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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen
Autoren: Usch Luhn
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Hunger und Durst.“ Sie geht entschlossen los.
    Habe ich schon gesagt, dass meine Mama die Beste auf der ganzen Welt ist? Sie spricht mir gerade echt aus der Seele.

Eine gute Stunde später bin ich froh, dass unser gemeinsames Frühstück vorbei ist und dass ich mich mit den restlichen Pfannkuchen in Kassias Dachzimmer verziehen kann.
    Und zwar ohne Jonas! Der verbringt nämlich mit seinem Vater und seinem Bruder Lukas den restlichen Ferientag in einem Vergnügungspark. Das gehört zu dem neuen Vater-Sohn-Programm, das sich Sebastian Pfeffer selbst verordnet hat.
    Normalerweise wäre ich riesig gerne dabei gewesen. Die neue Geisterbahn, durch die man auf einer Art Luftmatratze hindurchdüsen kann, soll super-shocking sein. Aber heute hat mich Jonas echt genervt.
    Als der erste Pfannkuchen in Butter brutzelte, ist meine Schwester Kassia mit überall Spinnweben im Haar aufgetaucht. Vermutlich hat sie wieder an ihrem Weltraum-Teleskop herumgeschraubt und das steht nun mal zwischen den Holzbalken auf dem Dachboden. Sie kann sich tagelang nur mit so einem Kram beschäftigen.
    Das Einzige, was ihr wichtiger ist als ihre Milchstraßen-Forschung, ist irdische Nahrungsaufnahme. Der winzigste Essenduft lockt sie aus dem hintersten Winkel hervor und dann macht sie sich gnadenlos über alles her, was sie auf ihre Gabel gestapelt kriegt. Am besten man baut eine Schutzmauer um seinen eigenen Teller auf, damit sie einem nicht ständig die Leckerbissen klaut.
    Aber selbst Kassia ist aufgefallen, dass Jonas gar nicht dazu kam, seine übliche Menge Pfannkuchen in sich hineinzuschaufeln. So sehr war er damit beschäftigt, sich mit Paula zu unterhalten.
    Schließlich wollte Jonas sogar wissen, ob Paula schon mal bei der Queen zum Tee gewesen ist.
    Wenn ich ihn nicht schon eine ganze Weile kennen würde, hätte ich spätestens dann geglaubt, der Junge hat einen Dachschaden.
    Paula fand das jedoch eher witzig und prustete einen ganzen Mund voll Zimtzucker über unsere Teller. Darauf plumpste Daisy wie ein Mehlsack auf den Küchentisch und leckte gierig den Zucker auf.
    Bis auf eine alte Schüssel ging zum Glück nichts zu Bruch, aber unsere Mutter hätte uns wahrscheinlich einen ewig langen Vortrag über ungezogene Hunde gehalten, wenn nicht ein vollkommen aufgelöster Mann mit seinem süßen Albino-Meerschweinchen Sturm geklingelt hätte. Das Tier war vom Balkon gefallen und hatte sich wahrscheinlich den Hinterlauf verstaucht oder sogar gebrochen. Sein Besitzer hatte vor Aufregung schrecklichen Schluckauf.
    Unsere Mutter unterbrach ihren Vortrag mitten im Satz und stürmte in die Praxis, während Jule dem Mann ein Zuckerstückchen gegen den Schluckauf gab.
    Ich war total erleichtert. Mama kann manchmal von einer Sekunde auf die andere furchtbar nervig werden. Besonders wenn es um Hunde-Erziehung geht.
    Nachdem Paula und ich das Küchenchaos einigermaßen beseitigt hatten, lud uns Kassia gnädigerweise in ihr Dachzimmer ein. Vermutlich weil ich sie mit meiner Hunde-Alien-Geschichte neugierig gemacht hatte und nicht aus tiefer schwesterlicher Liebe.
    Wir machen es uns also in ihrer tollen Kammer bequem. Es regnet immer noch wie aus Eimern. Aber direkt unter dem Dach klingt es ziemlich gemütlich, wenn die Regentropfen wie ein Trommelfeuer auf die Schindeln prasseln.
    „Auf den ersten Blick ist nichts zu erkennen. Pupillengröße vollkommen normal.“ Kassia schaut Daisy mit einer Lupe in die Augen und schüttelt ratlos den Kopf.
    Damit Daisy stillhält, habe ich aus der Tierarztpraxis unserer Mutter eine Tüte Hundekekse gemopst. Die kaut der Dalmatiner voller Begeisterung und lässt Kassias Alien-Test gutmütig über sich ergehen.
    Da Daisy auf Kassias Fragen außer mit einem freudigen Wuffwuff für jeden Hundekeks nicht reagiert, kommt meine Schwester zu keinem endgültigen Ergebnis.
    „Ich glaube nicht, dass Daisy ein Alien ist. Dazu ist sie viel zu süß. Vielleicht ist Daisy ja einfach ein Sprachtalent. Ich habe mal eine Sendung im Fernsehen gesehen, da konnte eine Katze das Wort Mama sagen“, mischt sich Jule ein.
    „Na klar“, kreische ich. „Miaumma!“
    Paula kriegt sich gar nicht mehr ein vor Lachen. Sie miaut lauthals los.
    Selbst Kassia kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
    Wir miauen zu dritt und zwar so echt, dass Daisy wütend zu bellen anfängt. Das hört sich wie ein ganz normaler Hund an, der Katzen am liebsten zum Frühstück verspeist.
    Vielleicht ist das der Grund, warum sich Jules rothaariger Kater
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