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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth
Autoren: Christopher Golden
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steckte, und die Intelligenz, die in ihren haselnussbraunen Augen schimmerte.
    Jada Hzujak war definitiv kein Kind mehr.
    „Was zur Hölle soll das?“, fragte Sully leise, während er sie hastig zurück in die Wohnung scheuchte. „Du hast nicht mal gefragt, wer da ist, bevor du uns reingelassen hast.“
    Jada schob trotzig ihr Kinn vor, bereit für eine Auseinandersetzung. „Ich bin nicht blöd, Onkel Vic. In der Eingangshalle gibt es eine Kamera, schon vergessen? Ich habe auf euch gewartet.“
    Sie deutete mit dem Daumen in Richtung der Gegensprechanlage neben der Tür. Vom Flur aus konnte Drake sie nicht sehen, doch er nahm an, dass Sully einen Blick auf einen Bildschirm erhaschte, der es jedem in der Wohnung erlaubte zu sehen, wer unten klingelte. Sully musste sich jetzt ziemlich dämlich vorkommen. Das brachte Drake zum Schmunzeln. Er bekam nicht oft Gelegenheit zu sehen, wie Sully in seine Schranken gewiesen wurde.
    Jada sah ihn an. „Willst du noch länger draußen im Flur stehen und wie ein Idiot vor dich hin grinsen, oder kommst du rein?“
    „Was das betrifft, war ich mir einen Moment lang selbst nicht sicher“, entgegnete Drake. „Aber ich schätze, ich komme rein.“
    Jada trat zurück, um ihn eintreten zu lassen, dann schloss sie hinter ihm die Tür und verriegelte sie. Drake warf Sully einen Blick zu. „Hat es dir die Sprache verschlagen, Onkel Vic ?“
    „Halt die Klappe“, knurrte Sully.
    Die Wohnung war so ordentlich, dass sie schon fast spartanisch wirkte. Die Wände waren in nichtssagenden Farben gestrichen, und die wenigen Bilder schienen allesamt danach ausgewählt worden zu sein, dass sie zur Einrichtung passten. Der einzige Hinweis darauf, dass hier wirklich jemand wohnte, waren die Dekokissen, die ungeordnet auf dem Sofa lagen, und das Durcheinander von Papieren und Büchern auf dem Boden und dem Couchtisch.
    „Jada, vielleicht erinnerst du dich nicht mehr an Nate … “, begann Sully.
    „Ich erinnere mich sehr gut an ihn“, sagte Jada und strich eine violette Haarsträhne hinter ihr Ohr, während sie Drake ganz offensichtlich musterte. „Auch wenn ich dich größer in Erinnerung habe.“
    Drake lächelte. „Nun, um das ins rechte Licht zu rücken, sollte man vielleicht berücksichtigen, dass du damals auch um einiges kleiner warst.“
    „Und netter warst du auch.“
    Sein Lächeln verschwand. „Du auch. Richtig süß – auf die rechthaberische Art einer Zehnjährigen.“
    „Ich war zwölf.“
    „Ich weiß.“
    Jada lachte, ehe sie unvermittelt schluchzte, als würde sie jäh von Schuldgefühlen übermannt, weil sie in einer Welt, in der ihr Vater brutal ermordet worden war, überhaupt zu einem Anflug von Ausgelassenheit fähig war. Sie brachte ein flüchtiges, melancholisches Lächeln zustande – ein fast unmerkliches Zugeständnis, dass sie den verbalen Schlagabtausch genoss – und wandte sich wieder Sully zu.
    „Ich habe weitergearbeitet, während du fort warst“, sagte sie. „Ich wollte etwas vorweisen können, wenn du zurückkommst.“
    Sully folgte ihr hinüber zum Sofa und setzte sich auf dessen Kante, während sie anfing, die Unterlagen auf dem Couchtisch zu ordnen, ehe sie einige Blätter vom Boden nahm. Von dort, wo er stand, sah Drake, dass auf vielen der Seiten Zeichnungen von etwas waren, das wie Irrgärten wirkte. Dabei handelte es sich um ausgefeilte Illustrationen, nicht etwa um krude Kritzeleien.
    „Wie viel hast du ihm erzählt?“, wandte sich Jada an Sully.
    „Bloß das über Henriksen und dass Luka Angst hatte. Ich bin nicht weiter auf das historische Zeugs eingegangen“, entgegnete Sully.
    „ Er steht übrigens direkt neben euch“, bemerkte Drake, ehe er von Jada zu Sully schaute. „Und ich dachte, sie wüsste nicht, worum es bei diesem geheimnisvollen Projekt ging?“
    „ Sie wusste ein bisschen darüber und versucht jetzt, alles weitere in Erfahrung zu bringen“, sagte Jada, die den Kopf schief legte und ihn musterte. „Was weißt du über Alchemie?“
    Drake zuckte mit den Schultern. „Was gibt es da groß zu wissen. Irgendwelche Verrückten dachten, sie könnten nach Belieben andere Metalle in Gold verwandeln. Und das wäre doch wirklich cool, oder? Auch wenn Schatzjäger dann vermutlich arbeitslos wären.“
    Jada nahm ein altes Buch zur Hand, dessen Schutzumschlag vergilbt und an den Rändern eingerissen war. Er konnte den Titel gerade so erkennen: Wissenschaft, Magie & Gesellschaft .
    „Du siehst nicht aus wie jemand, der zu
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