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und ein schlimmer Verdacht

und ein schlimmer Verdacht

Titel: und ein schlimmer Verdacht
Autoren: Enid Blyton
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bestohlen worden sind«, erklärte Anne. »Und dass mein Bruder Richard beschuldigt wird, der Täter zu sein. Er hat Stubenarrest und an der Pforte haben sie uns abgewimmelt.«

    Â»Wieso habt ihr mir denn nicht gleich davon erzählt?«, fragte Tante Doro, weniger entrüstet als erstaunt.
    Â»Wir wollten einfach nicht, dass du dir noch mehr Sorgen machen musst. Aber du hast Recht, wir hätten es dir gleich sagen sollen«, antwortete Georg. »Die Sache ist die. Alles fing damit an, dass in der vorigen Woche einem Jungen ein Füller gestohlen wurde. Es war ein wertvolles Erbstück mit Goldfeder.«
    Tante Doro schüttelte den Kopf. »Wie ärgerlich. Aber vielleicht ist das auch nicht unbedingt das richtige Schreibwerkzeug fürs Schullandheim.«
    Â»Wie dem auch sei«, fuhr Georg fort. »Es ereigneten sich weitere Diebstähle. Ein Junge vermisste bald darauf seine neue Taschenlampe, ein weiterer seinen Aquarellkasten, ein dritter seine Lupe. Bis dahin hatte die Heimleitung die Sache noch damit abgetan, die Schüler hätten die Dinge womöglich selbst verlegt und wären in eine Art Hysterie verfallen.«
    Tante Doro nickte. »So etwas gibt es in der Tat. Einer vermisst was, und plötzlich sind alle auf der Suche nach irgendwas, was sie selbst irgendwohin gesteckt haben und nicht wieder finden.«

    Georg schnippte mit den Fingern. »Aber nun kommt es. Als dann nämlich sogar einem der Schüler die Geldbörse entwendet wurde, fühlte sich der Heimleiter genötigt, etwas zu unternehmen, zumal ihm die anderen Gäste langsam auf die Pelle rückten.« Georg machte ein ernstes Gesicht. »Und nun ratet, was geschehen ist.« Aber ohne eine Antwort abzuwarten, erzählte sie selbst weiter. »Alle Schüler mussten im Speisesaal zusammenkommen, während sich die Jahrgangssprecher zusammen mit den Schülersprechern daran machten, die Zimmer aller Schüler zu durchsuchen.«
    Erstaunt zog Tante Doro die Augenbrauen hoch. »Durften sie das denn so einfach?«
    Georg zuckte die Schultern. »Getan haben sie es auf jeden Fall. Und das Schlimme ist, dass sie das gesamte Diebesgut unter Richards Sachen gefunden haben. Sogar die Geldbörse - versteckt im Kleiderschrank und unter dem Bett -, während Richard nichts ahnend im Speisesaal saß.«
    Â»Wie kann das sein?«, fragte Tante Doro erschrocken.
    Â»Richard und Julius haben keinen blassen Schimmer, wie die Sachen dorthin gelangt sein könnten«,
rief Anne. »Allerdings ist es auch nicht üblich, die Zimmer abzuschließen. Nur die Wertsachen schlie ßen sie immer in eine Lade vom Schreibtisch oder der Kommode.«
    Georg schlug mit der Faust auf den Tisch, dass das Geschirr klapperte. »Für mich ist die Sache sonnenklar. Da will einer Richard was anhängen. Die Frage ist, wer und warum.«
    Anne nickte eifrig. »Richard hat es doch nicht nötig zu stehlen. Das würde er niemals tun!«
    Ohne die Mädchen zu fragen, gab Tante Doro ihnen jeder noch ein Stück Pastete und füllte die Gläser auf. »Also, wenn ich euch irgendwie helfen kann, dann sagt mir bitte Bescheid. Wenn ich eins nicht ausstehen kann, dann ist es, wenn Menschen ungerecht behandelt werden. Vielleicht sollte ich mal mit dem Leiter des Schullandheims reden?«
    Georg überlegte einen Moment. »Ich denke, wir schauen erst einmal, was wir selbst herausfinden. Mit dem Schullandheimleiter kannst du immer noch reden. Möglicherweise ist es besser, wenn niemand davon Wind bekommt, dass wir uns umsehen.«
    Â»Gut, dass du die Verkleidung von diesem Liefergehilfen
noch hast«, sagte Anne und holte tief Luft. Eigentlich war sie satt, aber sie wollte nicht unhöflich sein und aß tapfer weiter. »Braucht er die Sachen gar nicht mehr?«
    Georg schüttelte verschmitzt den Kopf. »Dieser Peter hat zwei Garnituren. Wenn ich die Sachen nicht mehr brauche, kriegt er sie zurück.«
    Anne seufzte. »Armer Richard. Keiner glaubt ihm und nun hockt er auf dem Zimmer und hat Stubenarrest. So eine Gemeinheit!«
    Â»Na, na«, wandte Tante Doro ein.
    Â»Nimmst du den Heimleiter jetzt etwa auch noch in Schutz?«, rief Anne empört.
    Â»Nein, nein«, antwortete die Tante lachend. Sie legte die Gabel auf den Tellerrand und faltete die Hände. »Aber du musst auch den Heimleiter verstehen. Für ihn ist Richard ein Schüler wie jeder andere. Wenn ein
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