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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot
Autoren: Hilary Norman
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Thermometer. Mrs. King konzentrierte sich auf ihre Röntgenbilder, während Mr. Valdez neben ihr stand und die Bilder des Schrittmachers und der Drähte genau unter die Lupe nahm. Und Lally schaute wieder in Lucas Ashs Gesicht, in diese klaren, aufmerksamen Augen. Sie vertraute diesen Augen, vertraute seinen Fingern, und als er ihr sagte, dass sie nun ganz still liegen müsse, tat sie genau, was er sagte.
    Als Schwartz zu sich kam, war er an einem anderen Ort. Nicht in seinem Zimmer, sondern an einem unbekannten, kalten Ort mit weißen Wänden und Instrumentenwagen und einem seltsamen Geruch. Er lag auf einem steinharten Bett. Sein Blick war verschwommen, und seine Arme und Beine waren so schwer, dass er sie kaum bewegen konnte.
    Neben dem Bett war eine Gestalt, die sich über ihn beugte.
    »Wer ist da?« Seine Stimme war schleppend und heiser.
    »Fast fertig«, sagte ein Mann.
    Er blinzelte heftig, und sein Blick wurde etwas klarer. Dr. Kaminsky, der einen grünen Kittel trug, stand links neben dem Bett. Ein Mundschutz verdeckte seinen Mund und seine Nase, und er hielt eine Spritze in der Hand.
    »Was geht hier vor?« Schwartz versuchte, sich aufzusetzen, doch er schaffte es nicht. Er sah, dass da noch ein anderer Mann hinter ihm stand, und seine Schultern aufs Bett drückte. »Was haben Sie mit mir gemacht?«
    »Entspannen Sie sich, Mr. Schwartz«, sagte Kaminsky.
    »Ich will aufstehen.« Schwartz zappelte eine Sekunde herum, aber er war zu schwach, und er hatte schrecklich schwere Glieder. »Meine Beine«, stöhnte er. »Meine Augen - ich kann nichts sehen.«
    »Das ist nur das Beruhigungsmittel, das wir Ihnen gegeben haben. Sie waren ein wenig mitgenommen, erinnern Sie sich?«, sagte Kaminsky beschwichtigend. »Versuchen Sie, sich zu beruhigen.«
    »Was machen Sie mit mir?« Schwartz’ Stimme war schleppend und sein Mund so trocken, dass er Probleme hatte zu schlucken.
    »Wir bereiten Sie auf Ihren Schrittmacher vor.«
    Schwartz schüttelte ungestüm den Kopf. »Nein, ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich keinen Schrittmacher haben will.« »Sie haben eine Einwilligung unterschrieben, Mr. Schwartz.«
    »Ich habe gar nichts unterschrieben.«
    »Natürlich haben Sie das. Als Sie aus dem Chicagoer Memorial hierher verlegt wurden, haben Sie es unterschrieben, erinnern Sie sich?« Kaminsky spritzte etwas von der Injektion in die Luft, wie er es in unzähligen Filmszenen gesehen hatte. »Wir müssen Ihr Leben retten, Mr. Schwartz. Unser Berufsethos verpflichtet uns, Ihr Leben zu retten.«
    »Noch mehr Lügen«, stöhnte Schwartz. »Das können Sie nicht machen.«
    »Wir müssen es tun.«
    »Auch Sie können Leben retten«, sagte eine andere Stimme leise.
    Schwartz drehte seinen Kopf zu der Stimme um und versuchte etwas zu erkennen, aber es gelang ihm nicht.
    »Wer ist da?« Ein anderer Mann in einem Kittel und mit einem Mundschutz. Er konnte sein Gesicht nicht erkennen. Der Schrecken wuchs. »Hagen? Sind Sie Hagen?«
    »Eine letzte Chance, Siegfried«, sagte die Stimme.
    »Gott, hilf mir.« Schwartz seufzte laut.
    »Sie helfen uns, und wir helfen Ihnen«, sagte der Mann zu ihm.
    Er näherte sich dem Bett, und Schwartz sah, dass es nicht Hagen, sondern der Lieutenant war, der einige Blätter in der Hand hielt. Und dann wurde sein Geist ein wenig klarer, und er erinnerte sich an die Dokumente, die Aufzeichnungen seiner Arbeit, seiner glänzenden, heldenhaften Arbeit, und einen Augenblick lang konnte er wieder ganz klar denken.
    »Sie bluffen, Lieutenant.«
    »Nein.« Joe ging genau auf den Tisch zu. »Ich gebe Ihnen mein Wort.« »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Eine letzte Chance«, sagte Joe, »um Siegfried zu sein, der wahre Held, anstatt einer von vielen.«
    »Mensch und Metall «, flüsterte eine andere Stimme.
    Schwartz sah, dass Kaminsky den so vertrauten Schrittmacher in die Luft hielt.
    »Mensch und Metall«, sagte Kaminsky. »Davor haben Sie die größte Angst, nicht wahr, Siegfried? Mehr als vor dem Tod und mehr als vor Hagen.«
    »Werden Sie uns sagen, was wir wissen müssen?«
    Schwartz wandte seinen Kopf wieder ab. Dort stand der Lieutenant mit den Papieren in der Hand, und sein Gesicht war so ruhig, so erstarrt, so böse.
    »Ihre letzte Chance.«
    Und jedes Grauen, das Frederick Schwartz je gequält hatte, angefangen von seinen frühesten Albträumen bis zu diesem letzten entsetzlichen Schrecken, schien durch seinen Geist zu wirbeln, ihn einzuhüllen und alles durcheinander zu bringen. Seine schon so lang
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