Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
»Hey!«
    »Macht eure Taschenlampen aus«, kommandierte Justus. Rasch hintereinander waren drei Klickgeräusche zu hören. »Seht mal!« Der Erste Detektiv deutete auf einen dünnen, nicht sehr hellen Lichtstrahl, der auf ihren Weg fiel. »Da oben muss irgendwo eine Felsspalte sein.« Er blinzelte zur Decke, konnte aber nichts sehen. Bob schaltete seine Taschenlampe wieder ein und bückte sich. »Hier fällt mehr herein als nur Licht«, sagte er langsam. Er beleuchtete eine unnatürlich glatte Fläche auf dem Weg. Mit dem Lichtkegel verfolgte er ihren Verlauf. »Sieht aus wie eine Schleifspur«, entschied er. »Da muss etwas transportiert worden sein.«
    Gespannt folgten sie der Spur, die immer gleich breit und manchmal an den Ecken etwas ausgefranst war. Unwillkürlich gingen sie gebückt und im Gänsemarsch hintereinander. In der Höhle wurde es immer kälter. Nach einer engen Biegung kamen sie zur nächsten Gabelung. Wieder zweigte der engere Weg rechts ab.
    »Vergiss deine Pfeile nicht«, forderte Peter Bob auf.
    »Vorsicht!«, schrie der plötzlich erschrocken und prallte zurück. »Hier geht’s steil bergab!«
    Sie starrten auf enge, stufenähnliche Tritte, die in ein dunkles Loch hinunterführten. Das Licht aus Peters Taschenlampe kam als Erstes unten an. »Da liegt etwas, leuchtet auch mal hin«, forderte er die Freunde auf. Zwei fast schwarze, ziemlich eckige Steine waren zu sehen.
    »Viel Oxid von irgendwas«, erinnerte sich Bob an Justus’ Erklärungen.
    Der Erste Detektiv blickte suchend auf dem Boden des tiefen Lochs herum. »Das sind keine Steine«, sagte er und begann an seiner Unterlippe zu zupfen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er intensiv nachdachte. Mit einem Mal schien ein kalter Wind durch die Höhle zu blasen. Justus lief ein Schauer über den Rücken. »Das sind keine Steine«, wiederholte er und hatte Mühe, seine Zähne am Klappern zu hindern. »Das ist etwas ganz anderes.«

Rätsel auf dem Höhlengrund
    »Wie kommst du auf Särge?«, Peter sah Justus entgeistert an.
    »Schau doch genau hin!«, drängte der Erste Detektiv und leuchtete mit seiner Taschenlampe noch einmal nach unten.
    »Er hat Recht«, sagte Bob langsam. »Das muss ich aus der Nähe sehen!«
    »Du willst die Dinger doch nicht aufmachen?«, fragte Peter ungläubig.
    »Und wenn doch.« Bob tat, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt, in einem dunklen Loch die Deckel zweier Särge zu öffnen. Aber seiner Stimme hörte Peter an, dass ihm auch nicht ganz wohl war.
    Trotzdem schlang sich Bob ohne weitere Worte das Seil um die Brust, das Max vorsichtshalber eingepackt hatte, und setzte die Kopflampe auf, um die Hände frei zu haben. Bedächtig, die Augen auf die steilen Stufen geheftet, machte er sich auf den Weg.
    Justus hielt in jeder Hand eine Taschenlampe. Mit der einen leuchtete er in die Höhle, den Lichtstrahl der anderen richtete er auf das Seil, das Peter sachte durch seine Hände laufen ließ – immer darauf gefasst, dass er zupacken musste, falls Bob ausrutschte.
    »Die Treppe ist ganz trocken«, hörten sie Bobs Stimme seltsam dröhnend aus dem Loch heraufdringen. »Noch fünf Meter, dann bin ich da.«
    Justus atmete erleichtert auf. Selbst wenn Bob jetzt stolperte, konnte nicht mehr viel geschehen – jedenfalls nicht vor dem Aufstieg.
    »Geschafft!«, kam es von unten. »Es sind wirklich Särge!« Justus sah Peter auftrumpfend an.
    Der Zweite Detektiv wickelte sich das Seil einige Male um seinen Unterarm, damit es nicht aus Versehen in das Loch rutschte. Jetzt wanderten beide Lichtkegel aus Justus’ Taschenlampen auf den Höhlenboden. Vorsichtig traten die beiden ganz dicht an den Rand des Kraters. Bob war vor einem der Särge in die Knie gegangen. Seine blonden Haare leuchteten unnatürlich gelblich-weiß nach oben.
    »Sollen wir nicht auch absteigen?«, fragte Peter. Es klang allerdings ziemlich zögerlich. Der Zweite Detektiv war nicht unfroh, als Justus strikt ablehnte. »Wäre ja wie eine Falle«, entschied er, ohne Bob aus den Augen zu lassen. »Sind sie leicht oder schwer?«, rief er nach unten.
    »Irgendetwas dazwischen.« Bob stand wieder auf, sah unschlüssig nach oben. Dabei warf er einen bizarren Schatten an die Wand.
    Justus ließ sich nicht beirren. »Nicht so schwer, wie Menschen sein würden«, fuhr er fort. »Stimmt’s?«
    »Stimmt!«, schrie Bob.
    »Dann mach schon!«
    »Also, ich würde da nicht drangehen«, flüsterte Peter. Er fühlte sich nicht wohl in dem feuchtkalten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher