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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein
Autoren: Sheridan Winn
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durch die offenen Fenster herein.
    »Verenas Großmutter wird nicht zum Konzert kommen, Mum«, sagte Marina, die auf dem Beifahrersitz saß. »Können wir Verena am Samstag mit nach London nehmen? Sie wird bei ihrem Vater übernachten.«
    »Natürlich, mein Schatz«, sagte Mum. Sie lenkte den behäbigen Wagen in eine Kurve. »Richte Verena aus, wir fahren pünktlich um zehn Uhr dreißig los.«
    »Danke, Mum«, sagte Marina. »Ich sag’s ihr.«
    Flames Herz wurde schwer. Sie wusste, was ihre Mutter sagen würde: dass es das einzig Richtige war, Verena mitzunehmen. Und sie wusste, dass sie nicht dagegen protestieren konnte, ohne gemein und kaltherzig zu wirken.
    Flora und Sky warfen sich einen vielsagenden Blick zu. »Wenigstens kommt Glenda nicht zum Konzert«, flüsterte Flora.
    Flame lehnte sich nach vorn und sagte: »Mum, wie sollen wir alle ins Auto passen, mit Verena und den Instrumenten und unserem Gepäck?«
    »Es wird ein bisschen eng werden«, gab Mum zu. »Aber wir finden schon einen Weg, das tun wir doch immer. Wir können das Cello auf den Dachgepäckträger schnallen.«
    Mum seufzte gedankenverloren, während sie sich allmählich Cantrip Towers näherten. Sie hatte größere Sorgen als die Sitzverteilung im Auto. Oswald Foffington-Plinkers Angebot lag ihr schwer im Magen.
    Wir finden wirklich immer einen Weg, dachte sie. Und wir werden es auch diesmal schaffen und eine Lösung für unser Dachproblem finden. Das müssen wir einfach.
    Sie blickte in den Rückspiegel und sah Sky auf der Rückbank sitzen. Ihre jüngste Tochter war in Gedanken meilenweit entfernt, das Gesicht hatte sie der Brise zugewandt, die durch das offene Fenster hereinwehte.
    Sky dachte daran, wie sie am Abend zuvor ihre Magie benutzt hatte, um die Ziegelsteine in der Luft schweben und sie an ihren ursprünglichen Platz zurückfallen zu lassen. Sie wollte gerade Mum davon erzählen, als sie sich erinnerte, dass sie in ihrer Gegenwart NICHT ÜBER MAGIE REDEN DURFTE !
    Es ist schwer, immer daran zu denken, dass ich Mum nichts von meinen magischen Kräften erzählen darf, dachte sie.
    »Kann ich das Radio anmachen?«, fragte Marina auf dem Beifahrersitz.
    »Ja, Liebes«, antwortete Mum.
    Die Stimmung im Wagen verbesserte sich schlagartig, als alle begannen, lauthals ihre Lieblingssongs mitzusingen. Marina drehte sich nach hinten und lächelte Flame zu. Flame erwiderte ihr Lächeln kurz, wich dann aber dem Blick ihrer Schwester aus.
    »Wir werden heute direkt nach dem Tee proben, Mädchen«, sagte Mum.
    Sobald sie zu Hause waren, setzten sich die Cantrip-Schwestern zu selbstgemachter Limonade und Grandmas frischgebackenem Kirschkuchen an den Tisch im Esszimmer. Nachdem sie Hunger und Durst gestillt hatten, war es an der Zeit, ihre Instrumente und Notenständer zu holen und sich in einem Halbkreis zu gruppieren. Die Cantrip-Schwestern spielten alle ein Instrument: Flame Geige, Marina Bratsche, Flora Cello und Sky Querflöte. Mum stand vor ihnen und dirigierte.
    Eine Stunde lang übten sie ihre Stücke für den Musikwettbewerb.
    »Perfekt!«, sagte Mum strahlend, als die letzte Note verklang. »In vier Tagen geht es schon los! Ist das aufregend!«
    Dann ging sie in die Küche, um Grandma bei der Zubereitung des Abendessens zu helfen. Die Mädchen packten derweil ihre Instrumente ein. Anschließend liefen Flora und Sky in den Garten hinaus, um ihre Tiere zu versorgen. Flame und Marina räumten zusammen die Notenständer weg.
    »Ich habe dich heute mit Verena gesehen, ihr scheint euch ja neuerdings sehr gut zu verstehen«, sagte Flame beiläufig. »Janey wird es bestimmt nicht gefallen, dass du auf einmal eine neue beste Freundin hast.«
    »Verena ist nicht so schlimm, wie du immer tust«, sagte Marina.
    »Sie ist die Enkelin von Glenda Glass.« Flame sah ihre Schwester wütend an. »Hast du vergessen, was Glenda uns angetan hat?«
    »Es war nicht Verena, die uns wehgetan hat«, gab Marina zurück und erwiderte den Blick ihrer Schwester kämpferisch. »Sie hat anscheinend sogar ein bisschen Angst vor Glenda. Sie ist witzig, Flame. Und wir verstehen uns gut.«
    »Witzig? Verena Glass?«, sagte Flame. »Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich weiß nur, dass Glendas Blut in ihren Adern fließt. Und das bedeutet, dass sie zu den bösen Cantrips gehört.«
    »Ich finde, du hast keinen Grund, dich so aufzuregen«, hielt Marina dagegen. »Stephen Glass ist ein guter Mensch, Mum und Dad mögen ihn sehr. Also kann dieser Zweig der Familie nicht durch und
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