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und das Schulfest

und das Schulfest

Titel: und das Schulfest
Autoren: Usch Luhn
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spannen.«
    Nele schüttelte ungläubig den Kopf. »Glaub ich nicht. Herr Zucker ist nur mit seinen Gespenstern verheiratet.«
    Damit hatte Nele gar nicht so unrecht. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Herr Direktor Zucker ein sehr spannendes Buch über die Schlossgeister auf Burg Kuckuckstein geschrieben. Wenn es überhaupt welche gab. Nele war da nicht so sicher. Sie fand es eher lustig, dass ein Schuldirektor an Gespenster glaubte.
    Tanne dagegen war todsicher, dass der Schlossgeist Graf Kuckuck tatsächlich durch das alte Gemäuer spukte. Noch schlimmer: Sie hatte schreckliche Angst vor ihm. Ihre Furcht war so groß, dass sie nicht einmal von ihm sprechen konnte, ohne kreidebleich zu werden.
    »Es geht um unser Schulfest«, ergriff Frau Kussmund energisch das Wort. Bei ihr musste alles ziemlich flott gehen. »Herr Direktor Zucker hat eine Sonderzahlung vom Bürgermeister bekommen, damit wir dieses Jahr endlich wieder ein Schulfest auf die Beine stellen können. Ich will das Fest zusammen mit euch Kindern planen. Also, Freiwillige vor! Wer Lust, Zeit und gute Ideen hat, kann sich in der großen Pause bei mir anmelden!«
    Ein riesiger Jubel brach aus.
    »Wir denken uns zu dritt was aus, Frau Kussmund!«, brüllte Nele quer durch die Aula. Sie konnte damit unmöglich eine Sekunde länger warten.
    Frau Kussmund war ausnahmsweise gar nicht sauer. »Warum habe ich mir das bloß nicht gleich gedacht, Nele«, lächelte sie. »Ich freue mich schon jetzt auf eure tollen Ideen.« Sie schrieb die Namen von Nele, Lukas und Tanne in ein Heft.
    »Na, was habe ich gesagt?«, strahlte Nele. »Ich habe doch gesagt, heute ist mein Glückstag. Ich habe schon tausend gute Ideen. Wie wäre es mal mit einem echt gespenstischen Gruselfest? Das fände Herr Direktor Zucker bestimmt auch super! Mit Schminken und einem Geisterumzug, und vielleicht dürfen wir sogar in unser Verlies, so wie damals auf der Einweihungsparty. Cool wären auch Wurfbuden mit den Lehrern in Gespensterkluft oder als Vampire verkleidet.« Sie sah ihre Freunde erwartungsvoll an.
    »Kindisch. Verkleiden ist doch was für Babys oder Fasching«, sagte Lukas gelangweilt. »Ich möchte lieber irgendeinen Wettkampf. Sackhüpfen oder Eierlauf oder Stockspringen. An meiner Uhr habe ich sogar eine Stoppuhr an.« Er tippte auf seine Armbanduhr.
    »Auf gar keinen Fall!«, sagte Tanne aufgebracht. »Ich hasse Gespenster, das weißt du doch. Ganz schön blöd von dir, so einen Vorschlag zu machen. Aber echt.« Vor Empörung schossen ihr sogar die Tränen in die Augen.
    »Viel lieber würde ich was mit Tieren machen. Am liebsten mit Otto. Ich bringe ihm gerade zählen bei.«
    Nele sah ihre Freunde verdattert an.
    »Langweilig? Babymäßig? Blöd?« Ihre gute Laune war schlagartig verschwunden. »Wer ist denn hier gemein? Ich hätte so etwas nie über eure Vorschläge gesagt. Aber jetzt sage ich es doch. Nur weil du eine Stoppuhr hast, muss man noch lange kein Sportfest aus dem Schulfest machen, Lukas. Und mit dem Hundetraining kann man es echt übertreiben, Tanne. Das steht mir manchmal bis hier, wenn du es schon genau wissen willst.« Sie starrte beleidigt gegen die Wand. Die beiden sollten auf keinen Fall sehen, dass ihr gerade mehr zum Heulen als zum Feiern zumute war.
    Überall wo sie hinsah, saßen Kinder in Grüppchen zusammen und redeten aufgeregt über das Schulfest. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Vielleicht konnte sie Tanne und Lukas ja doch noch mit guten Argumenten überzeugen. So wie ihr das auch manchmal mit Papa und Mama gelang.
    »Also«, sagte sie. »Ich habe mir das so gedacht …« Sie drehte sich mit Schwung zu ihren Freunden um.
    Vor Überraschung blieb ihr der Mund offen stehen. Lukas und Tanne waren – weg. Schließlich entdeckte sie die beiden ganz am anderen Ende der Aula. Da standen sie tatsächlich mit Basti und Florian zusammen. Lukas tippte gerade wieder auf seine Armbanduhr und Tanne bellte so täuschend echt wie ihr Hund Otto.
    »Mir doch egal!«, sagte Nele laut zu sich selber. »Wer nicht will, der hat schon. Von denen lasse ich mir die Laune noch lange nicht vermiesen.«
    Aber ihre Stimme zitterte, als sie das sagte, und sie konnte nicht verhindern, dass ihr eine dicke einzelne Träne über die Wange lief.

Das dritte Kapitel
    beginnt mit einer einsamen großen Pausemacht Nele total wütendbringt Josefine ins Spielwirbelt Neles Gedanken komplett durcheinander und endet mit:
    Ein riskantes Spiel

    Seit Nele auf Burg Kuckuckstein wohnte,
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