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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER
Autoren: Susan Wiggs
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Hintereingang ins Freie trat, wünschte sie, sie hätte am Nachmittag daran gedacht, einen Pullover mitzunehmen. Untertags war es heiß gewesen, doch nun fröstelte sie in der kalten Nachtluft.
    Das Geröll, das letzte Woche nach dem Sturm hinter dem Lokal gelegen hatte, war mittlerweile beseitigt worden, doch am Ende des Parkplatzes lagen immer noch einige umgeknickte Bäume und abgebrochene Äste. Während des Unwetters waren sie stundenlang ohne Strom gewesen, doch die Kameras auf dem Parkplatz hatten alles ohne auch nur einen Kratzer überstanden.
    Ihr Absätze klapperten auf dem Asphalt, als sie zu ihrem roten Alfa Romeo Spider mit seiner – zugegeben – ziemlich teuren Stereoanlage ging. Sie hatte gerade die Fahrertür mit der Fernbedienung geöffnet, als sie plötzlich einen Schatten vor sich sah.
    Sie blieb stehen. Es war Alex. Seltsamerweise überraschte es sie nicht, ihn hier im schwachen Licht der Laternen stehen zu sehen. „Bist du jetzt mein Stalker oder was?“
    „Fühlst du dich denn verfolgt?“
    „Äh, ja, das tue ich generell, wenn ein Mann mir mitten in der Nacht auf einem Parkplatz auflauert. Es macht mir Angst.“
    „Kann ich mir vorstellen.“
    „Du solltest einmal hören, was meine Leute im ‚Celesta’s‘ über dich sagen.“
    „Was denn?“
    „Oh, Diverses. Idiot, bescheuerter Typ und so weiter. Zwei Männer haben mir angeboten, dir die Kniescheiben zu zertrümmern. Dein Trinkgeld hat ihnen allerdings gefallen.“
    Wieder sah er sie mit diesem schiefen Lächeln an, bei dem ihr früher immer das Herz stehen geblieben war. „Schön zu hören, dass du so hochqualifizierte Mitarbeiter um dich hast.“
    Sie hob die Hand und winkte in die Überwachungskamera, die an einem der Laternenpfähle angebracht war.
    „Was tust du da?“
    „Ich versuche, meinen hochqualifizierten Mitarbeitern zu verstehen zu geben, dass ich keine Hilfe benötige.“ Es war spät. Sie hatte keine Energie, diese sinnlose Unterhaltung länger weiterzuführen, und wollte nur nach Hause. Außerdem war es furchtbar anstrengend, so zu tun, als sei ihr seine Gegenwart egal. „Was machst du hier, Alex?“
    Er zeigte ihr sein Handy. „Ich habe ein Taxi gerufen. Ist der Taxiservice hier in der Gegend immer noch so lausig, wie er es früher war?“
    „Ein Taxi? Per Anhalter wärst du besser dran.“
    „Das ist angeblich so gefährlich. Außerdem weiß ich, dass du keinen deiner Gäste gern solchen Gefahren ausgesetzt sehen würdest.“
    „Wo sind eigentlich deine Freunde?“
    „Zurück nach Newport gefahren.“
    „Und wo willst du hin?“
    „Zum Haus in der Ocean Road.“
    Seit zwölf Jahren war keiner seiner Verwandten mehr dort gewesen. Es stand da wie ein Geisterhaus, wie eine vergessene, leere Muschel einsam an der Küste. Rosa fragte sich, warum es Alex nach so langer Zeit wohl hierher verschlagen haben mochte.
    Es fröstelte sie. Er legte ihr seine Jacke um die Schultern, doch sie schob sie weg. „Ich brauche keine …“
    „Nimm sie einfach.“
    Sie bemühte sich, die Wärme seines Körpers zu ignorieren, die sie im Futter der Jacke spürte. „Deine Freunde haben dich nicht mit dem Auto zum Haus gebracht?“
    „Das wollte ich nicht. Ich habe auf dich gewartet, Rosa …“
    „Warum? Soll ich dich etwa heimbringen?“, fragte sie einigermaßen fassungslos.
    „Danke, das Angebot nehme ich gerne an.“ Er marschierte schnurstracks zum Alfa Spider.
    Rosa blieb im Licht der Laterne stehen und überlegte, was sie nun tun sollte. Am liebsten hätte sie ihn einfach hier stehen gelassen, aber das wäre natürlich ziemlich kindisch gewesen. Sie könnte jemanden vom Restaurant bitten, ihn nach Hause zu bringen – doch ihre Mitarbeiter waren Alex nicht gerade freundlich gesonnen. Außerdem war sie neugierig.
    Also sagte sie nichts und ließ ihn einsteigen. Dann winkte sie noch einmal in die Überwachungskamera und fuhr los.
    „Danke, Rosa“, sagte er.
    Als hätte er ihr eine andere Wahl gelassen. Sie fuhr schnell – schneller, als es hier erlaubt war, doch es war ihr egal. Um diese Zeit war weit und breit keine Menschenseele mehr unterwegs, nicht einmal Beutelratten oder Wild, und die Männer vom Sheriff Department kontrollierten hier nur selten. Außerdem musste sie sich aufgrund ihrer guten Beziehung zu Sean Costello, dem Sheriff von South County, keine allzu großen Sorgen machen, einen Strafzettel aufgebrummt zu bekommen.
    Die Straße war zur Küste hin von Wildrosen gesäumt, deren Hecken bis zu den
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