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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis
Autoren: Mary Higgins Clark
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Million Dollar pro Jahr leben. Mit deinen elenden Wetten und deinen beschissenen Investitionen hast du mich restlos in die Pleite getrieben, Richard, und das weißt du ganz genau! Unendliche Qualen musste ich deinetwegen ertragen, und jetzt wagst du es auch noch, mich zu beleidigen! Geh mir aus den Augen, Richard, verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen!«
    Ihr wutentbranntes Gesicht fiel in sich zusammen, als ihr Sohn rasch auf sie zutrat. »He, nicht doch, ist ja gut«, sagte er besänftigend. »Du weißt doch: du und ich gegen den Rest der Welt – diese ganzen verdammten Carringtons eingeschlossen. Stimmt’s, Mommy?« Und dann in sanft bettelndem Ton: »Komm schon, Momma-mia, wir wollen uns wieder vertragen, ja?«
    »Oh Richard«, sagte Elaine mit einem tiefen Seufzen. »Du erinnerst mich immer an deinen Vater. Knips den Charme an, vertragen wir uns wieder. So hat er es auch immer gemacht.«
    »Du warst verrückt nach meinem Vater. Das weiß ich noch.«
    »Ja«, sagte Elaine ruhig. »Aber selbst wenn man verrückt
nach jemandem ist, kann man an den Punkt kommen, an dem es einem endgültig reicht. Merk dir das, Richard. Und lass deinen zweiten Wodka stehen. Du kannst einen im Herrenhaus trinken. Es wird Zeit, dass wir gehen. Wir sollen um sieben da sein.«

74
    VINCENT SLATER WAR der Erste, der zum Abendessen eintraf. Wie gewöhnlich parkte er hinter dem Herrenhaus, nahm sein Schlüsselbund aus der Tasche und wollte das Haus durch die Glastür betreten, die zu seinem Büro führte. Der Schlüssel passte nicht – das Schloss war ausgewechselt worden.
    Verflucht noch mal, dieses verdammte Biest, dachte er. Kay Lansing, die Tochter des Landschaftsgärtners – jetzt sorgt sie schon dafür, dass ich aus Peter Carringtons Haus ausgesperrt werde, ausgerechnet ich, derjenige, der Peter immer beschützt hat, schon als er noch ein Junge war. Und der ihn immer noch beschützt, dachte Slater grimmig. Wenn sie wüsste!
    Hätte ich ihr das Hemd gegeben, hätte sie es diesem Detektiv gezeigt, und dann wäre die Sache gelaufen gewesen. Sie tut immer so, als ob sie Peter weiß Gott wie liebt, aber so wie es im Moment aussieht, wird er bis in alle Ewigkeit in einer Gefängniszelle schmoren, während sie sich ein schönes Leben mithilfe des Carrington-Vermögens macht.
    Vielleicht. Vielleicht wird es aber auch ganz anders kommen, dachte er.
    Slater eilte um das Herrenhaus herum, während seine Wut mit jedem Schritt anschwoll. Er nickte dem Wachmann knapp zu und ging zur Haustür. Zum ersten Mal seit fast dreißig Jahren drückte er den Klingelknopf und wartete, bis man ihn einließ.

75
    »ES WAR SLATER«, meldete Barr seiner Frau, als er die Küche betrat. »Der ist natürlich mal wieder überpünktlich. Die Uhr hat noch nicht sieben geschlagen, da steht er schon auf der Matte und klingelt.«
    »Warum hast du so eine Wut auf ihn? Er war doch immer nett zu dir.« Jane Barr schob gerade Käseküchlein in den Backofen. Sie schloss die Ofentür und wandte sich zu ihrem Mann um. »Du musst dein Verhalten ändern, Gary, auch wenn es vielleicht dafür schon zu spät ist. Ich merke doch, dass Mrs. Carrington sich nicht wohl fühlt, wenn du in der Nähe bist. Deshalb hat sie uns auch an den meisten Abenden nach Hause geschickt und wollte nicht, dass wir das Essen servieren.«
    »Sie war diejenige, die mich an Slater verwiesen hat, als der mich für nichts und wieder nichts nach New York hat fahren lassen. Sie wusste, dass er das Haus durchsuchen wollte. Sie hat dir sogar aufgetragen, die Anrufe entgegenzunehmen, damit du nicht aus irgendeinem Grund kurz hinüber ins Haus gehst.« Zu spät merkte Gary Barr, dass er sich verraten hatte. Jane wusste weder etwas von Peter Carringtons Smokinghemd, noch hatte sie bemerkt, dass das Haus durchsucht worden war.
    »Wovon redest du?«, fragte Jane. »Wer hat was durchsucht? Warum?«

    Die Hausklingel ertönte erneut. Das ist die Rettung, dachte Gary Barr und verschwand schnell aus der Küche, um zu öffnen. Diesmal waren es Elaine Carrington und ihr Sohn Richard.
    »Guten Abend, Mrs. Carrington, Mr. Walker.«
    Elaine ignorierte ihn und rauschte an ihm vorbei in die Eingangshalle.
    Walker blieb stehen und sagte: »Ich rate Ihnen in Ihrem eigenen Interesse, das zurückzugeben, was Sie aus dem Haus meiner Mutter gestohlen haben. Ich weiß mehr über Sie, als Sie vermuten, und ich werde mich nicht scheuen, es gegen Sie zu verwenden.«

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    BARBARA KRAUSE UND Tom Moran hielten sich immer noch in
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