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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot
Autoren: Hilary Norman
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Hugo.«
    »Ja.«
    »Ist da...?« Chris’ errötete ein wenig. »Ist da etwas Besonderes zwischen dir und Hugo?« »Ja«, erwiderte Lally und schaute in seine dunklen Augen. »Wir sind die besten Freunde.«
    »Ist das alles?«
    »Für mich ja.«
    »Der arme Hugo.«
    Lally lächelte wieder. »Er war dir gegenüber sehr misstrauisch, weißt du.«
    »Und jetzt nicht mehr?«
    »Nachdem, was du getan hast, kann er dich nun nicht mehr hassen. Ich glaube, das ärgert ihn ein wenig.«
    »Bei deinem Bruder scheint es ähnlich zu sein.«
    »Vielleicht.«
    »All diese Menschen, die dich beschützen wollen und dich lieben.« Chris hielt noch immer ihre Hand. »Weil du wirklich außergewöhnlich bist.«
    »Ich bin nichts Besonderes.«
    »Oh doch. Das bist du.«
    »Danke.«
    Sie schloss eine Minute die Augen, und als sie sie erneut öffnete, schaute Chris sie so aufmerksam und mit so unverhüllter Liebe an, dass sie das große Bedürfnis verspürte, sich in seine Arme zu schmiegen, ihn festzuhalten und sich festhalten zu lassen. Doch Andrea stand noch immer zwischen ihnen, und dieser Gedanke war so stark, als wäre sie in diesem Zimmer anwesend, und daher lag Lally einfach ruhig da und sagte nichts und tat nichts.
    »Ich muss dich nun schlafen lassen«, sagte Chris freundlich. »Dr. Ash würde mich erschießen, wenn er wüsste, dass ich dich am Schlafen hindere.«
    »Du solltest dich auch ausruhen«, stimmte sie mit einem Blick auf seine verletzte Hand zu.
    »Es geht mir gut.« »Wenn es dir gut ginge, hätte Dr. Morrissey dich nicht hier behalten.«
    »Das hat er nur getan, weil er wusste, dass ich in deiner Nähe sein wollte.«
    Sie schwiegen wieder einen Moment.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte sie leise.
    »Du meinst Schwartz?«
    Lally nickte.
    »Ja, gewissermaßen.«
    »Du weißt, dass ich ihn kennen gelernt habe.«
    »Joe hat es mir erzählt.«
    »Er war so kalt. Ich hoffte wohl, es würde für ihn etwas ändern, wenn er mich sehen würde. Vermutlich war das sehr naiv von mir.« Sie suchte nach den richtigen Worten. »Immerhin ist er dennoch ein Mensch, ein menschliches Wesen, und ich dachte, er habe das nur getan, weil das mit seiner Mutter geschehen ist, die er grenzenlos liebte.« Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht hatte ich gehofft, ihn zu rühren, wenn er zu dieser Art Liebe fähig ist.«
    »Vielleicht hast du das getan.«
    »Nein.« Sie war sich ganz sicher. »Kein bisschen.«
    »Dein Bruder sagt, er sei verrückt.«
    »Aber dabei so schlau. Fähig, all das zu tun und alle zum Narren zu halten, Menschen, die jeden Tag mit ihm zusammenarbeiteten und ihn Jahre kannten.«
    »Das hört man oft, nicht wahr? Wenn Massenmörder verhaftet werden, sagen die Nachbarn immer, er machte einen ganz normalen Eindruck. Er sei ein ganz gewöhnlicher Mensch gewesen, habe sich vielleicht ein wenig wie ein Einzelgänger verhalten, aber ihnen sei nichts Besonderes aufgefallen.«
    Lally atmete tief ein und atmete dann langsam und behutsam aus. Ihr Herz schlug leicht und gleichmäßig. Es wurde angetrieben von ihrem neuen, sicheren Schrittmacher. Sie wusste jetzt, was auf sie zukam. Noch ein paar Tage hier in der Klinik, anschließend eine Kontrolluntersuchung, dann zurück nach Massachusetts, wo Bobby Goldstein sich um die Feineinstellung kümmern würde. Und dann zurück ins normale Leben, wie Lucas Ash gesagt hatte.
    »Bald bin ich wieder ganz gesund«, sagte sie zu Chris.
    »Ich weiß, es ist alles vorbei.«
    »Für mich jedenfalls.«
    »Du darfst nicht an die anderen denken.«
    »Ich kann nichts dagegen tun.«
    »Auf jeden Fall nicht jetzt. Nun musst du dich darauf konzentrieren, wieder zu Kräften zu kommen und alles gut zu überstehen.«
    »Ich fühle mich in Anbetracht der Umstände sehr gut.«
    »Du siehst wunderschön aus.«
    »Ja?«
    Er nickte. »Du bist sehr hübsch.«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich bin groß und dürr, und meine Nase ist zu lang.«
    »Deine Nase ist makellos. Du kannst mir vertrauen, ich bin Künstler.«
    Sie lächelte wieder.
    »Wirst du mir Adieu sagen, bevor du morgen früh aufbrichst?«
    »Es wird sehr früh sein.«
    »Das macht nichts.«
    »Und es wird kein Adieu sein.«
    »Natürlich nicht«, sagte Lally leichthin. »Wir werden einander Wiedersehen, egal was geschieht. Ich werde in ein paar Wochen wieder Unterricht geben und ...«
    »Das meine ich nicht.«
    »Ich weiß.«
    Plötzlich sah Lally Andrea Webber im Geiste vor sich. »Es ist besser, wenn ich jetzt etwas schlafe«, sagte sie und zog
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