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und die Schattenmaenner

und die Schattenmaenner

Titel: und die Schattenmaenner
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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anzusehen. Und genau das werde ich heute tun.« Energisch strich er sich die Haare aus der Stirn und begann, im Telefonbuch zu blättern.
    »Darf man erfahren, was du jetzt vorhast?« Bobs Frage klang vorwurfsvoll.
    »Ich werde doch noch eine Telefonnummer heraussuchen dürfen, ohne euch das vorher anzukündigen?!«
    Peter wackelte mit dem Kopf und meinte, jetzt müsse aber endlich Schluss sein mit dem gereizten Ton. »Wir haben anderes zu tun. Zum Beispiel, herauszufinden, wo die Spinne steckt.«
    »In der alten Fabrik Petrocelli vielleicht«, sagte Bob. »Oder in der Via del Ponte.«
    »Oder ganz woanders«, stöhnte Peter. »Rom hat zig Winkel, in die man sie bringen könnte.«
    »Aber die anderen kennen wir nicht«, fiel Justus ein. Er war erleichtert, dass sie sich wieder wie gewohnt unterhalten konnten. »Wir kennen nur diese beiden. Also müssen wir uns auf sie konzentrieren. Ich schlage vor, dass ihr euch diese beiden Örtlichkeiten noch einmal anseht.«
    »Und du?«
    Justus hatte gefunden, was er suchte. »Ich fahre in die Via Appia. Dort hat Alberto Wohnung und Atelier.«
    Es klopfte. »Herein!« riefen die drei ??? wie aus einem Mund. In der Tür erschien Ignazio. Er strahlte übers ganze Gesicht. »Habe lange Zeit nicht gerrredet mit Maurrrizio«, sagte er. »Habe verrrgessen, wie gerrrne er rrredet, wann merrrkt, errr ist wichtig. Brauchte ihm nix sagen von Entführung. Gut?«
    »Sehr gut«, lobte Justus.
    »Habe ihn zu Hause angerrrufen, bevor errr geht in Bürrro.« Ignazio machte eine Pause und legte die Fingerspitzen aneinander, wie ein Klavierspieler, der sich auf die nächste Sonate konzentriert. »Errr sagt, errr ruft zurrrück. Zehn Minuten später Maurrrizio ruft zurrrück. Sagt mir alles, was Polizei weiß über Alberrrto Berrrgamelli.« Ignazio hob die Augenbrauen.
    »Und was weiß sie?« Justus hielt den Atem an.
    »Nichts.«
    »Nichts?« Der Erste Detektiv konnte seine Enttäuschung kaum verbergen.
    »Nichts. Euer Frrreund hat Weste weiß wie …«, Ignazio suchte nach dem richtigen Wort, »… weiß wie Schwan.«
    »Alberto ist kein Freund von uns.« Peter ging zum Fenster und sah hinaus. Still und friedlich wirkte der kleine Garten hinter der Pension. Aber auch undurchdringlich mit seinen Schlinggewächsen, dem üppigen Blattwerk und den überwucherten Hecken. Zum ersten Mal auf dieser Europareise sehnte Peter sich plötzlich zurück nach Hause, in die vertraute Umgebung von Rocky Beach, wo er jeden Stein kannte. Blitzartig fiel ihm sein Traum ein. An jede Einzelheit konnte er sich erinnern. Der Papst, die Spinne dahinter, der Wagen mit dem behelmten Fahrer … Das Zuschlagen einer Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich um. Ignazio war gegangen.
    »Also, Leute«, hörte er sich sagen, »fangen wir an, die Spinne zu suchen.«
    Auf dem Weg nach draußen hörten die drei ??? das Rasseln des Telefons und sahen Sofia abheben. Die Stimme der Wirtin holte sie vom Ausgang zurück.
    »Signore Shaw! Telefono!«
    Peter machte auf dem Absatz kehrt. Die beiden anderen steckten die Hände in die Taschen und warteten.
    »Tag, Peter. Alexandra.«
    Peter freute sich, ihre Stimme zu hören. »Tag. Schön, dass du dich meldest. Wie geht’s dir?«
    »Gut. Hab aber nicht viel Zeit. Ich wollte fragen, ob es etwas Neues gibt. Wegen des Mädchens.«
    »Leider nein.«
    »Schade.« Alexandra klang aufrichtig besorgt. Dann zögerte sie. »Ich hätte da noch etwas. Ich weiß aber gar nicht, ob ich euch damit überhaupt behelligen soll. Ihr habt ja andere Probleme.«
    »Na los, sag schon.«
    »Also gut. Du weißt doch, ich arbeite im Haushalt von Signora Valentina.«
    »Der berühmten Modeschöpferin.«
    »Genau. Heute Abend gibt es eine Modenschau. Mitten in Rom, unter freiem Himmel. Auf der Spanischen Treppe.«
    Peter ließ die Mundwinkel hängen und war froh, dass Alexandra das nicht sehen konnte. Eine Modenschau! Insgeheim hatte er auf etwas anderes gehofft, ohne zu wissen, worauf.
    »Signora Valentina hat ein paar Eintrittskarten für ihren privaten Bedarf übrig. Sie hat sie mir angeboten. Ich habe zwei Freundinnen gefragt, ob sie Lust haben, mit mir hinzugehen. Aber sie können nicht.«
    »Und jetzt willst du mit uns dorthin?«
    »Klar. Natürlich nur, wenn ihr euch für so etwas interessiert.«
    »Na ja«, erwiderte Peter gedehnt. »Es geht.«
    Die nächsten zwei Minuten redete Alexandra sich in richtige Begeisterung hinein. Diese Modenschau, sagte sie, sei eben mehr als eine bloße Modenschau. Sie
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