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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition)
Autoren: Heinrich Lause
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zu gegebener Zeit
zukommen lassen. Ich wünsche dir im Kolleg viel Erfolg und einen guten Start
dein Großvater Ignatius Gideon
„Beutling? Was oder wo ist das?” Denny schaute seinen
    Vater fragend an.
„Dort befindet sich das Kolleg für Steinmagie”, antwortete
sein Vater und gab ihm die Einladung der Schule, die Denny
ganz vergessen hatte.
Sehr geehrter Herr Gideon!
    Hiermit bestätigen wir Ihre Aufnahme an unserem Kolleg für Steinmagie
und bitten Sie, sich am kommenden
1. September
am Schülersammelplatz
einzufinden. Alle erforderlichen Schulbücher und Unterrichtsmaterialien
werden Ihnen von der Schule zur Verfügung gestellt. Ihr Wächter wird Sie
zu gegebener Zeit kontaktieren.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg an unserem Kolleg.
    Kolleg für Steinmagie
Im Beutling
-Leitung
    „Was bedeutet eigentlich ?”, hakte Denny
nochmals nach.
„Kannst du dich an die Worte von Professor Hoffalt erin-
nern? Wir dürfen dir nur etwas über Dinge erzählen, die unsere
Familie direkt betreffen. Nicht mehr.”
„Gut, dann schieß mal los. Erklär mir bitte ...” Denny
verstummte, als in der Nähe der Terrasse etwas raschelte. Er
und sein Vater schauten instinktiv in die Richtung, aus der
das Geräusch kam. Fünf Meter entfernt von ihnen, in einem
Gebüsch, bewegte sich etwas. Denny entdeckte zwei schlitz-
förmige Augenpaare, stieß seinen Vater daraufhin an und wies
mit seinem Finger auf die Stelle. Auch Samuel konnte die unge-
betenen Beobachter ausmachen. Er lief schnell ins Haus, kam
aber sofort wieder zurück. Denny bemerkte, dass sein Vater
seine Ärmel nach oben geschoben hatte. Zwei Lederarmbänder,
mit Steinen besetzt, waren an beiden Handgelenken zu sehen.
Denny sah einige von ihnen leuchten oder kurz aufblinken.
Die Augenpaare funkelten. Mit erhobenen und angewinkelten
Armen und geballten Fäusten ging sein Vater langsam auf sie
zu. Schlagartig riss er die rechte Hand mit ausgestreckten
Daumen, Zeige- und Mittelfinger hoch und richtete sie auf das
Gebüsch. Ein kurzer Lichtstrahl schoss aus seinen Fingern und
erreichte mit einem kleinen Knall sein Ziel in den Sträuchern.
Ein quälendesJaulen war zu hören und kurz darauf ein dumpfer
Schlag, als ob jemand auf dem Boden aufschlug. Danach hörte
Denny nur noch Schritte, die sich entfernten.
Salomé erschien auf der Terrasse, ebenfalls mit hochge-
krempelten Ärmeln. Auch sie trug plötzlich diese Armbänder.
Ohne sich groß mit Samuel zu verständigen, richtete sie ihren
Blick in die entgegengesetzte Richtung.
„Alles in Ordnung mit euch?”, fragte sie mit fester Stimme.
„Ja”, antworteten beide wie aus einem Munde.
Seine Eltern lauschten noch eine Weile in die Dämmerung,
bis Denny fragte: ”Wer oder was war das denn?”
Samuel spähte in die Richtung, in die sich die Schritte
entfernt hatten und sagte beiläufig: „Das waren zwei Xamamax.
Eine Art Kundschafter oder Vorhut. Die scheinen irgendetwas
oder irgendwen gesucht zu haben.”
„Das verstehe ich nicht. Wir waren zehn Jahre nicht mehr
aktiv.” Dennys Mutter wirkte nachdenklich.
Samuel nickte zustimmend.
„Ich weiß, aber es kann auch mit Dennys Aufnahme zu tun
haben. Von denen ist ja auch noch niemand bei uns aufgekreuzt.
Die besuchen jeden, der auf der Liste vom Kolleg steht.”
„Ja, aber wieso denn gleich zwei Xamamax?“
„Das weiß ich auch nicht, Schatz.”
Denny meldete sich zu Wort. „Hallo? Ich will eure
Unterhaltung ja nicht unterbrechen, aber so allmählich brauch
ich jetzt mal Input von euch.”
„Pass auf, Denny, ich kann dir jetzt wirklich nichts dazu sa-
gen. Dir das zu erklären, liegt im Bereich von Professor Sauer und
deinem Wächter. Aber eines solltest du wissen, unsere Familien
- und damit meine ich meine eigene und die deiner Mutter - ha-
ben sich den Steinmagiern der guten Seite verschrieben.”
Samuel lächelte Salomé liebevoll an.
„Wir versuchen, unsere Kräfte und Fähigkeiten immer so
einzusetzen, dass auch die gewöhnlichen Menschen davon
profitieren. Das bedeutet, dass jeder, der Hilfe benötigt, sie auch
von uns bekommt.”
Denny wurde nachdenklich. Gewöhnliche Menschen … war
er jetzt ungewöhnlich? Er dachte an seine Klassenkameraden.
Was die wohl denken würden, wenn sie davon wüssten?
Den Gedanken drängte er zunächst einmal beiseite.
„Das heißt, es gibt bei den Steinmagiern zwei Seiten? Eine
gute und eine böse?”
Sein Vater nickte und beendete diesen ereignisreichen Tag.
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