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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER
Autoren: Susan Wiggs
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an. „Mein Verlobter. Himmel, das klingt einfach wundervoll.“
    Rosa schob die beiden sanft auf die Tanzfläche. Während Jason seinen Arm um Linda legte, suchte er über ihre Schulter Rosas Blick und flüsterte ihr ein leises Danke zu. Sie winkte ihm zu und tupfte sich noch einmal ein paar Tränen der Rührung weg. Nun musste sie aber schleunigst wieder an die Arbeit.
    Versonnen vor sich hin lächelnd, ging sie durch die Schwingtür in die Küche, wo statt der vornehm gedämpften Atmosphäre des Speisesaals geschäftiges Treiben herrschte. In grellem Licht und umgeben von den Flammen der Gasherde, arbeitete eine Gruppe Vorköche Seite an Seite mit den Chefs de partie und den Sous-Chefs, die zwischen den Arbeitsflächen aus rostfreiem Stahl hin und her sausten. Kellner traten ungeduldig wartend von einem Bein auf das andere und überprüften die Gerichte, bevor sie damit durch die schalldichten Türen, die den Speisesaal vor dem lauten Geschrei der Köche und dem Klappern von Töpfen und Geschirr bewahrten, wieder nach draußen eilten.
    Die hektische Atmosphäre in der Küche war spürbar aufgeheizt von Testosteron, doch Rosa wusste sich unter all den Männern, die in ihren Schürzen und mit ihren großen Messern zwischen den riesigen Kesseln mit kochendem Wasser ihr perfekt einstudiertes, allabendliches Ballett aufführten, durchaus zu behaupten. Aus einem Schlauch zischte Wasser in das Spülbecken, und unter dem großen Grill loderten Flammen von genau 550 Grad.
    „Moment mal“, sagte sie, als einer der Vorköche mit einem Teller an ihr vorbeiging, auf dem ein Steak lag, das ausgiebig mit Pfefferkörnern dekoriert war.
    „Was ist?“ Der Koch, ein Neuer aus Newport, blieb stehen.
    „Bei uns werden die Steaks nicht garniert.“
    „Wie bitte?“
    „Das ist Fleisch von allerhöchster Qualität, unser Markenzeichen. Es muss ohne Garnierung serviert werden.“
    „Ich werde es mir merken“, murmelte er und stellte den Teller auf die Theke, wo ihn einer der Kellner abholen würde.
    Sie pflanzte sich vor ihm auf. „Nein, das Steak muss noch einmal angerichtet werden. Ohne Pfeffer.“
    „Aber …“
    Rosa sah ihn scharf an. Jetzt nur nicht nachgeben, ermahnte sie sich. Nicht blinzeln.
    „Wie Sie meinen …“ Leise fluchend ging er zurück an seinen Arbeitstisch.
    „Und? Wie ist der Antrag gelaufen?“, erkundigte sich Lorenzo „Butch“ Buchello, für dessen italienische Küche sogar Gäste aus New York und Boston hierherkamen.
    „Es ist vollbracht.“ Rosa schmunzelte und nahm ein gezacktes Messer aus dem Messerblock an der Wand. „Mit allem Drum und Dran. Er hat sich sogar hingekniet.“
    Weder sie noch Butch hörten auf zu arbeiten, während sie sich unterhielten. Er kümmerte sich um die Desserts, und Rosa arrangierte frisches italienisches Weißbrot in einem Körbchen.
    „Schön für die beiden“, sagte Butch.
    „Sie sind wirklich bis über beide Ohren verliebt“, fuhr Rosa fort. „Es war unglaublich rührend, ihnen zuzusehen.“
    „Gegen Romantik scheint eben kein Kraut gewachsen zu sein.“ Butch verzierte den Teller, auf dem die Profiteroles geschmackvoll angerichtet waren, mit Schokoladencreme aus einer Spritztüte.
    „Oh doch, dagegen gibt es ein Rezept“, warf Shelly Warren ein, die hinter ihnen vorbeihuschte, um ihre Bestellung abzuholen.
    „Es heißt Ehe“, ergänzte Rosa.
    Shelly lachte. Sie war seit zehn Jahren verheiratet und behauptete, ihr Job als Kellnerin sei eine Flucht vor den endlosen Abenden vor dem Fernseher, wo ständig Golf geguckt würde.
    „Hey, du kannst erst mitreden, wenn du es selber ausprobiert hast“, protestierte Butch. „Und da wir gerade beim Thema sind – was ist eigentlich mit diesem Kerl, mit dem du dich öfter getroffen hast? Wie hieß er noch mal? Dean?“
    „Tja, der wollte tatsächlich heiraten“, antwortete sie.
    Butchs Augen leuchteten auf. „Hey! Na, wer sagt’s denn!“
    „Aber nicht mich.“
    Er wurde sofort ernst. „Tut mir leid, das wusste ich nicht.“
    „Schon okay. Er ist nur einer aus einer relativ beachtlichen Anzahl von Verehrern, die mir letztlich keinen Antrag gemacht haben.“
    „Langsam glaube ich, da steckt Methode dahinter.“ Butch nahm einen Schneebesen und begann, Vanille-Sahne-Sauce und Marsala-Wein in einer Schüssel schaumig zu schlagen. Jemand hatte seine berühmte Zabaglione bestellt. „Erst läufst du ihnen davon, und dann sagst du, sie wollten dich nicht heiraten.“
    Rosa legte das letzte Stück Brot in das
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