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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer
Autoren: Katharina Fischer
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Schritt zurückgetreten. Und dann traute Peter seinen Augen nicht: Justus stürzte sich auf die alte Dame, sprang ihr an den Hals, zerrte an ihren Haaren und trat sogar nach ihr. War sein Freund vollkommen durchgedreht?

Enttarnt!
    Peter sprang vorwärts. Ich muss sofort dazwischengehen, schoss es ihm durch den Kopf. Er bringt sie ja um. Gerade versuchte Justus, der alten Frau den Arm auf den Rücken zu drehen. Als Peter auf wenige Schritte herangekommen war, blieb er überrascht stehen. Erstaunlich gewandt schulterte die alte Dame Justus und warf ihn auf den Boden. Es tat einen dumpfen Schlag. Dann startete Mrs Ferguson in einem Tempo durch, dass selbst Peter als der Sportlichste der drei ??? kaum mitgekommen wäre. Ihr Mantel flatterte im Wind. Schon war sie um die Ecke verschwunden.
    Als Peter bei Justus war, rappelte dieser sich gerade mühsam hoch. »Au, meine Schulter!«
    »Was war denn das, Just? Du hast sie ja fast umgebracht. Und dann das: Hast du dir was gebrochen?«
    Stöhnend rappelte sich Justus hoch. »Ich glaube nicht. Schnell, Peter, wir müssen sofort hinterher! Denn Mrs Ferguson ist gar nicht Mrs Ferguson!«
    »Wie? Ich kapier überhaupt nichts mehr! Wer soll sie denn sonst sein?«
    »Mensch, Peter, ist das so schwer zu verstehen?« Er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter. Gepresst kamen die nächsten Worte aus ihm heraus. »Mrs Ferguson ist nur eine Verkleidung. Du hast doch gesehen, wie sie plötzlich weggerannt ist! Da war nichts mehr zu sehen von einer mitleiderregenden Oma! Wir haben es mit dem Brandstifter zu tun! Mit Dave Rawlings!«
    »Wie kommst du plötzlich darauf?« Peter konnte es nicht glauben.
    »Schau, was zwischen all den Bommeln an ihrem Mantel hing.« Justus öffnete die Hand und sofort erkannte Peter Bobs Freundschaftsband, das er von Lesley bekommen hatte.
    »Ich habe es zufällig bemerkt. Bob muss es als Zeichen für uns an ihren Mantel geheftet haben«, vermutete Justus. »Er wusste, dass wir das Band kennen, wir haben ihn ja oft genug damit geärgert. Ich sage dir: Dave Rawlings hat Bob eingesperrt, wenn ihm nicht sogar etwas Schlimmeres passiert ist. Bob ist in Not!« Er schaute hinüber zum Polizeiauto. Die Polizisten rauchten und hatten die davonsprintende alte Frau nicht bemerkt. Vermutlich hätten sie ohnehin an ihrer Wahrnehmung gezweifelt. »Peter, geh rüber und sag ihnen, dass Franks sofort mit ein paar Leuten zu Mrs Fergusons Wohnung kommen soll. Ich renne schon mal los.«
    Obwohl Justus wie um sein Leben lief und versuchte, den stechenden Schmerz in seiner Schulter zu ignorieren, hatte Peter nach ein paar hundert Metern zu ihm aufgeschlossen. Zusammen bogen sie in die Straße ein, in der die vermeintliche Mrs Ferguson ihre Wohnung hatte. Keuchend erreichten sie das Wohnhaus. Peter warf sich gegen die Haustür, die sofort nachgab. Sie stürmten die Treppen hoch. Als sie im dritten Stock angekommen waren, zeigte Justus auf die aufgebrochene Tür. Er schnappte nach Luft und zog den Schlüssel hervor, den Lesley in der Buchhandlung gefunden hatte. »Passt!«, rief Justus aus. »Rawlings alias Ferguson ist der Brandstifter!«
    Vorsichtig drückte Peter die Tür auf. In der Wohnung war alles still.
    »Bob? Bist du am Leben?« Justus sprang in die Wohnung.
    Gedämpft waren Bobs Hilferufe zu hören.
    Mit einem Satz war Justus bei der Abstellkammer. Die Tür war verschlossen und es steckte kein Schlüssel.
    »Wir haben dich gleich befreit«, rief Justus.
    »Gott sei Dank, Just!« Bob war die Erleichterung deutlich anzuhören. »Ich hatte schon Angst, dass alles schiefgeht! Holt mich bloß raus hier!«
    »Nimm den Dietrich!«, forderte Justus Peter auf.
    Peter schüttelte den Kopf und ging ein paar Meter zurück. »Das geht auch so.« Er nahm Anlauf und warf sich gegen die Tür. Sie gab keinen Zentimeter nach.
    »Okay, okay.« Peter hielt sich kurz die Schulter. Er packte sein Dietrich-Set aus. »Dann eben auf die elegante Art!«
    Während er sich an dem Schloss zu schaffen machte, schielte Justus zur Wohnungstür. Von Ferguson war noch nichts zu sehen.
    Keine zwei Minuten später trat Bob aus dem Abstellraum.
    »Gratuliere«, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    Die drei ??? fuhren herum. Es war Dave Rawlings, immer noch in seiner Mrs-Ferguson-Verkleidung. In der rechten Hand hielt er eine Pistole. »Da sind sie ja, die Detektive! Bewegt euch nicht von der Stelle. Ich habe noch ein paar Sachen zu holen, bis ich endgültig verschwinden kann.«
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