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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER
Autoren: Susan Wiggs
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Rosas Freunden, die miterlebt hatten, was für ein Häufchen Elend sie nach der Trennung von Alex gewesen war, empfand sich auch Vince als Rosas Beschützer.
    „Alles in Ordnung mit dir?“, erkundigte sich Shelly.
    „Mir geht es gut. Das kannst du jedem ausrichten, der sich diesbezüglich Sorgen macht.“
    „Also allen“, bemerkte Shelly trocken.
    „Um Himmels willen, wir haben uns vor Jahren getrennt“, erklärte Rosa. „Mittlerweile bin ich schon ein großes Mädchen. Ich komme damit klar, wenn ein Exfreund auftaucht.“
    „Dann ist es ja gut“, sagte Shelly, „denn er hat gerade Champagner bestellt.“
    Aus dem Augenwinkel sah Rosa, wie der Sommelier eine Flasche jener Marke entkorkte, deren Preis auf der Karte mit 300 Dollar angegeben war. Die Frau am Tisch, die schon vorhin mit Alex geflirtet hatte, lehnte sich wieder an ihn und kicherte, als er den Champagner kostete und Felix dann zustimmend zunickte. Es wurde eingeschenkt, und alle sechs hoben die Gläser, um miteinander anzustoßen.
    Rosa wandte sich ab, um sich von einem Paar zu verabschieden, das sich gerade zum Gehen aufmachte. „Ich hoffe, Sie hatten einen schönen Abend“, sagte sie.
    „Oh ja, den hatten wir durchaus“, versicherte ihr die Dame. „Ich habe von diesem Lokal in der ‚New York Times‘ gelesen, wo es als Ausflugs-Tipp empfohlen wurde, und wollte schon seit Langem einmal herkommen. Es ist noch schöner, als ich gehofft hatte.“
    „Vielen Dank.“ Rosa segnete in Gedanken die „Times“. Die Reiseredakteure und Restaurantkritiker waren in der Regel eine überkritische Spezies, doch Rosas Küche hatte sich vor ihrem gestrengen Auge immer und immer wieder bewähren können.
    „Dann sind Sie vielleicht Celesta?“, fragte die Dame, während sie sich ein leichtes Baumwolltuch um die Schultern legte.
    „Nein“, antwortete Rosa. Es gab ihr einen kleinen Stich ins Herz, als sie auf das beleuchtete Porträt zeigte, das neben zahlreichen Preisurkunden an der Wand hing. Celesta blickte aus ihrem Goldrahmen wohlwollend auf sie herab. „Celesta war meine Mutter.“
    Die Dame lächelte Rosa herzlich zu. „Es ist ein wunderbares Lokal. Wir kommen bestimmt wieder.“
    „Das würde uns außerordentlich freuen.“
    Als Rosa die Gäste verabschiedet hatte, musste sie sich sehr zusammenreißen, um Alex Montgomery nicht weiter heimlich zu beobachten. Dass er sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte, wusste sie. Sie spürte seinen Blick fast körperlich.
    Alex und sie hatten sich vor vielen Jahren getrennt, und der Abschied hätte für immer sein sollen. Sie fragte sich, was er sich bloß dabei dachte, hier aus heiterem Himmel aufzutauchen.
    „Darf ich um diesen Tanz bitten?“ Jason Aspoll streckte Rosa seine Hand entgegen.
    Sie lächelte ihn an. Es war bekannt, dass Rosa an den meisten Abenden zu fortgeschrittener Stunde gerne ein Tänzchen wagte. Es diente gleichzeitig dem Image des „Celesta’s“. Zeige den Gästen, dass du die Stimmung in deinem Lokal genauso genießt wie sie. Außerdem war Rosa wirklich eine begeisterte Tänzerin.
    Und sie ging nicht gern nach Hause. An ihrer Wohnung war nichts Negatives, außer dass darin einfach nicht genug … gelebt wurde.
    Die Band spielte „La Danza“. „Sehr gern“, sagte sie zu Jason und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Dann wiegten sie sich zur Musik und schmunzelten einander dabei an.
    „Du hast es also endlich gewagt, du Feigling.“
    „Ohne dich hätte ich es nie geschafft.“
    „Ich weiß“, sagte sie leichthin. Dann tätschelte sie seinen Arm. „Nein, im Ernst, Jason, es war mir eine große Ehre, dass du mich um Hilfe gebeten hast. Es hat Spaß gemacht.“
    „Tja, ich habe allerhöchsten Respekt vor dir. Du hast alles bis ins kleinste Detail perfekt organisiert. Lindas Lieblingsessen war die Spezialität des Tages, die Band hat ihre Lieblingslieder gespielt … Sogar der Blumenschmuck auf allen Tischen war gezielt ausgewählt … Ich wusste nicht, dass sie Maiglöckchen so gerne mag.“
    „In Zukunft ist es dein Job zu wissen, was sie am liebsten mag.“ Rosa war es immer schon ein Rätsel gewesen, wie wenig aufmerksam manche Menschen waren. Sie hatte einmal fünf Monate lang eine Beziehung mit einem Piloten gehabt, der sich nie gemerkt hatte, wie sie ihren Kaffee trank. Wenn sie es sich recht überlegte, hatte sich noch nie ein Mann in diesen Dingen um sie bemüht, außer …
    „Na, wie trinkt Linda ihren Kaffee?“, fragte sie Jason
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