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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition)
Autoren: Heinrich Lause
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Ihnen noch weiterhin eine angenehme zweite
Ferienhälfte und erwarte Sie in drei Wochen am Beutling.” Die
Professorin drehte sich noch ein letztes Mal um, bevor sie das
Haus verließ. „Salomé, Samuel, dasselbe wünsche ich Ihnen
selbstverständlich auch.”
    „Auf Wiedersehen, Professor Hoffalt!”
„Warten Sie, ich begleite Sie zur Tür”, bot sich Salomé an.
„Nicht nötig, ich finde schon hinaus.” Sie vollzog eine schnel-
    le Handbewegung. Augenblicklich flog die Wohnzimmertür
auf und mit der Haustür verfuhr die Lehrkraft ebenso, bevor sie
endgültig aus dem Haus verschwand.
    Denny sah der Frau vom Kolleg mit weit aufgerissenen Augen
hinterher. Für seine Eltern schien das soeben Erlebte nichts
Ungewöhnliches gewesen zu sein. Verlegen und etwas unsicher
sahen sie Denny stumm an und warteten auf eine Reaktion von
ihm.In Momenten, in denen Denny nachdenken musste, pflegte
    er sich stets zurückzuziehen. Entweder in sein Zimmer oder
nach draußen in den Garten. Diesmal zog er die Terrasse vor.
Es dauerte nicht lange, da erschien sein Vater und setzte sich
zu ihm auf die Bank. In der Hand hielt er einen Umschlag,
den Denny erst nicht erkennen konnte, da es bereits dunkel
geworden war. Sie schwiegen eine Weile, bis Samuel die Stille
unterbrach.
    „Alles klar soweit, Denny?”
„Ich denke schon.”
Beide schauten in den klaren Sternenhimmel.
„Sieh mal!” Denny zeigte auf eine Gruppe von Sternen. „Der
    große Wagen.”
„Ja, ich sehe ihn”, entgegnete Samuel. „Im Kolleg wirst du
nicht nur den großen Wagen kennen lernen, sondern auch viele
andere Sternenbilder … und so manches mehr.”
„Glaubst du, dass ich dort viel lernen werde?”
„Ja, das wirst du.”
„Waren du und Mama auch dort?
„Ja, waren wir”, antwortete sein Vater und räusperte sich,
„und um es mal mit deinen Worten auszudrücken: geile Zeit!>“
Denny musste schmunzeln, wurde aber schnell wieder
ernst.„Und warum durfte ich davon rein gar nichts wissen?”
    „Hätten deine Mutter oder ich in deiner Gegenwart auch
nur einen Ton darüber verloren, wären deine Kräfte und
Fähigkeiten nie zum Vorschein gekommen. Weil das eben
nicht geschah, wirst du nun im Kolleg Beutling aufgenommen,
obwohl wir davon ausgingen, dass das in diesem Jahr nichts
werden würde. Sie hätten nämlich viel eher kommen müssen.”
    „Scheiss Regeln und Vorschriften!”, maulte Denny verärgert.
„Pflegen Steinmagier etwa Traditionen? Muss ich mich da auch
dran halten?”
    „Wir sprechen hier nicht von Tradition, Denny. Es ist ein
Geschenk, auf das unsere Vorfahren durch Zufall aufmerksam
wurden. Und allein diesem Zufall haben wir es zu verdanken,
dass unsere Gemeinschaft und unsere magischen Fähigkeiten
existieren. Denny, hör zu. Wir, das heißt du, deine Mutter und ich
gehören dieser uralten Gemeinschaft an. Wir sind Steinmagier.
Da wir dich nun mal als deine Eltern in dieser Hinsicht nicht
begleiten können und dürfen, liegt die Verantwortung für dich
bei den Ältesten unserer Gemeinschaft oder der Schule.
Du bekommst die Einführung und die nötigen Informationen
nur ein wenig später als die, deren Großeltern noch leben. Das
ist der einzige Unterschied.”
    Samuel hielt noch immer den Umschlag in der Hand und
übergab ihn nun Denny, der ihn öffnete und dabei auf der Bank
ein Stück näher ins Licht der Außenlaterne rückte.
Lieber Denny!
    Wenn du diesen Brief in den Händen hältst, wirst du bereits 12 Jahre alt sein
und stehst kurz davor, in das Kolleg für Steinmagie aufgenommen zu werden.
Es tut mir sehr leid, dass ich dich in den letzten Jahren nicht begleiten konnte
und mir die Freude nicht vergönnt war, dir all das mit auf dem Weg zu geben,
was eigentlich meine Aufgabe gewesen wäre. Aber das fehlende Wissen wirst
du bestimmt später nachholen. Es ist sicherlich schwer zu verstehen, dass
du, im Vergleich zu anderen deines Alters, erst spät von deiner Bestimmung
erfährst und wahrscheinlich davon überrascht wirst. Aber nur so konnte sichergestellt werden, dass du auch wirklich zum kommst. Und noch
etwas: Ich möchte dich bitten, dich dem Schuldirektor Sauer anzuvertrauen.
Er war mein bester Freund und genoss bisher mein vollstes Vertrauen. Ihn
wirst du allerdings erst im Kolleg treffen und kennenlernen. Ich habe übrigens
einen wichtigen und nicht unerheblichen Teil meines Vermögens Professor
Sauer anvertraut, der es für dich verwaltet. Er wird es dir
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