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und das Schulfest

und das Schulfest

Titel: und das Schulfest
Autoren: Usch Luhn
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wie möglich loslegen.« Sie schloss die Turnhalle hinter Nele und Josefine gewissenhaft ab und ging eiligen Schritts zu den Fahrradständern.
    Nele und Josefine schlenderten beide tief in Gedanken versunken über den Schulhof, während Frau Kussmund fröhlich klingelnd an ihnen vorbeiradelte.
    »Frau Kussmund ist echt nett«, sagte Josefine schließlich. »Jedenfalls solange sie sich keine fiesen Textaufgaben in Mathe ausdenkt. Dann kommt sie mir manchmal vor wie ein Zahlenmonster.«

    Nele kicherte. »Allerdings!«
    Die beiden Mädchen blieben unschlüssig vor dem Schultor stehen, denn sie mussten in unterschiedliche Richtungen nach Hause gehen.
    »Und was machst du heute noch so?«, fragte Josefine schließlich.
    Nele zuckte mit den Achseln »Weiß nicht. Nichts Bestimmtes. Mittagessen erst mal.« Ihr fiel ein, dass Tanne und sie eigentlich mit Sammy und Otto auf den Hundeplatz gehen wollten. Im Gegensatz zu Otto war Sammy ziemlich faul. Tanne hatte vorgeschlagen, dass Sammy einfach mal zusammen mit Otto ein Hindernis-Training mitmachen sollte. Vielleicht machte es Sammy ja mehr Spaß, wenn sein bester Freund dabei war. Aber nachdem Tanne sich heute so doof benommen hatte, war Nele die Lust auf den Hundeplatz ziemlich vergangen.
    »Was gibt es denn bei euch zum Mittagessen?«, fuhr Josefine fort. »Wir essen mittags so gut wie nie, erst immer am Abend, wenn meine Eltern von der Arbeit kommen.«
    Nele staunte. »Ohne Mittagessen würde ich verhungern«, sagte sie ehrlich.
    Josefine zuckte mit den Achseln. »Manchmal esse ich im Reitstall. Außerdem kauft Mama jede Menge Süßigkeiten für mich. Und am Abend bringt Mama oft lecker Pizza mit oder was vom Chinesen. Am liebsten mag ich Hühnchen süß-sauer.«
    Ganz plötzlich tat Josefine Nele schrecklich leid. »Wenn du willst, kannst du heute mit zu mir kommen«, hörte sie sich zu ihrer eigenen Überraschung sagen. »Großtante Adelheid kocht immer für eine ganze Handballmannschaft. In der letzten Zeit kommt häufig Julian zum Mittagessen. Er ist der beste Freund von meinem Bruder David. Seine Eltern lassen sich scheiden und haben gerade keine Zeit für ihn.«
    Josefine begann zu strahlen. »Ehrlich? Meinst du das wirklich ernst?«
    Nele nickte ungeduldig. »Na klar. Oder glaubst du, ich erzähle bloß Mist? Ich weiß aber nicht, was Adelheid heute kocht. Seit sie ihren Gemüsegarten hat, ist sie unberechenbar. Kann sein, dass es Kohlrabischnitzel mit Erbsenpüree gibt oder so und zum Nachtisch Möhrenkuchen. Hört sich ziemlich seltsam an, schmeckt aber meistens trotzdem lecker.«
    Josefine kniff Nele vor Begeisterung so fest in den Arm, dass diese aufschrie. »Das ist doch super!«, jubelte sie. »Ich liiiiiebe Kohlrabi und ich liiiiiebe Erbsen und ich liiiiiebe Möhren.« Sie hüpfte vor Freude in die Luft wie ein übermütiges Fohlen.
    »Perfekt«, grinste Nele. »Dann verstehst du dich bestimmt super mit unseren Kaninchen.«
    Wenig später saß Josefine zusammen mit Nele, David und Julian in Großtante Adelheids Küche und quatschte so unbefangen drauflos, als wäre sie Neles beste Freundin.
    »Schmeckt einfach super«, sagte sie ungefähr alle zehn Sekunden und nahm sich die dritte Portion Blumenkohl. »Darf ich das letzte Spiegelei haben?«, fragte sie und griff bereits zu.
    »Iss nur, mein liebes Kind«, sagte Großtante Adelheid erfreut. Sie mochte es, wenn man ihr Essen lobte.
    David und Julian grinsten anzüglich und stießen sich gegenseitig mit den Ellbogen an.
    »Haben deine Eltern dich zur Strafe bei Wasser und Brot in den Keller gesperrt oder warum haust du so rein?«, fragte David frech und erntete einen entrüsteten Blick von Großtante Adelheid dafür.
    »Nö«, antwortete Josefine gar nicht eingeschnappt. »Aber so etwas Leckeres gibt es bei uns zu Hause nicht. Meine Eltern haben keine Zeit zum Kochen. Sie müssen Geld verdienen.«
    David schüttelte verständnislos den Kopf. »Was hast du denn für komische Eltern? Da würde ich aber mal auf den Putz hauen!« Wie zum Beweis schlug er seine Faust auf den Tisch.
    »Nein, so schlimm ist es ja nicht«, sagte Josefine verlegen. »Außerdem habe ich ein Pferd.«
    David grinste. »Aber das kann man nicht essen.«
    Julian zwinkerte David zu. »Kann man schon, Kumpel.« Er kicherte belustigt.
    »Das würde ich niemals tun!«, sagte Josefine empört. »Ich esse überhaupt keine Tiere.« Sie wurde ganz rot im Gesicht.
    »Unsere Eltern kochen auch nicht«, kam ihr Nele zu Hilfe. »Tante Adelheid macht den
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