschehen konnte. Wir beantragen hiermit, dass der Anklagebeschluss der Grand Jury gegen Mr. Carrington aufgehoben wird. Dieser Beschluss beschuldigte ihn des Mordes an Susan Althorp und Jonathan Lansing. Wir beantragen darüber hinaus, die Anklagen wegen Verstoßes gegen die Kautionsauflagen, die vor Kurzem eingereicht wurden, ebenfalls aufzuheben. Ich möchte betonen, dass wir Mr. Carrington bislang nicht formell des Mordes an Grace Carrington angeklagt haben. Euer Ehren, der einzige Anklagepunkt, der möglicherweise übrig bleiben könnte, wäre die Anklage wegen Körperverletzung an dem Polizeibeamten, als Mr. Carrington, offenbar im Zustand des Schlafwandelns, vor dem Haus des Ehepaares Althorp aufgegriffen wurde. Ich habe persönlich mit dem betroffenen Beamten gesprochen, und er hat mich gebeten, die Aufhebung dieser Anklage zu beantragen. Er empfindet, genau wie wir, tiefes Mitgefühl mit Mr. Carrington. Wir sind der Meinung, dass er genug gelitten hat. Ich beantrage hiermit, dass diese Anklage ebenfalls fallen gelassen wird.«
    Richter Smith wandte sich daraufhin an Conner Banks. »Gibt es noch etwas, was Sie oder Mr. Carrington sagen wollen?«
    Banks und Peter blickten sich an, und Peter schüttelte den Kopf. »Euer Ehren«, sagte er, indem er seine gefesselten Hände vorzeigte, »bitte sagen Sie ihnen, sie sollen mir diese Dinger abnehmen. Ich möchte nichts weiter, als mit meiner Frau nach Hause gehen.«
    Richter Smith, sichtlich gerührt, sagte: »Dem Antrag der Staatsanwaltschaft, sämtliche Anklagepunkte aufzuheben, wird stattgegeben. Mr. Carrington, ich gebe selten persönliche Kommentare ab, auf der anderen Seite habe ich selten etwas Vergleichbares erlebt. Es tut mir furchtbar leid, dass Sie ein Opfer dieser Tragödie geworden sind. Sie werden sofort freigelassen werden.«

    Während sich der gesamte Gerichtssaal Beifall klatschend erhob, rannte ich auf Peter zu und schlang meine Arme um ihn. Ich war zu gerührt, um etwas zu sagen; er tat es für mich: »Es ist vorbei, mein Engel, es ist vorbei«, sagte er. »Komm, lass uns nach Hause gehen.«

EPILOG
Ein Jahr später
    Es ist jetzt ein Jahr her, dass Peter im Gerichtssaal stand und hörte, wie die Staatsanwältin beantragte, alle Anklagen gegen ihn fallen zu lassen. Für die Menschen, die dafür verantwortlich waren, dass Peter durch diese Hölle gehen musste, hat sich das Räderwerk der Justiz weiterbewegt.
    Richard Walker bekannte sich schuldig für die Morde an Susan Althorp, meinem Vater, Grace Carrington und Alexandra Lloyd. Er wurde sowohl in New Jersey als auch in New York zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat mir versichert, dass er nie mehr freikommen wird.
    Vince Slater übergab Peters Smokinghemd der Staatsanwaltschaft. Dort wurde festgestellt, dass sich der Blutfleck, der sich darauf befand, vereinbaren ließ mit Richards Darstellung, was sich in der Nacht der Dinnerparty abgespielt hatte. Richard sagte aus, er habe Susan versprochen, sich um halb zwei mit ihr vor dem Haus zu treffen. Er sollte so spät kommen, weil sie sicher sein wollte, dass ihr Vater schlief. Als sie sich zur verabredeten Zeit getroffen hatten, habe sie ihm beteuert, sie wolle von den Drogen wegkommen, und es sei das letzte Mal, dass sie Geld von ihm fordere. Doch er
habe ihr nicht geglaubt. Er habe Angst gehabt, dass sie seinen Betrug mit den Bildern verraten würde, und deshalb beschlossen, sie zu töten. Um sie vom Schreien abzuhalten, habe er ihr mit der Faust auf den Mund geschlagen, sodass sie geblutet
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