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und ein schlimmer Verdacht

und ein schlimmer Verdacht

Titel: und ein schlimmer Verdacht
Autoren: Enid Blyton
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schnappen und wollte gerade den Weg zum Treppenhaus einschlagen, als sich ihm jemand in den Weg stellte und ihn mit der Taschenlampe blendete.
    Â»Aha, sieh mal einer an«, hörte er eine wohlbekannte Stimme. Sie gehörte David, dem Schülersprecher. »Der liebe Julius. Jetzt wo er Stubenarrest hat, schickt dein Bruder wohl dich auf Raubzug aus, wie?«
    Julius war wie vor den Kopf gestoßen. »Ich… Nein … Ich …«
    David packte ihn am Arm. »Schon gut, mein Lieber. Du kommst jetzt mit mir.«

    Ohne Widerstand ließ Julius sich von dem älteren Schüler mitziehen. Er verstand die Welt nicht mehr.

Zwei Mäuse in der Falle
    Â»Hör endlich auf, mich zum Narren zu halten und mir solch einen Humbug aufzutischen, Junge!«, brüllte Herr Krüger und schlug mit der Faust auf den Tisch. Er war genervt, weil er seinen Schlaf hatte unterbrechen müssen. David hatte den Lehrer, der in dieser Nacht Bereitschaft hatte, geweckt, um ihm den vermeintlichen Täter zu präsentieren, den er angeblich auf frischer Tat ertappt hatte. Nun saß ihm Julius im Verhör gegenüber, und der Lehrer machte keinen Hehl daraus, dass er Julius persönlich für die Unterbrechung seiner wohlverdienten Nachtruhe verantwortlich machte.
    David blieb im Hintergrund. Mit verschränkten Armen stand er neben der Tür.
    Herr Krüger hielt Julius den Zeigefinger unter die Nase. »Du kannst mir viel erzählen von irgendwelchen Geräuschen auf dem Flur und Schatten auf dem Hinterhof. Außer unserer Nachtwache hat hier niemand nachts durch das Schullandheim zu schleichen.«
    Julius ließ den Kopf hängen. Es hatte wohl wenig
Sinn, diesem Begleitlehrer noch einmal zu erzählen, was sich in der Nacht zugetragen hatte und warum er nachts im Gebäude unterwegs gewesen war. Er hatte es beim ersten Mal nicht geglaubt und er würde es auch beim zweiten Mal nicht glauben.
    Â»Aber ich bin kein Dieb!«, protestierte Julius.
    Der Lehrer lachte spöttisch. »Ja, ja, genauso wenig wie dein Bruder, ich weiß.«
    Â»Das Auto war wirklich da!«, startete Julius einen letzten Versuch, den Begleitlehrer von seiner Version der Geschichte zu überzeugen. »Ohne Licht ist es gefahren.«
    Herr Krüger legte Julius die Hand auf die Schulter und blickte ihn mitleidig an. »Mein lieber Julius, ich fürchte, du liest zu viele Krimis. Deine Fantasie geht mit dir durch. Merkst du denn nicht, dass du dich mit diesen Geschichten, die du mir hier auftischst, nur noch weiter hineinreitest? Weißt du was? Eine Nacht im Abstellraum wird dir deine Flausen schon austreiben. Morgen früh darf sich dann dein Klassenlehrer mit dir befassen.«
    Julius war empört. Aber ich hab doch gar nichts getan! Warum lassen Sie mich nicht zurück zu meinem Bruder?«, rief er aufgeregt.

    Â»Damit ihr gemeinsam noch mehr Dummheiten aushecken könnt? Nein, nein.« Herr Krüger nickte David zu. »Bitte seien Sie so gut und bringen den jungen Mann hier in den Abstellraum, damit er sich den Rest der Nacht ein paar Gedanken machen kann.«
    Julius seufzte. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, Widerstand zu leisten. Das würde alles nur noch schlimmer machen. Außerdem gab es Schrecklicheres als den Abstellraum. Wie er bei ihrer Ankunft im Schullandheim gesehen hatte, hatte der schmale Raum sogar ein Fenster, und es gab ein Notbett. Morgen würde er mit dem Heimleiter sprechen können, der ein vernünftiger Mann war. Er würde ihm sicher glauben.
    Â»Kannst du bitte meinen Bruder benachrichtigen?«, sagte Julius zu David. »Er wird sich wundern, wo ich bleibe.«
    David grinste und klimperte mit dem Schlüsselbund. »Dein Brüderchen wird sich schon denken, was passiert ist. Schließlich steckt ihr doch beide unter einer Decke.« Damit schob er Julius in den Abstellraum und sperrte hinter ihm die Tür zu.
    Wütend trat Julius von innen gegen die geschlossene
Tür. »Dein blödes Lachen wird dir noch im Hals stecken bleiben!«, zischte er.
    Die ganze Situation kam ihm reichlich merkwürdig vor. Das durfte alles nicht wahr sein! Hatte sich denn die ganze Welt gegen ihn und Richard verschworen?
    Plötzlich hielt Julius inne, denn ein Bild trat ihm in aller Deutlichkeit vor Augen: David, wie er mit dem Schlüssel klimperte. Manches lief zu glatt. Wie kam es, dass der Kerl den Schlüssel zum Abstellraum schon parat gehabt
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